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Programmchef Daniel Fontana: «Mein Ziel ist schon, dass die Leute am Montag nach der Kilbi nicht zur Arbeit gehen»

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Nach eineinhalb Jahren Corona-Pause serviert die Bad-Bonn-Kilbi am ersten Septemberwochenende wieder musikalische Leckerbissen. Programmchef Daniel Fontana über ein ausgehungertes Publikum, die ewige Unsicherheit und Septemberlicht.

«Wir bereiten vor, so gut es geht. Und wenn wir absagen müssen, dann sagen wir eben ab. Es liegt nicht in unseren Händen.» Daniel Fontana alias Duex, Programmchef der Bad-Bonn-Kilbi, sitzt an einem Tischchen im Schatten vor dem Kulturlokal Bad Bonn. «Wir lassen für die Kilbi momentan viel Raum in unserer Planung – damit wir die Energie haben, damit umzugehen, falls wir sie tatsächlich absagen müssen.»

Die Unsicherheit schwingt bei Kulturveranstaltern derzeit immer irgendwie mit. Daniel Fontana, Programmchef des Bad Bonn und seines traditionsreichen Festivals, gibt sich entspannt. Auch wenn man ihm anmerkt: Er freut sich riesig auf diese Kilbi, die ein wenig anders sein wird als ihre Vorgängerinnen. 

Das Septemberlicht

Normalerweise läutet sie nämlich Anfang Juni den Festivalsommer ein. Jetzt wird sie ihn am ersten Septemberwochenende, vom 3. bis zum 5. September, ausklingen lassen. «Der Spätsommer ist meine liebste Jahreszeit», gesteht Daniel Fontana. «Die Leute sind entspannt, das Licht ist weich.» So sei es auch eher möglich, eine Band mittags auftreten zu lassen: «Es ist dann weniger grell als im Juni.» Zudem wird es früher dunkel. Mit diesen veränderten Voraussetzungen spielen die Organisatoren; so beginnt das Programm am Samstag und Sonntag früher als üblich.

Samstag und Sonntag? Ja, denn die Kibli findet dieses Mal von Freitag bis Sonntag statt anstatt wie üblich von Donnerstag bis Samstag. Hauptgrund dafür sei gewesen, dass einige Künstler nur am Sonntag hätten auftreten können, sagt Daniel Fontana. Dann schmunzelt er und sagt: «Mein Ziel ist es schon, dass die Leute am Montag nach der Kilbi nicht zur Arbeit gehen.»

Auf dem Campingplatz versumpfen geht allerdings nicht, denn dieser wird wegen der Hygienevorschriften gar nicht erst angeboten. Auch gibt es keine 3-Tages-Pässe wie sonst üblich. Tickets können nur für die einzelnen Tage gekauft werden; Freitag und Samstag sind bereits ausverkauft, für Sonntag gibts noch Eintritte. «Wir haben das einerseits wegen des nicht vorhandenen Campings so gemacht, aber auch weil wir mehr Menschen die Chance geben möchten, die Kilbi zu erleben.»

Die Besucherzahl ist limitiert. Statt wie üblich 3000 dürfen 2000 Musikbegeisterte aufs Gelände. Sie kommen nur mit einem gültigen Covid-Zertifikat hinein, das heisst, sie müssen entweder geimpft, genesen oder getestet sein. Ob man sich direkt vor Ort wird testen lassen können, prüft das Bad Bonn zurzeit. Auf dem Gelände selbst gilt gemäss Schutzkonzept keine Maskenpflicht.

«Radikaler»

Das Programm der Kilbi enthält wie üblich Namen, die vor allem den Connaisseurs bekannt sein dürften. Ihre Musik: selbstbewusst, etwas schräg, aber immer überraschend. «Die Kilbi hat 2021 ein radikaleres Gesicht als in den Jahren zuvor, die Musik ist lauter und weniger zugänglich», beschreibt Fontana das Programm. «Ich hatte Lust auf laute, physische Konzerte.» Das habe auch mit der aktuellen Situation zu tun, der langen Konzertpause und dem ausgehungerten Publikum.

