2:04 Minuten vor Schluss führte Massagno im Liga-Cup-Final gegen Olympic mit neun Punkten Vorsprung. Doch die Freiburger retteten sich wundersam in die Verlängerung und gewannen am Ende 84:73.
Exakt 2 Minuten und vier Sekunden waren noch zu spielen, als Marko Mladjan einen Dreier versenkte und Massagnos Führung auf 65:56 ausbaute. Der ehemalige Olympic-Spieler sprang euphorisiert in die Luft, die nach Montreux mitgereisten Fans schrien ausgelassen ihre Freude hereaus. Währenddessen schlenderten die Freiburger mit hängenden Köpfen in Richtung Bank zu ihrem Trainer Petar Aleksic, der verzeifelt ein Timeout nahm.
Unglaubliche Schlussphase
Auch wenn es im Basketball schnell gehen kann – der Match war zu diesem Match eigentlich entschieden. Eine Mannschaft muss schon so ziemlich alles falsch machen, um in zwei Minuten einen Neun-Punkte-Vorsprung zu verspielen. Doch genau das machte Massagno. Vorne agierten die Tessiner plötzlich überhastet, hinten liessen sie den Freiburgern ungewohnte Freiräume. Als Natan Jurkovitz 1:24 Minuten vor Schluss völlig freistehend mit einem Dreier auf 61:65 verkürzte, fing bei Massagno definitiv das grosse Zittern an. Gleich beim Einwurf liessen sich die Tessiner vom überragenden Davonta Jordan übertölpeln, der den Ball abfing und nur Sekunden später den Rückstand auf zwei Punkte verkürzte. Das anschliessende Timeout konnte Massagno offensichtlich ebenfalls nicht beruhigen. Erneut schaffte es das Team nicht einmal bis zu einem Wurfversuch. Jurkovitz fing einen schlechten Pass ab, 46 Sekunden vor Schluss schaffte er mit einem Korbleger tatsächlich den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich.
Massagno von der Rolle
Man musste nicht über einen Doktortitel in Psychologie verfügen, um zu erahnen, wie sich die anschliessende Verlängerung entwickeln würde. Massagno war im Schockzustand, völlig von der Rolle. Die Freiburger hingegen zeigten, dass sie über viele verschiedene Offensivwaffen verfügen. Während Jurkovitz und Jordan Olympic zuvor in die Verlängerung gerettet hatten, war es nun Slobodan Miljanic, der aufdrehte. Mit einem Dreier gleich zu Beginn der Verlängerung brachte er Massagno noch mehr ins Wanken, mit einem weiteren Dreier zum 74:67 gab er zur Hälfte der fünfminütigen Verlängerung dem taumelnden Gegner den Rest. Am Ende siegten die Freiburger 84:73 und holten sich den ersten Pokal der Saison.
Neue grösste Rivalen
Während es für Massagno, das bereits im Jahr zuvor den Final gegen Genf verloren hatte, eine extrem bittere Niederlage war, bejubelte Olympic den siebten Liga-Cup-Gewinn der Clubgeschichte.
Das Final-Four-Turnier in Montreux zeigte klar auf, dass Olympic und Massagno in dieser Saison wohl auch den Meistertitel unter sich ausmachen werden. Gegen Genf, in den letzten Jahren Freiburgs grösster Rivale, hatte Olympic am Samstag im Halbfinal deutlich weniger Mühe als am Sonntag beim glücklichen Sieg gegen den neuen grössten Rivalen.
Massagno – Olympic 73:84 n.V. (27:34; 65:65)
Montreux/Clarens, Salle du Pierrier. 1000 Zuschauer. SR: Michaelides/Herbert/Novakovic
Massagno: Taylor (10 Punkte), Williams (14), Dusan Mladjan (8), Nikolic (8), Marko Mladjan (16); Martino (3), Kovac (8), James (6).
Freiburg Olympic: Mbala (2), Mitchell (13), Miljanic (11), Memishi, Jurkovitz (19); Cotture (3), Jordan (22), Jankovic (2), Zinn (12).
Halbfinal:
Olympic – Genf 78:65 (44:37)
Montreux/Clarens. 1500 Zuschauer. SR: Marmy, Stojcev, Curty.
Freiburg Olympic: Cotture (10), Mbala (14), Mitchell (7), Jankovic (4), N. Jurkovitz (8), Jordan (15), Miljanic (6), Zinn (14), Maquisse, Crudo.
Genf: Zekovic (18), Suggs (13), T. Jurkovitz (5), Adams (6), Solioz, Milenkovic, Seylan (8), Nottage (7), Kuba (8).
Bemerkung: Olympic ohne Gravet und Solca (beide verletzt).
Zweiter Halbfinal: Massagno – Neuenburg 93:59 (49:27).
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