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Plasselb wehrt sich gegen Maulkorb

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Autor: Imelda Ruffieux

Auch in Plasselb liegt eine Schliessung der Poststelle in der Luft. In einem Flugblatt informierte der Gemeinderat von Plasselb kürzlich die Bürger über den Stand der Verhandlungen mit der Postdirektion, und auch an der Gemeindeversammlung vom Freitag wurde intensiv darüber diskutiert. Die Poststelle Plasselb ist eine von jenen 421 Poststellen der Schweiz, die aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit auf der Kippe steht.

Agentur keine gute Lösung

«Die Post wollte uns eine Agentur wie in St. Silvester schmackhaft machen», sagt Ammann Hervé Brügger am Freitag. Doch sei dies für den Gemeinderat keine gute Lösung. «Eine Agentur wäre ein klarer Rückschritt, da nur noch einfache Postgeschäfte im Dorf getätigt werden könnten», stellte Hervé Brügger klar. Einzahlungen können nur noch bargeldlos gemacht werden, und das Abheben von Geld sei aus Sicherheitsgründen beschränkt. Der Gemeinderat will die Poststelle Plasselb deshalb unbedingt behalten. «Dies haben wir den zuständigen Personen und der Direktion mündlich und schriftlich mitgeteilt.»

Leute sollen mitreden

Der Gemeinderat hat sich zudem geweigert, die Protokolle nach den zwei bisher stattgefundenen Gesprächen zu unterzeichnen. «Der Text an sich war in Ordnung, doch in den Fussnoten standen Bedingungen», sagte der Ammann. Unter anderem hätte sich der Gemeinderat verpflichtet, gegenüber der Bevölkerung und den Medien keine Auskunft zu geben (siehe auch Kasten). «Wir lassen uns aber keinen Maulkorb verpassen», sagte Hervé Brügger. «Wir sind der Meinung, dass die Bürger ein Mitspracherecht haben sollten.» Die Bevölkerung soll auch Vorschläge für eine künftige Lösung bringen können. Eine erste Auswertung der Umfrage, die der Gemeinderat mit dem Flugblatt verschickte, ergab ein klares Bild: 81 Prozent der Antworten zielten auf eine Beibehaltung der bisherigen Poststelle hin. «Die Post bedeutet auf dem Land etwas anderes als in der Stadt, sie ist ein sozialer Treffpunkt und gehört mit Bank und Laden zur Seele eines Dorfs», sagt Hervé Brügger und bedauerte, dass Randgebiete einmal mehr im Stich gelassen werden. Er findet es schade, dass sich andere betroffene Gemeinden nicht mehr wehrten. Der Ammann ist sich aber auch bewusst, dass die Gespräche mit der Post wohl vergebens sind. «Das ist alles schon entschieden. Die Strategie ist klar.»

Die Bürgerinnen und Bürger bestärkten den Gemeinderat an der Gemeindeversammlung in ihrem Kampf für die Poststelle und gaben ihrer Empörung Ausdruck. Es sei eine Frechheit, dass die Post Millionen-Gewinne schreibe und auf der anderen Seite «aus wirtschaftlichen Gründen» solche Entscheidungen treffe, ärgerte sich ein anderer Bürger. Ein weiterer schlug zudem vor, National- und Ständeräte sowie Parteien zu mobilisieren und gegen diesen Abbau des «Service public» aktiv vorzugehen. Spontanen Applaus erntete ein anderer Vorschlag eines Bürgers: «Wie wäre es mit einem Protestmarsch nach Bern? Die Pensionierten könnten dort ein paar Tage lang campieren…»

Gemäss Analyse der Post weist die Poststelle Plasselb zu wenig Umsatz und eine zu tiefe Kundenfrequenz auf.Bild Corinne Aeberhard

Stellungnahme:«Normales Prozedere»

Es sei bei der Post üblich, dass im Rahmen von laufenden Verhandlungen in der Regel nicht vorgängig öffentlich informiert werde, sagte Sandrine Mottier, Pressesprecherin bei der Post. «Bei der Analyse, ob zum Beispiel eine Poststelle in eine Agentur umgewandelt wird, informieren wir erst am Schluss, wenn mit der Gemeinde alles geklärt ist.» Durch eine verfrühte Kommunikation würden zu viele Unsicherheiten geschaffen. «Die Gemeinde hat das Protokoll, das für beide Parteien festhält, was besprochen wurde, nicht unterschrieben», bestätigte sie. «Von einem Maulkorb kann aber keine Rede sein. Uns ist wichtig, dass erst über Dinge öffentlich gesprochen wird, wenn sie spruchreif und verbindlich sind.» Das sei sonst auch gegenüber den betroffenen Mitarbeitern der Post unfair. Dieses Vorgehen werde seit Jahren angewandt. «Es hat sich bewährt.» im

 

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