Die Halle in Giffers war besetzt. Das Plenum bestach – laut den Ovationen – durch die Gegnerschaft. Die Protestierenden gegen das Bundesasylzentrum Guglera waren in der Mehrzahl. Aber, betrachten wir die Stimmung im ganzen Gebiet des Sensebezirks, bilden die Rassisten eine Minderheit. Es ist nicht in Vergessenheit geraten: Im unteren Teil des Bezirks haben die Gemeinden Wünnewil-Flamatt, Düdingen, Bösingen mit angebotenen Unterkünften für Menschen auf der Flucht gute Erfahrung gemacht, Lehren daraus gezogen, Integration gelebt.
Bizarr dann der Gesang. Das im Lied unsäglich besungene «Wändli um üsersch Ländli» hat sich geografisch also stark nach oben verschoben, und die Wand ist im Bau, um eine Minderheit zu umzingeln. Während der Zirkel zum Endpunkt führt, der Kreis sich schliesst, hat die Einwohnerschaft der Grossteile unseres idyllischen Senselandes, haben die Menschen hier den langen Atem längst genutzt und die Banner für Humanität und Würde gehisst.
Die Wortschöpfung «Wier Seisler» passt mir nicht mehr recht ins Bild. Schliesslich scheint mir nach dem Gelächter in gewissen Sequenzen im Film: Der ganz normale Unfug wiegt plötzlich schwerer.