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Preisexplosion bei den IB Murten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wie erwartet kostet der Strom künftig auch im Kanton Freiburg mehr. Während die Tariferhöhung von Groupe E angesichts der Umstände noch moderat ausfällt, trifft sie Kunden der IB Murten mit voller Wucht.

Die Stromtarife der Industriellen Betriebe (IB) Murten für das nächste Jahr steigen um mehr als 20 Rappen pro Kilowattstunde (Rp./kWh). Eine vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4500 kWh muss damit pro Jahr rund 1000 Franken mehr für ihren Strom bezahlen. Die Erhöhung betrifft alle Kundengruppen und Stromprodukte gleichermassen. Über alles hinweg betrachtet zahlen die Murtner Haushalte und Stromkunden nächstes Jahr also mehr als das Doppelte für den elektrischen Strom.

Dagegen mutet die angekündigte Preiserhöhung von Groupe E von 3,97 Rappen pro kWh, was immerhin auch einer Steigerung um 19,4 Prozent entspricht, fast schon moderat an. Für Kunden von Groupe E wären das bei einem Jahresverbrauch von 4500 kWh monatliche Mehrkosten von rund 15 Franken.

Energiepreise auf Allzeithoch

Jeweils per Ende August müssen die Schweizer Stromversorger der Regulierungsbehörde Elcom ihre Tarife melden, die dann für das gesamte kommende Jahr gelten. Am Mittwoch kommunizierten deshalb auch die Freiburger Elektrizitätsunternehmen Groupe E und IB Murten die Preise für 2023. Die geopolitische Lage, Hitze und Dürre haben zu einer Verknappung der Energie bei unverminderter Nachfrage geführt. So kletterte der Preis für eine Megawattstunde elektrische Energie auf ein Allzeithoch – Energie ist heute rund zehnmal teurer als noch vor einem Jahr. 

«Wir befinden uns in einer noch nie da gewesenen Situation», sagte Andreas Gut, Leiter Asset Management und Regulierung bei den IB Murten. «Da die IB Murten im Gegensatz zu beispielsweise Groupe E nicht über eigene Kraftwerke verfügen, müssen sie praktisch die gesamte elektrische Energie auf dem Markt beschaffen», so Gut. Er fügte an, dass ähnliche Unternehmen wie die IB Murten, etwa die Energie Seeland AG (Esag) in Lyss, ihre Strompreise im nächsten Jahr ebenfalls massiv anheben müssen. Die Esag erhöht für 2023 ihren Tarif um 17,67 Rp./kWh.

Eigene Kraftwerke als Plus

Die Preiserhöhungen von Groupe E liegen unterhalb der Schweizer Durchschnittswerte. Groupe E kann auf eigene Wasserkraftwerke und rund 12’500 Solaranlagen zählen. Dank des damit produzierten Stroms muss weniger auf dem Markt eingekauft werden. Mit dem eigenen Kraftwerkpark produziert Groupe E 1,3 Terawattstunden (TWh) von den insgesamt 3 TWh, die das Unternehmen jedes Jahr verteilt, selbst. Die Eigenproduktion beträgt also 43 Prozent. Damit können die Marktpreise gedämpft und die Tarife von Groupe E besser stabilisiert werden, argumentiert das Unternehmen.

Höherer Abnahmepreis für Fotovoltaik 

Um Eigenerzeuger zu unterstützen und das Engagement in der Energiewende zu stärken, kündigte Groupe E an, ab 2023 mehr für Strom aus Solaranlagen an Dritte zu bezahlen. Konkret erhöht Groupe E den Abnahmetarif um 55 Prozent auf neu 14,45 Rappen pro kWh. Der neue Tarif gilt für alle Anlagen mit einer Leistung von unter einem Megawatt.

Zahlen und Fakten

Unterschiedliche Preisaufschläge

Auf die Privathaushalte warten 2023 teils massive Preisaufschläge. Diese unterscheiden sich jedoch je nach Anbieter. Der Strompreis der Grundversorgung setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Netz (50 Prozent), Energie (30 Prozent) und Abgaben (20 Prozent). Rekordhohe Strompreise am Markt sowie der Ukraine-Krieg wirken sich vor allem auf die Energiekosten aus. Die Höhe des gegenwärtigen Preisaufschlags hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: dem Anteil der Eigenproduktion und der Langfristigkeit der Verträge. Einerseits können jene Stromversorger diese Schwankungen besser abfedern, die eigene Kraftwerke betreiben und weniger Strom auf dem Markt einkaufen müssen. Andererseits profitieren Anbieter, die noch vor der Krise zu guten Konditionen Strom mit langfristigen Verträgen eingekauft haben. fos

Die Tariferhöhungen unterscheiden sich je nach Anbieter.

Kommentar (1)

  • 31.08.2022-Leser71

    Jahrzehnte lang wurde zuviel Strom produziert, dieser exportiert und an der Strombörse wie Aktien gehandelt und verspekuliert… ausserdem wurden Elektrizitätswerke privatisiert und es wuchsen sogenannte Stromanbieter wie Pilze aus dem Boden… ein lukratives Geschäft also…
    Nun plötzlich sieht man sich mit einer neuen Situation konfrontiert (welche sich seit dem Ausbruch des Krieges und den vergangenen Hitzeperioden schon lange abzeichnete) und erhöht panisch die Tarife… und will uns / den Kunden noch vorschreiben, dass wir weniger Strom verbrauchen sollen… was wiederum zu weniger Einnahmen führt… ein Irrsinn sondergleichen…
    Die Sicherstellung der Netzinfrastrukturen und Energieversorgung hätte in dem Masse privatisiert werden dürfen, wie es nun der Fall ist… ich bin gerne bereit mehr für den Strom zu bezahlen, verlange aber auch, dass zukünftig Reserven gebildet werden bei den Produzenten, damit dies abgefangen werden kann… Es ist stossen, dass an den Strombörsen Millionen verdient und Verwaltungsräte, GLs und sonstige Interessengruppen fürstlich verdient haben, aber kaum zeichnet sich ggf. ein kleinerer Engpass an, der Kunde/Konsument abgezockt wird!

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