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Pascal Jenny, der fast auf jeder Position spielt

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Pascal Jenny, der fast auf jeder Position spielt

Der Brünisrieder Profifussballer vor dem Clubwechsel – Das Kapitel FC St. Gallen ist abgeschlossen

Pascal Jenny (27) spielt seit der Saison 2001/02 beim FC St. Gallen. Nun verlängerte er den Vertrag in der Ostschweiz nicht mehr. Die Teilnahme am Europacup wird Pascal Jenny als Höhepunkt in diesem Club in Erinnerung bleiben. Zurzeit laufen die Verhandlungen mit interessierten Clubs. Mit welchen Clubs er in Kontakt steht, möchte er nicht verlautbaren.

Mit PASCAL JENNY
sprach GUIDO BIELMANN

Pascal Jenny, Ihr Vertrag wird vom FC St. Gallen nicht verlängert. Im Profifussball ein alltägliches Vorkommnis. Aber man kann sich vorstellen, dass es Sie als betreffenden Fussballer doch betroffen macht?

Für mich geht das voll in Ordnung. Ich bin vier Jahre bei St. Gallen gewesen. Das ist eine lange Zeit. Ich habe viele schöne Sachen erlebt, vor allem die ersten zwei Jahre mit der Europacupteilnahme waren super. Wir haben da als Mannschaft das höchste Niveau erreicht. Jetzt haben wir viele Probleme gehabt, mussten in die Auf-/Abstiegsrunde. Da sind Sachen passiert, nach denen ich sagen muss, dass ich jetzt weiter gehen muss.

Sie hätten ja einen Dreijahresvertrag abschliessen können. Sie selber wollten allerdings einen Einjahresvertrag.

Ja, der erste Vertrag war für drei Jahre. Das war vergangenes Jahr. Aber die Situation veränderte sich. Ich sagte immer, dass ich nach St. Gallen komme, um vorne mitzuspielen. Da sich die Lage veränderte, unterschrieb ich nur für ein Jahr. Wegen der zunehmenden, internen Probleme machte ein Weitermachen für mich keinen Sinn mehr. Man hat mir jetzt noch ein Angebot gemacht. Aber darauf ging ich nicht ein. Es wäre schwierig gewesen, denn jedesmal, wenn es Probleme gegeben hätte, wäre sicher mein Name genannt worden. Für mich ist das Kapitel St. Gallen abgeschlossen.

Können Sie das mit den internen Problemen näher erörtern?

Es sind Sachen, die nicht an die Öffentlichkeit gehören. Das ist alles vergessen, und ich bereue nichts, ich stehe dazu. Es ist so, dass ich halt nicht immer schweige. Man hat Sachen, die Probleme bereitet haben, auf den Tisch gelegt. Ich musste damit rechnen, dass es Diskussionen geben würde.

Also waren Sie so etwas wie derjenige, der die Probleme in der Mannschaft zur Sprache brachte, zumal Sie einer der Dienstältesten sind?

Das ist so. Ich bin der drittälteste an Dienstjahren. Es passierten Dinge, mit denen man nicht Erfolg haben konnte. Deshalb musste man sie auch besprechen. In diesem Geschäft ist das so: Entweder schwimmt man mit dem Strom oder man eckt etwas an und ist im Gespräch. Aber wie gesagt: Für mich geht das ganze Vergangene in Ordnung.

Es gibt nun verschiedene Optionen, die sich für Sie auftun. Welche Clubs interessieren sich für Sie?

Ja, es gibt die eine oder andere. Aber es ist noch nichts entschieden.

Geht es eher in die Ost- oder Westschweiz oder womöglich ins Ausland?

Ich will dazu noch nichts sagen. Ich sage es dann, wenn es feststeht.

Haben oder hatten Sie je Vorbilder?

Nein, ich hatte nie grosse Vorbilder. Klar, wenn man an der WM 1986 einen Maradona gesehen hat, packte das einem schon. Ich spiele ja jetzt auf einer Position, von welcher selten grosse Spieler bekannt sind. Ich habe nie ein Poster im Zimmer gehabt. Ich habe versucht, meinen Weg zu gehen, irgendwie war ich immer auf mich selber fixiert.

