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Petition wendet sich gegen Lärm im Altquartier

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Schon lange ärgert sich Walter Aerne über den Lärm im Altquartier. Der letzte Festivalsommer hat das Fass aber zum Überlaufen gebracht. Mit einer Petition will er erreichen, dass die Anliegen der Anwohnerinnen und Anwohner endlich ernst genommen werden.

75 Unterschriften trägt die Petition mit dem Titel «Recht auf Nachtruhe im Altquartier», die Walter Aerne kurz vor Weihnachten beim Gemeinderat der Stadt Freiburg eingereicht hat. «Alles Unterschriften aus dem Quartier», wie er sagt.

Die Anwohnerinnen und Anwohner beklagen sich darin über den Lärm, der in den Sommermonaten von den verschiedenen kulturellen Veranstaltungen und ihren Besuchern herrührt: vom Belluard Bollwerk Festival (BBI), vom Musikfestival Les Georges auf dem Python-Platz und vom Open-Air-Kino im Bollwerk. Sie kritisieren die in ihren Augen exzessiven Betriebsbewilligungen, die von Mitternacht bis um 3 Uhr in der Früh reichten, und an die sich die Veranstalter teilweise erst noch nicht hielten. Zudem seien die angesetzten Lärmgrenzwerte zu hoch. «Das Oberamt des Saanebezirks hat diese Veranstaltungen mit Lautstärken von bis zu 93 Dezibel bewilligt, was dem Lärm eines Presslufthammers auf zehn Meter Entfernung entspricht», beklagt Walter Aerne. Das widerspreche der bundesgerichtlichen Rechtssprechung zu den Lärmimmissionsgrenzen. Diese lägen danach zwischen 45 und 55 Dezibel.

Forderungskatalog

Durch den Lärm sei die Nachtruhe in den letzten beiden Sommern während mehr als zwei Monaten ohne Unterbruch massiv gestört gewesen, halten die Bittstellerinnen und Bittsteller fest. Sie fordern daher unter anderem, dass die Veranstaltungen im Altquartier auf 14 Veranstaltungstage pro Kalenderjahr reduziert werden. Wann immer möglich, sollen die Veranstaltungen zudem als «Silent Event», also mit Kopfhörern durchgeführt werden. 

«Auf taube Ohren gestossen»

Obwohl die Lärmbelastung nach dem Empfinden von Walter Aerne in den vergangenen Jahren massiv zugenommen hat, ist ihm der Lärm im Quartier schon lange ein Dorn im Auge. Er lebt dort seit 1993 und wurde in den vergangenen Jahren immer wieder bei den Behörden vorstellig, vergeblich, wie er sagt: «Weder seitens der Polizei noch der bewilligenden Behörden wurde bei gemeldeten Lärmmissständen eingeschritten.» Klagen beim Oberamt hätten bisher ebenfalls einen schweren Stand gehabt.

Aerne ärgert sich insbesondere darüber, dass ihm ständig unterstellt werde, er sei der Einzige, der sich über Lärm beklage. «Die Anzahl Unterschriften zeigt das Gegenteil.» Dass er nicht die Flöhe husten höre, belegten zudem auch Schallmessungen, die das kantonale Amt für Umweltschutz 1999 während des BBI und des Open-Air-Kinos durchgeführt habe. Darin habe das Amt unter anderem festgehalten, dass das BBI während seiner ganzen Dauer einen sehr hohen Lärmpegel aufgewiesen habe. Im Weiteren sei die Expertise zum Schluss gekommen, dass sich das Bollwerk – aufgrund seiner baulichen Charakteristik und seiner Nähe zu Wohnungen – nicht für länger andauernde Veranstaltungen eigne. Die Expertise, welche vom damaligen Oberamtmann Nicolas Deiss in Auftrag gegeben worden war, zeitigte nach Angaben Aernes keine Konsequenzen.

«Keine Spielverderber»

Die Petitionäre hätten nichts gegen kulturelle Veranstaltungen im Quartier, betont Aerne. «Aber so kann es nicht weitergehen. Es kann nicht sein, dass der Schutz der Gesundheit keine Rolle spielt.» Nach seiner Auffassung verhält sich Freiburg zu liberal. In anderen Städten gälten viel strengere Vorschriften. Auch fehle es in Freiburg an einem polizeilichen Ordnungsdienst, der die Einhaltung der Vorgaben kontrolliere. «Wenn man hier in um 2 Uhr in der Nacht die Polizei ruft, kann sie häufig nicht sofort kommen.» Schliesslich stört sich Aerne am Umstand, dass nicht transparent ist, welche Instanz jeweils für welche Bewilligung zuständig ist. «Mal ist es das Oberamt, mal die Gewerbepolizei und mal die städtische Polizei.» 

Von der Petition erhoffen sich die Anwohnerinnen und Anwohner nun, dass sich die Behörden des Problems annehmen und dass neue Lärmmessungen durchgeführt werden. Wie der Gemeinderat gegenüber den FN sagte, wird die Beantwortung der Petition allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Lärmproblem

Quartierverein unterstützt Petition nicht

Wie Amélie Dubé, Vorstandsmitglied des Vereins Altquartier, auf Anfrage sagte, werde die Petition von diesem nicht unterstützt. Zwar habe es verschiedene Gespräche mit Walter Aerne und weiteren Personen zur Lärmproblematik gegeben. Der Verein schätze diese aber nicht gleich ein. «Die kulturellen Aktivitäten im Quartier sind einzigartig in der Stadt, und wir möchten sie beibehalten.» Allerdings sei auch der Quartierverein am Gespräch interessiert und möchte eine vermittelnde Rolle einnehmen. «Wir würden eine neue Lärmexpertise begrüssen.» Der Verein sei auch offen für allfällige Massnahmen wie bessere Kontrollen oder Lärmdämmungen. Allerdings hätten die Veranstalter ihres Wissens in den vergangenen Jahren bereits verschiedene Vorkehrungen getroffen, so Dubé. rsa

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