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Noemi Portmann ist die Lust auf eine Profikarriere vergangen

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Eine Saison lang lebte Noemi Portmann bei Volero Zürich ihren Traum von einer Karriere als Profivolleyballerin. Heute weiss sie, dass dies nicht ihre Welt ist, und sie hat als Libera bei Volley Düdingen ihr Glück gefunden.

Noemi Portmann hatte letzte Saison das, wovon jede junge Volleyballerin träumt: einen Profivertrag. Die Matura frisch in der Tasche, zog sie von St. Antoni nach Zürich, um sich bei Volero voll und ganz auf ihre sportliche Leidenschaft zu konzentrieren. Vollprofi in der Schweiz – ein seltenes Privileg.

Trotzdem hat sich Portmann im Frühling entschieden, ihren Kontrakt beim ambitionierten Volero, das auf dem besten Weg zurück in die NLA ist, nicht zu verlängern. «Ich habe gemerkt, dass ein Leben als Volleyballprofi mich weder erfüllt noch richtig glücklich macht», sagt die 20-Jährige heute rückblickend.

Strenge serbische Volleyballschule

Vierzehn Mal pro Woche hatte die Senslerin mit Volero Training. «Das war sehr aufwendig und sehr streng. Da blieb kaum Zeit für andere Dinge, erst recht nicht für eine Ausbildung. Vielleicht wäre es möglich gewesen, neben dem Volleyball irgendein Fernstudium zu machen. Ich wollte aber eine richtige Ausbildung machen», sagt Portmann, die seit diesem Sommer an der Pädagogischen Hochschule in Bern ein Teilzeitstudium absolviert.

Bei Volero Zürich war es schon während seiner glorreichen Zeiten nicht gerne gesehen, wenn die Spielerinnen ihre Energie in eine Ausbildung investierten anstatt in den Sport. Das ist auch heute noch so. Volero-Besitzer Stav Jacobi, der in der NLB ein neues Team aufbaut und mit diesem zum Angriff auf den Schweizer Thron bläst, verlangt von allen seinen Spielerinnen ein klares Bekenntnis zum Leistungssport.

Dazu gehören nicht nur die vierzehn wöchentlichen Trainingseinheiten, sondern mit Svetlana Illic auch eine Trainerin der alten serbischen Schule. «Das ist eine ganz andere Volleyballkultur. Svetlana war sehr fordernd und extrem streng», erzählt Portmann. Mit dieser Art sei sie nicht gut zurechtgekommen.

Reifer und zäher

Als letzte Saison wegen Corona in der NLB nicht mehr trainiert werden durfte, verfrachtete Jacobi sein Team kurzerhand nach Frankreich, wo er mit Volero Le Cannet ein weiteres Volleyballteam besitzt. Dort lebten Portmann und ihre Teamkolleginnen in einer Blase, gefüllt einzig durch Volleyball. «Das war eine schwierige Zeit, weil niemand genau wusste, wann wir in die Schweiz zurückkehren», erinnert sich die Senslerin. Die Unsicherheit und die geografische Distanz zu ihrer Familie hätten ihr zu schaffen gemacht. «Von Seiten des Staff hat es bloss geheissen: Wir kehren zurück, sobald es in der Schweiz besser ist. Nach zwei Monaten mussten wir Frankreich schliesslich verlassen, weil wir sonst ein Visum gebraucht hätten.»

Es waren Erfahrungen wie diese, die Noemi Portmann zur Einsicht brachten, dass sie ihrem Traum vom Profi-Volleyball und einem Engagement im Ausland nicht weiter hinterherrennen will. Trotzdem möchte sie die Zeit bei Volero nicht missen, sagt sie. «In den zwei Monaten in Frankreich habe ich gegen französische Topteams gespielt und gelernt, mich auf höherem Niveau zu behaupten.» Auch sonst habe sie bei Volero sehr viel gelernt und sich spielerisch und menschlich entwickelt. «Der ständige Druck hat mich stärker gemacht, ich bin reifer und zäher geworden. Es war definitiv eine gute Lebensschule.»

(Noch) Die Nummer zwei

Nach ihrem einjährigen Volero-Abenteuer hat Portmann auf diese Saison hin zu Volley Düdingen gewechselt. Für die 165 cm grosse Libera ist es eine Rückkehr zu ihrem Herzensclub und zur alten Wirkstätte. Von 2018 bis 2020 hatte sie bereits zum erweiterten Kader der Power Cats gehört, kam aber nur selten zum Einsatz und wurde an den damaligen Partnerclub Muri in die NLB ausgeliehen. Das Berner Team hatte allerdings Personalsorgen und zog sich im Sommer 2020 aus der zweithöchsten Liga zurück. Eine Rückkehr zu Düdingen war zu diesem Zeitpunkt für Portmann nicht möglich, weil die Liberaposition mit Thays Deprati und Flavia Knutti bereits doppelt besetzt war. So landete die Senslerin bei Volero Zürich.