Die Spielertransfers laufen ja immer über Agenten ab. Das ist gewiss auch bei Ihnen so, oder nicht?

Ja genau. Wobei ich sagen muss, wenn ein Spieler in der Schweiz einen Transfer machen will, braucht er nicht unbedingt einen Agenten. Aber die meisten haben ja den Traum, mal im Ausland spielen zu können. Deshalb nimmt man sich einen Agenten, ohne diesen ist nämlich ein Engagement im Ausland fast unmöglich. Der Agent kontaktiert verschiedene Clubs, so ist das eine gute Sache. Der Job des Fussballers ist auf dem Feld. Wenn man dann noch irgendwie von Agenten direkt kontaktiert würde, wäre die hundertprozentige Konzentration nicht mehr gewährleistet. Deshalb ist der Job des Agenten wichtig.

Es heisst immer, dass nur wenige Agenten den Schweizer Markt beherrschen.

Ich denke, früher war das schon ein bisschen so, dass man an gewisse Clubs nicht herankam, wenn man nicht mit gewissen Agenten in Kontakt war. Aber ich denke, das ist nicht mehr so dramatisch. Es gibt so viele Spieler auf dem Markt, das hat alles verändert. Man hat die Super League von zwölf auf zehn Teams reduziert. Dadurch kamen vierzig Spieler mehr auf den Markt. Das veränderte alles. Die Macht der Agenten ist nicht mehr, was sie einmal war.

Können Sie sich noch an den Moment erinnern, an welchem Sie sich entschieden haben, Profifussballer zu werden? Ging da ein Traum in Erfüllung oder war der Entscheid schwer?

Ich habe nie gesagt, ich will unbedingt Profi werden. Bis vor St. Gallen arbeitete ich immer und ging zur Schule. Beim Angebot von St. Gallen musste ich mich entscheiden: Profifussballer oder im Beruf weiterkommen. Der Entscheid lag auf der Hand, denn dieser Club bot mir die Chance, einmal im Europacup spielen zu können. Das war eine Riesenchance. So bin ich bei St. Gallen Profi geworden.

Jetzt sind Sie erfahren und blicken zurück. Ist Profifussballer tatsächlich ein Traumberuf oder relativieren Sie die ganze Sache heute?

Es gibt ja nicht viele Leute, die ihr Hobby zum Beruf machen können. Das ist einzigartig. Aber es gibt auch Schattenseiten. Man opfert viel für den Fussball. Tagsüber hat man etwa vormittags oder nachmittags frei. Aber der Kopf ist immer beim Fussball. Dann hat man eine kleine Verletzung, die man pflegen muss. Ausserdem hat man nie ein Wochenende für sich. Wenn man Erfolg hat, ist das alles sensationell, wenn nicht, muss man damit schon abgekühlt umgehen können. Denn im Fussball geht es hart auf hart z. B. bei der Kritik der Öffentlichkeit oder der Clubverantwortlichen. Da geht es deftig zu. Mit diesem Druck muss man umgehen können. Spielt man etwa in Basel vor 30 000 Zuschauern, geht einem die Ambiance schon unter die Haut. Das Ganze ist schon vielen zum Verhängnis geworden.

Im Fussball sind Mentoren, welche die Talente fördern und vorwärtsbringen, sehr wichtig. Gibt es eine Person, die in Ihrem Werdegang sehr wichtig war?

Bei mir war sicher die Familie sehr wichtig. Wenn man als Junger nicht die hundertprozentige Unterstützung hat, ist es verdammt schwer. Als ich mit siebzehn von Freiburg zu Servette wechselte, brauchte ich die Unterstützung der Eltern sehr. In Genf hatte ich schwierige Momente. Im Profigeschäft herrscht der Egoismus. Da fragt einem niemand, ob man Probleme habe. Da geht es nur mit: Augen zu und durch. Da ist es sehr wichtig, dass man einen Rückhalt hat. Wenn ich von den Trainern spreche, war sicher zu Beginn mein Vater sehr wichtig. Mein Bruder Patrick und ich spielten als Junioren bei ihm. Sehr wichtig war auch Lucien Favre bei Yverdon. Ich machte bei ihm taktisch und technisch grosse Fortschritte. Dann haben mich Koller und Castella weitergebracht.

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