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Paul Tschopp sammelt Mikroskope und untersucht sie

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Paul Tschopp aus Düdingen sammelt Mikroskope aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Er hält dieses optische Instrument für eine der wichtigsten Erfindungen schlechthin.

«Ich habe mein Leben lang gerne fotografiert», sagt Paul Tschopp, wenn er zu erklären beginnt, wie er zum Mikroskopsammler wurde. Tatsächlich ist der Düdinger mit seiner Kamera gerne draussen in der Natur unterwegs. Doch wie kommt er jetzt vom Fotoapparat zum Mikroskop? Das ging so, erzählt er weiter: Mit der Zeit spezialisierte sich der heute 79-Jährige sich auf Makrofotografie, wo er Objekte wie Insekten, Spinnen oder Orchideen sehr gross und sehr nahe vor der Kamera positionierte.

Von da war es dann nur noch ein kleiner Schritt zur Mikrofotografie. Ausschlaggebend war der Corona-Lockdown im März 2020. Weil Paul Tschopp wie viele andere Menschen sich kaum noch ins Freie wagen konnte, beschloss er, das Makroobjektiv an seiner Kamera durch ein Mikroskop zu ersetzen. Fortan beschäftigte er sich mit Fotosujets, die mit blossem Auge nicht oder kaum noch zu erkennen sind.

Begeistert machte er Aufnahmen von verschiedenen Kleinstlebewesen. «Aber ich stellte fest, dass ich für dieses Hobby noch zu wenig Kenntnisse über den Bau und die Funktionsweise von Mikroskopen hatte. Auch fehlte mir das Wissen, wie Objekte gezielt für die Mikrofotografie zu präparieren sind.»

Gegen Ende 2020 kaufte er sich zwei Mikroskope, die aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen. Er untersuchte die beiden Geräte und bemerkte erhebliche Qualitätsunterschiede. Er stellte fest, dass sich die Optik der Mikroskope über die Jahrzehnte deutlich entwickelt hatte.

Dies war sozusagen der Startschuss für seine Leidenschaft. Heute besteht seine Sammlung aus 38 historischen Mikroskopen. Dazu kommen vier Exemplare, mit denen er regelmässig arbeitet.

Instandstellen und so den Wert steigern

«Das Mikroskop zählt zu den 100 bedeutendsten Erfindungen der Menschheit», zeigt sich Tschopp überzeugt. Wesentliche Errungenschaften in Medizin oder Biologie wären ohne dieses Gerät nicht möglich gewesen. Die Bedeutung, die Mikroskope für die Wissenschaft hatten und haben, zeige sich auch daran, dass für die Verbesserung von mikroskopischen Verfahren mehrere Nobelpreise verliehen wurden.

Wie viel Wert seine Mikroskopsammlung hat, vermag Paul Tschopp nicht genau zu sagen. Er habe zum Beispiel auch schon ein Mikroskop aus den 1930er-Jahren für 20 Franken gekauft, das Gerät auseinandergenommen, gereinigt und instandgesetzt. «Ein Teil des Werts ist erst durch diese Revisionsarbeit entstanden», so Tschopp.

Leitz-Mikroskope aus der Sammlung von Paul Tschopp.


Bild: Til Bürgy

Die Sammlung dient keineswegs nur ästhetischen Zwecken. Paul Tschopp untersucht seine Sammlungsstücke in erster Linie, um die Qualität der Optik zu bestimmen und sie mit anderen Exemplaren zu vergleichen. So kann es auch mal vorkommen, dass er ein Mikroskop weiterverkauft, sobald er es fertig untersucht hat.

Bei Kindermikroskopen ist Skepsis angebracht

Paul Tschopp hat Chemie studiert und bringt daher ein solides Grundwissen mit, um sich mit der Mikroskopie zu beschäftigen. Das ist ein Vorteil, hat aber zur Folge, dass er nur wenige kennt, die ein ähnliches Hobby haben. «Der Kreis an Gleichgesinnten, mit denen ich mich austausche, ist klein.»

Dabei wäre der Einstieg in die Materie eigentlich schon von Kindesalter an möglich. Paul Tschopp kennt einige, die in jungen Jahren ein einfaches Kindermikroskop geschenkt erhielten. «Aber solche Mikroskope haben oft eine fragwürdige optische Qualität und keine Ausbaumöglichkeiten», sagt er. Erschwerend komme hinzu, dass die untersuchten Objekte auch erst einmal gesammelt und anschliessend präpariert werden müssen. Das sei ein nicht zu unterschätzender Aufwand, der ebenfalls entsprechende Kenntnisse erfordere. Da sei die anfängliche Faszination dann ziemlich rasch einmal verflogen.

Bei Paul Tschopp hingegen ist die Faszination nach wie vor vorhanden. Zurzeit ist er oft im Düdinger Moos unterwegs und untersucht die Welt der Kleinstlebewesen in Teichen und Tümpeln. Bis heute habe er in Gewässern der Gemeinde Düdingen mehr als 100 verschiedene Mikroorganismen entdeckt und abgelichtet, sagt er. «Was mich an diesem Hobby reizt, ist, dass ich ähnlich wie ein Fotograf ein Bild erzeugen kann.»

Kleinode

Drei Prunkstücke der Sammlung

Das älteste Mikroskop in Paul Tschopps Sammlung stammt aus dem Jahr 1859, das neuste hat nach seiner Schätzung Jahrgang 1955. Mit der Zeit hat Tschopp ein paar Exemplare erworben, auf die er besonders stolz ist. Sein Lieblingsmikroskop stammt von der deutschen Firma Carl Zeiss aus Jena und wurde 1907 hergestellt. Zwei der drei Objektive sind sogenannte Apochromate, damals die besten und teuersten Objektive für Mikroskope, mit deutlich besserer Farbkorrektur und Auflösung. «Zudem stammt dieses Exemplar aus dem Besitz des berühmten Kropfchirurgen Albert Wydler», fügt Paul Tschopp stolz an. 

Noch älter ist ein Mikroskop von Edmund Harnack, einer Firma, die sowohl in Paris als auch in Potsdam produzierte. Mit einem solchen Modell hatte der deutsche Mediziner und Nobelpreisträger Robert Koch 1876 den Milzbranderreger entdeckt.

Technisch etwas weniger aussergewöhnlich ist ein Mikroskop von Ernst Leitz (Wetzlar) aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Das Besondere an diesem Modell: Sein früherer Besitzer war Expeditionsarzt und eines der sieben Mitglieder der Schweizer Expedition auf den Mount Everest 1952.

Das schwarze Mikroskop von Leitz, dessen ursprünglicher Besitzer Teamarzt der Schweizer Everest-Expedition 1952 war.
Bild: Til Bürgy

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