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Pilgern per pedes

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Heilige Orte sind beileibe nichts, das spezifisch christlich wäre. Ganz im Gegenteil: Das frühe Christentum war solchen, oft als «heidnisch» etikettierten, Orten gegenüber sehr skeptisch. Man folgte ja einer Person, dem Gottmenschen Jesus, und betonte dazu ausdrücklich die Innerlichkeit, unabhängig von Orten, ganz bei sich selbst und überall. Trotzdem waren und sind Kraftorte, wie man sie heute nennt, auch bei Christinnen und Christen sehr beliebt.

Spätestens im Mittelalter bildete sich in unseren Breiten mit Rom, Jerusalem und Santiago eine Trias von Fern-Pilgerdestinationen aus. Manchmal wählte man für den Weg sogar ausschliesslich die eigenen Beine, denn es galt unzweifelhaft: Mit den Füssen betet man doppelt!

Viele Facetten und Nuancen sind beim Pilgern interessant, sei es das Wetter oder die innere Gestimmtheit oder die physische Verfassung. Eine davon ist jedoch die der Beschaffenheit des Weges, den wir nicht angelegt haben. Wenn man tagelang unterwegs ist, dann wird man sensibel für den Untergrund. Die jeweilig sehr unterschiedliche Beschaffenheit des Bodens, auf den man mehr oder weniger vorankommt, wird fühlbar. Eine geteerte Strasse ist etwas komplett anderes als ein Alpweg oder eine Trasse durch den moosig-feuchten Fichtenwald. Bei einem tagelangen Marsch wird das Gespür für den Untergrund wesentlich geschärft.

Weil man richtiggehend ein Gefühl für die Unterlage erhält, wird man sensorisch sensibler. Nicht nur der Blick richtet sich dann nach unten, auch die Nervenbahnen. Und dann macht es, gerade wenn der Fussballen sich sensibilisiert zeigt, durchaus einen Unterschied, ob der Schotter eines Forstweges grob- oder kleinkörnig verarbeitet wurde. Die Reibung ist gefühlt eine völlig andere, das Vorankommen gegebenenfalls gehemmt!

Im Pilgern das Sensorium zu schärfen ist ein Aspekt, der das Wallfahrten bedeutsam, relevant und einzigartig macht. Ob wir dabei Einsiedeln, Bürglen oder Notre-Dame des Marches ins Auge fassen – oder wie ich jüngst mit meiner Familie und Freunden Mariazell, im Herzen Österreichs –, macht dabei wenig Unterschied. Es ist ein Privileg, auf den eigenen Beinen stehen, örtlich vorankommen zu können und die Lebendigkeit von Nervensträngen zu spüren, je nach Untergrund. Wohin pilgern Sie in naher Zukunft, und worauf werden Sie achtgeben?

zvg

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