Als dann Knutti diesen Sommer innerhalb der NLA zu Schweizer Meister Neuenburg wechselte, konnte Portmann ihren Part bei den Power Cats übernehmen. «Es war klar, dass ich in Düdingen hinter Thays die Nummer zwei sein würde», erklärt die 20-Jährige. «Mein Ziel ist, dass ich in naher Zukunft die Nummer eins werde. Vorläufig bin ich aber froh, dass noch jemand da ist. Ich spiele noch zu wenig stabil, als dass ich die ganze Verantwortung als Haupt-Libera tragen könnte.»

Damit Portmann an Stabilität und Routine zulegen kann, braucht sie möglichst viel Matchpraxis. Spiele wie jenes im CEV-Cup gegen Prag, als Stammlibera Deprati krankheitshalber fehlte, sind für sie Gold wert. «Das Spiel in Freiburg war für mich ein Traum. Ich hatte nicht mit einem Einsatz gerechnet, konnte dann sogar durchspielen und habe hinterher auch noch viele positive Rückmeldungen erhalten», freut sich die Defensivspielerin. In der Annahme sei sie nicht so gut gewesen, sagt sie selbstkritisch. «Aber in der Verteidigung hatte ich einige gute Aktionen.»

Unter Siegesdruck

Düdingen-Trainer Dario Bettello ist jedenfalls vom Potenzial seiner neuen – und alten – Libera überzeugt. «Noemi ist sehr talentiert, sie reagiert sehr schnell, ist schnell am Boden und kann das Spiel gut lesen. Natürlich muss sie noch Erfahrungen sammeln, aber ich traue ihr durchaus zu, dereinst unsere Nummer eins zu werden.»

Nichtsdestotrotz wird Portmann am Sonntag gegen Kanti Schaffhausen (16.30 Uhr, Leimacker) wieder ins zweite Glied zurücktreten müssen. Solange die 29-jährige Thays Deprati – die Dario Bettello als «nach wie vor beste Schweizer Libera» bezeichnet – die erwartete Leistung erbringt, muss die Santonerin auf der Bank Platz nehmen. «Wenn wir nach der Qualifikation in den Top 3 sein wollen, sollten wir gegen Kanti punkten», sagt die Libera. Man sei sich bewusst, dass die letzten Spiele nicht optimal gelaufen seien und man nun gefordert sei. «Unsere Situation ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass wir viele Verletzte haben. Aber auch wenn wir wissen, dass es aufwärts gehen wird, sobald wieder alle fit sind, bleibt eine gewisse Unsicherheit.»

Eine Ungewissheit, die sich am leichtesten mit einem Sieg gegen Schaffhausen – zumindest ein Stück weit – zerstreuen liesse.

Gegen den besten Block der Liga

Nach der letzten überraschenden 1:3-Niederlage gegen Franches-Montagnes bietet sich Volley Düdingen am Sonntag (16.30 Uhr) die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Leichter als letzte Woche dürfte es allerdings nicht werden, Punkte zu holen, denn der Gast im Leimacker ist der Tabellendritte Kanti Schaffhausen. Das Team von Niki Neubauer hat nicht nur acht Ausländerinnen im Kader, sondern mit der sehr gross gewachsenen Korina Perkovac auch eine der Leistungsträgerinnen des Schweizer Nationalteams. Bis auf die Liberas sind alle Spielerinnen 180 cm oder grösser.

In der Vorrunde hatten die Munotstädterinnen mit 15:11 im Tiebreak knapp die Oberhand behalten. «Kanti hat den besten Block der Liga, da müssen wir das Spiel schnell machen und im Angriff clever und variantenreich agieren», sagt Düdingens Trainer Dario Bettello. «Wichtig ist auch, dass wir gut servieren, denn in der Annahme hat Kanti Schwächen.»

Bei den Power Cats fehlt weiterhin die verletzte Sarina Wieland. Alexandra Dascalu ist auf dem Weg der Besserung, wird aber höchstens bei der einen oder anderen Rotation im Block eingreifen können. «Cara Cunningham und Blake Mohler können mittun, sind aber noch angeschlagen, spielen mit Schmerzen und haben zuletzt nur wenig trainieren können.» Trotzdem ist Bettello überzeugt: «Wir haben unsere Möglichkeiten, Kanti zu schlagen – wenn wir unsere Sache gut machen.»

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