Insider wähnten sich lange Zeit im falschen Film–die hoch favorisierten Gäste aus Marly konnte sich am Samstag in Plaffeien vorerst kaum aus ihrer Defensivzone lösen. Kaum hatte das Spiel begonnen, setzte sich Fabrice Mast auf der rechten Seite durch und liess Torhüter Jonathan Haas keine Chance. Marly war durch diesen frühen Gegentreffer sichtlich schockiert und spielte ziemlich konfus. Zum ersten Torschuss kam Carryl Oberson in der 15. Minute. Dieser Schuss zischte knapp am rechten Pfosten vorbei. Kurz zuvor hatte Mast das 2:0 auf dem Kopf, als er von Marc Bertschy optimal eingesetzt wurde. Aber Torhüter Haas, der beste Spieler Marlys, machte diese Topchance zunichte.

 Die grösste Chance des Leaders vor der Pause vergab Sébastien Dewarrat, als sein Kopfball nur die Latte touchierte. Torhüter Christian Herren wäre geschlagen gewesen (21.). Sehr gefährlich waren jeweils die Aktionen und Freistösse des offensiven Aussenverteidigers Damien Yerly. Dann hatte Pascal Moser das 2:0 auf dem Fuss. Er traf aber völlig unbedrängt aus zehn Metern nur den Pfosten (30.). Nicht viel besser machte es fünf Minuten später Arnaud Clément, als er aus fünf Metern mit seinem Kopfball am reflexstarken Herren scheiterte. Kurz vor der Pause liess Mast die Marly-Defensive einmal mehr stehen. Sein Schuss, abgegeben beim linken Cornerpunkt, landete unhaltbar im rechten Dreieck zum 2:0.

Kurz nach der Pause hatten die Einheimischen die Möglichkeit, alles klar zu machen. Vorerst verzog aber Mast einen präzisen Pass von Moser aus drei Metern. Eine Minute später versucht es Moser alleine, scheiterte aber an Haas.

Marly nun stärker

 Von nun an dominierten die Gäste. Vorerst scheiterte Dewarrat knapp an Herren, der mit einer Superreaktion in extremis den Ball noch von den Füssen des Gegners fischen konnte. Sekunden vor seiner Auswechslung vergab Patrick Ruffieux das 3:0. Wenig später scheiterte auch der durchgebrochene Nicolas Marbach am Torhüter. Dank einem strengen Foulpenalty erzielten die Gäste durch Captain Florian Clément den Anschlusstreffer. In den letzten 17 Spielminuten, darunter eine skandalöse und völlig unbegründete siebenminütige Nachspielzeit, glänzte Herren mit Superleistungen und rettete so den überraschenden Sieg der Sense-Oberländer.

 «Wir sind optimal ins Spiel gekommen und konnten taktisch umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten», freute sich der zufriedene Plaffeien-Trainer Norbert Aerschmann. «Zudem machten wir bedeutend weniger Eigenfehler als sonst üblich und konnten bei den Laufduellen mit den schnellen Gästen gut mithalten. Nun beginnen wir bereits mit dem Aufbau der neuen Saison.» Plaffeien will in Zukunft die Qualität im Spielaufbau weiter verbessern und vorne mitspielen.