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Region zeigt sich mit TeleBielingue solidarisch

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Dem Regional-TV TeleBielingue droht das Aus. Das Bundesamt für Kommunikation erteilt dem Sender per 2025 keine neue Konzession mehr. Die Konzession beinhaltet auch die Region Murten und Kerzers als Sendegebiet, wo der Entscheid mit Unverständnis aufgenommen wird.

Das Bundesamt für Kommunikation hat entschieden, die Konzession für das Versorgungsgebiet Biel/Jurabogen neu an den Lokalfernsehsender Canal B zu vergeben. Der bisherige Anbieter TeleBielingue geht damit leer aus und muss in Zukunft auf den Anteil aus den Radio- und Fernsehgebühren verzichten.

Gegen den Entscheid kann bis Mitte Februar beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht werden, präzisiert das Bakom. Die Besitzergruppe von TeleBielingue hat den Gang vor das Bundesverwaltungsgericht bereits angekündigt.

Ein Vierteljahrhundert auf Sendung

Für die Medienlandschaft im Seeland und den Berner Jura kommt dieser Entscheid einem Erdbeben gleich. Nachdem sich TeleBielingue in einem Ausscheidungsverfahren gegen TeleBärn und das Lysser «Loly TV» durchgesetzt hatte, ging das Bieler Regional-TV am 15. März 1994 auf Sendung und bietet nun sein Programm seit 25 Jahren an.

2008 hat TeleBielingue eine neue Sendekonzession erhalten, und diese umfasst neben dem Sendegebiet im Berner Seeland und dem Berner Jura explizit auch den Freiburger Seebezirk mit den Regionen Murten und Kerzers.

Oft im Seebezirk

Die Abdeckung des Freiburger Seebezirks habe TeleBielingue sehr verantwortungsvoll wahrgenommen, bestätigen Behördenvertreter aus der Region. «TeleBielingue ist auf unserem Medienverteiler, und der Sender hat auch regelmässig Beiträge aus unserer Region gesendet», unterstreicht der Murtner Stadtschreiber Bruno Bandi. «Erst kürzlich hat TeleBielingue darüber berichtet, dass der Murtner Wochenmarkt nicht mehr stattfindet.» 

«Für mich ist TeleBielingue ein Beispiel von gelebter Zweisprachigkeit», sagt die Murtner Stadtpräsidentin Petra Schlüchter (FDP). Der Sender interessiere sich stark für die Region Murten, und ein Sende-Aus würde sie extrem schade finden. «Der Bakom-Entscheid ist eine Katastrophe», so Schlüchter.

Petition läuft

TeleBielingue hat eine Woche nach dem Konzessionsentscheid eine Petition gestartet, mit welcher der Sender Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, auffordert, den Entscheid zu überdenken. Innert zwei Tagen hätten 44 Persönlichkeiten das Anliegen unterstützt, schreibt der Sender in einer Mitteilung.

Auch die Murtner Stadtpräsidentin wurde angefragt, die Petition zu unterstützen. «Es war etwas zu kurzfristig», sagt Schlüchter. «Auch wenn ich persönlich das Anliegen unterstütze, hat die Zeit nicht gereicht, mich innerhalb des Gemeinderats mit allen abzusprechen. Aber die Mehrheit scheint gleicher Meinung zu sein wie ich.»

Das Geschehen in Kerzers verfolgt

In Kerzers hatte vor allem Erich Hirt als Gemeindeschreiber häufiger Kontakt mit dem Bieler Sender. TeleBielingue werde seiner Einschätzung nach von der Kerzerser Bevölkerung regelmässig über das Kabelnetz geschaut, und das Interesse aus Kerzers sei vergleichbar mit jenem am Bieler Tagblatt, schreibt er in einer Stellungnahme. Hirt hebt hervor, dass es TeleBielingue gelinge, die Zweisprachigkeit voll umzusetzen, was auch für Freiburg ein Vorbild sein könne.

«Die Gemeinde hat den Förderverein/Unterstützungsverein einige Jahre finanziell unterstützt», erinnert sich Erich Hirt.

Freiburger Staatsrat für TeleBielingue

Die Freiburger Kantonsregierung hatte sich im Rahmen der Vernehmlassung zum Konzessionsentscheid klar für die Bewerbung von TeleBielingue ausgesprochen, dies aufgrund der kulturellen und sprachlichen Nähe des mehrheitlich deutschsprachigen Seebezirks zur Region Biel. TeleBielingue sei sehr sensibel gegenüber der zweisprachigen Identität und sei in der Region stark verankert. Die Freiburger Kantonsregierung verweist auch auf die Kulturagenda des Senders für das Sendegebiet.

In der Vernehmlassung hatten sich zudem die Stadt Biel, die Regionalorganisation Seeland-Biel/Bienne der 61 Städte und Gemeinden im Bieler Seeland, und das Forum für die Zweisprachigkeit für die Bewerbung des Bieler Senders ausgesprochen. 

Anderer Zugang zur Zweisprachigkeit

Die Konzession 2025 bis 2034 sieht vom Bakom zusätzliche Abgabengelder von jährlich 480’000 Franken für den Sendeauftrag vor. TeleBielingue hatte angekündigt, dass dieser Betrag vollumfänglich ins journalistische Personal fliesse. Das trage der Zweisprachigkeit und den damit verbundenen Aufwänden Rechnung. Insgesamt geht es um Gebührengelder von 3,6 Millionen Franken.

Tatsächlich ist der Umgang mit der zweisprachigen Region ein fundamentaler Unterschied zwischen den beiden Bewerbern TeleBielingue und Canal B.

TeleBielingue betreibt einen einzigen Sender mit einem durchgehend zweisprachigen Programm für die gesamte zweisprachige Region. Sämtliche Inhalte, insbesondere auch die täglichen News-Sendungen, gibt es in beiden Sprachen.

Der siegreiche Sender Canal B hingegen setzt auf zwei Kanäle mit verschiedenen zielgerichteten Programmen für die beiden Sprachregionen. Als Alternative wären auch zwei unterschiedliche Informationssendungen auf einem Kanal denkbar. Für die Brückenfunktion zwischen den beiden Sprachregionen verweist Canal B auf das Sendegefäss «passerelle bilingue». 

Bakom

Ein technischer Entscheid

Der Entscheid des Bundesamts für Kommunikation bei Konkurrenzbewerbungen für eine Konzession stützt sich auf einen Leistungskatalog. Den Zuschlag erhält, wer den Leistungsauftrag besser erfüllt, und dafür wendet das Bakom eine möglichst in Zahlen messbare Evaluation an. In der Bewertung schneidet Canal B mit 1316,67 Punkten gegenüber TeleBielingue mit 1191,67 Punkten besser ab.

35 Prozent der Bewertung stützen sich auf Zahlen wie jene der Vollzeitstellen oder des Verhältnisses zwischen ausgebildeten und auszubildenden Programmschaffenden. Zu 60 Prozent zählt der Programm-Output. Das eigentliche Programm kann in Minuten berechnet werden, wobei wöchentlich 150 Minuten eigenproduzierte Regionalinformationsangebote sein müssen. uh

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