Ich glaube, die Leute werden einfacher zu begeistern sein.

Trotz Reisehindernissen kommen rund ein Drittel der Künstlerinnen und Künstler aus dem Ausland, rund zwei Drittel aus der Schweiz. «Normalerweise ist es umgekehrt», so Daniel Fontana. «Mir war es wichtig, trotz allem internationale Künstler dabei zu haben. Denn der direkte Austausch über Landesgrenzen hinweg ist uns enorm wichtig, und den wollen wir ermöglichen.» Allerdings hat er darauf geachtet, Künstlerinnen und Künstler zu verpflichten, die ohne grosse Entourage oder riesige Tourbusse reisen. Das vereinfache die Organisation. «Und es heisst nicht, dass die Musik qualitativ schlechter ist.»

Beats wie Aufschläge

Fontana verrät seine Highlights aus dem Programm: etwa die britisch-deutsche Sängerin Anika, die vor Jahren bereits einmal in Düdingen zu Gast war. Oder Lyra Pramuk, die singt, aber nicht in einer Sprache, sondern in ganz eigenen Lauten. Die französisch-ivorische Rapperin Lala&Ce vergleicht ihre Musik mit dem Tennisspiel von Serena Williams: Jeder Beat sitze wie deren Aufschläge. «Ich glaube, sie ist vielleicht der Mini-Superstar der Kilbi», meint Fontana.

Auch einige Freiburger Namen sind dabei: Feldermelder und seine Ton-Experimente, die Alternativrocker Hubeskyla oder Noria Lilt mit ihrem Electro-Sound. Ein ganz spezieller Act sind Yalla Miku, für den sich Genfer Musikerinnen und Musiker mit Geflüchteten aus Ostafrika zusammengetan haben. Sie spielen europäische Musik, aber mit einem afrikanischen Touch.

Einige der gebuchten Acts hätten bereits an der abgesagten Kilbi 2020 oder der verschobenen Juni-Kilbi 2021 auftreten sollen. Fontana will sämtlichen 85 der für diese beiden Ausgaben gebuchten Künstlerinnen und Künstlern die Gelegenheit geben, bis 2023 an einer Kilbi dabei zu sein. «Klar will ich immer das Neuste an der Kilbi zeigen. Aber ich bin überzeugt von diesen Musikerinnen und Musikern und habe ihnen versprochen, dass sie bei uns spielen können, wenn sie das möchten.»

Programm

Die September-Kilbi auf einen Blick

Programm Freitag, 3. September: Anika (UK), Convulsif (CH), Creme Solaire (CH), Dj Marcelle (NL), Duma (KEN), Francis Eggs (CH), Lalalar (TUR), Lautsprecher Orchester Freiburg (CH), Marcel De Sie (CH), Maria w Horn (SWE), Mathis Neuhaus (DE), Nina Garcia / Antoine Chessex / Louis Schild (CH), NVST B2B Mona (CH), Schnellertollermeier (CH).

Samstag, 4. September: Dame Area (ESP), Feldermelder (CH), Goffbaby (CH), Horse Lords (US), Hubeskyla (CH), Jacob Hannes (CH), Leoni Leoni (CH), Lyra Pramuk (US), Lautsprecher Orchester Freiburg (CH), Mathis Neuhaus (DE), Moesha 13 (FRA), Nina Harker (FRA), Noria Lilt (CH), Ozan Ata Canani & Karaba (TUR/DE), Peter Kernel (CH), Subito Zeitlos (CH), Zelgstrasse 43 (CH).

Sonntag, 5. September: Alpha Maid (UK), Bbymutha (US), Bitter Moon & After 5:08 (CH), Damelove (CH), DJ Fett (DE), Elischa Heller (CH), Heimat (FRA), Julian Sartorius (CH), Kraake (CH), Lala&Ce (FRA), Lautsprecher Orchester Freiburg (CH), Mathis Neuhaus (DE), Omni Selassi (CH), Yalla Miku (CH).

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