Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Polizeibewerberinnen und -bewerber auf Herz und Nieren geprüft

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die zweite Stufe im Auswahlverfahren von Polizeischülern besteht im Gespräch mit einer Polizistin. Auf was es dabei ankommt, sagt Rekrutierungsbeamtin Christa Bielmann von der Kantonspolizei Freiburg.

Wer zur Polizei möchte, muss konfliktfähig, teamfähig und verantwortungsbewusst sein. Die Kandidierenden müssen sich selbst gut reflektieren können, einen guten Leumund haben und die verfassungsrechtlichen Grundwerte achten. Dies und mehr testet Christa Bielmann, Rekrutierungsbeamtin bei der Kantonspolizei. 

«Das Gespräch verfolgt zwei Ziele: Wir möchten die Kandidatin oder den Kandidaten besser kennenlernen, um dem Polizeistab Aspekte liefern zu können, die dieser dann im finalen Bewerbungsgespräch nochmals vertieft aufgreift. Und dann geht es darum, abzuklären, ob die Wertvorstellungen der Kandidierenden mit der Polizeiarbeit kompatibel sind.» Was das heisst, erklärt Bielmann so: «Was beispielsweise gar nicht gehen würde, ist, wenn im Gespräch herauskommt, dass eine Kandidatin oder ein Kandidat eine rassistische Haltung hat. Das können wir nicht tolerieren.» Als positive Haltung nennt Bielmann ein Gefühl für Gerechtigkeit. 

Die Rekrutierungsbeamtin bewertet die Motivation und die Haltungen der Kandidierenden mittels Fragen zu ihrem persönlichen und beruflichen Lebenslauf, zu ihren Erfahrungen, aber auch anhand von Fallbeispielen. So fragt sie sie unter anderem nach ihren Stärken und Schwächen oder nach ihrem grössten Erfolg und Misserfolg. «Anhand ihrer Antworten sehen wir, ob sie sich selber reflektieren und ob sie Entscheidungen treffen können», erklärt Bielmann. Bei den Fallbeispielen müssen die Kandidierenden unter anderem begründen, warum sie einen jungen Delinquenten, der seine Eltern verletzt hat, mit Handschellen abführen würden oder eben nicht. Oder sie müssen erklären, wie sie auf eine Kollegin reagieren würden, die sich bei einem Einsatz von Vorurteilen leiten lässt und deshalb jemanden härter angehen will.

Die Mischung macht es aus

Um ihr Bild von der Bewerberin zu vervollständigen, holt die Rekrutierungsbeamtin immer auch Referenzen von Arbeitgebern und teilweise auch bei Vereinen ein, in denen die Kandidierenden aktiv sind. Das Gesagte werde zudem stets in Relation zum Alter der Bewerber beurteilt, präzisiert Bielmann:

Ein 20-Jähriger hat natürlich weniger Lebenserfahrung als eine 34-Jährige. Das ist aber nicht schlimm. Wir wollen eine breit gefächerte Polizeischule mit verschiedenen Profilen. Sei es in Bezug auf das Alter, das Geschlecht sowie die Lebens- und Berufserfahrung – ob mit einer akademischen Ausbildung oder ohne.

Wichtig sei der Kapo, dass die potenziellen Aspirantinnen und Aspiranten Empathie hätten, so Bielmann. «Wir wollen Menschen, die sich in andere hineinversetzen können. Das höchste Gut ist immer die Kommunikation.» Aber klar müsse man sich auch durchsetzen und eine gewisse Autorität ausstrahlen können. 

Ob jemand bei einer schwierigen polizeilichen Intervention standhalten könne, könne man allerdings nicht abschliessend klären, räumt Bielmann ein. «Ich sage immer: Wenn das soziale und berufliche Standbein im Lot sind, dann kann man sich auf die Ausführungen des Bewerbers, der Bewerberin verlassen.» 

Rund die Hälfte schafft es

Wer nach den Gesprächen bei den Rekrutierungsbeamten weiterkommt, wird im Juni noch vor dem Polizeistab antreten müssen. Ist dieser von der Kandidatur überzeugt, gibt es noch einen Gesundheitscheck. Von den 20 deutschsprachigen Bewerbern, die aktuell noch im Rennen sind, wird laut Bielmann am Ende rund die Hälfte aufgenommen, die im Januar 2025 die Polizeischule beginnen kann.

Rotzetter und Piller eine Runde weiter

Der kognitive Fähigkeitstest sowie der Sporttest stehen am Anfang des mehrstufigen Auswahlverfahrens für die Polizeischule der Kantonspolizei Freiburg (die FN berichteten). Florence Rotzetter und Dean Piller, die unter anderen Bewerbern im FN-Artikel erwähnt wurden, haben die FN weiterverfolgt. Sie, wie auch die beiden anderen, haben bestanden und sind eine Runde weitergekommen. Sie wurden Ende März zum Gespräch mit Rekrutierungsbeamtin Christa Bielmann eingeladen. Im fast dreistündigen Assessment mussten sie Fragen zu ihrem Lebenslauf und ihrer Motivation, Polizist zu werden, beantworten. Sowohl Rotzetter als auch Piller hatten nach dem Gespräch ein gutes Gefühl. 

Piller schätzt sich selbst als ruhig, geduldig und zurückhaltend ein. «Meine Hemmschwelle ist relativ hoch. Würden Kollegen oder ich im Ausgang beispielsweise blöd angemacht, würde ich mir immer überlegen, ob es sich wirklich lohnt, einen Streit zu riskieren.» Rotzetter bezeichnet sich selbst als authentisch. Auch sie ist nicht jemand, der gerne streitet. «Auf die Frage, wie ich in Konfliktsituationen reagiere, musste ich richtig nachdenken.» 

Der 20-jährige Piller und die 34-jährige Rotzetter würden am liebsten zur Gendarmerie gehen. Auch nach dem Gespräch mit Rekrutierungsbeamtin Christa Bielmann sind sie dazu immer noch fest entschlossen. (rsa)

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema