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Die Kirche und das Gesundheitswesen

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Nichts ist mehr, wie es einmal war. Die Gesellschaft ist pluralistischer denn je, das Gesundheitswesen zunehmend finanziell unter Druck. Das ist ein Wandel, der auch an den Kirchen und der Spitalseelsorge nicht spurlos vorbeigeht.

Deshalb trafen sich kürzlich Theologen, Pflegende, Ärztinnen, Freiwillige und Seelsorgerinnen zu einer Tagung der Pastoralkommission der Schweizer Bischofskonferenz in der Universität Freiburg. Unter dem Motto «Krankenpastoral vor Ort: alte Berufung und neue Herausforderungen der Kirche» gab es Input-Referate, Workshops und Diskussionsrunden.

Die Gemeinschaft ist gefragt

«Wir dürfen das Terrain nicht aufgeben und anderen Heilern überlassen», mahnt François-Xavier Amherdt, Professor für Pastoraltheologie und Religionspädagogik an der Universität Freiburg, in seinem Input-Referat. «Das Engagement der Kirche für kranke Menschen ist nicht fakultativ, sondern grund­sätzlich.»

Für die Begleitung der Kranken und ihrer Angehörigen sei die ganze Gemeinschaft verantwortlich. Die Rolle der Alten und der Kranken müsse aufgewertet werden, das sei eine Mission. «Auf der Wallfahrt sitzen Ältere und Kranke auch in der ersten Reihe. Da gehören sie hin», betonte Amherdt mit Nachdruck.

Netzwerkarbeit braucht Zeit

Damit die Gemeinschaft ihre Verantwortung wahrnehmen könne, brauche es heute vermehrt die Vernetzung von Seelsorgenden, Pflegeheimen und Freiwilligen. Doch Vernetzung sei einfacher gesagt als getan.

Dies bestätigte auch Simon Peng Keller, Professor für Spiritual Care an der Uni Zürich, in seinem Vortrag, in dem er die aktuelle Situation analysierte. Netzwerkarbeit brauche Zeit und Ressourcen, betonte er. Zum einen müsse man Heim- und Spitalseelsorge mit der Gemeindeseelsorge vor Ort vernetzen. Zum anderen müsse man gleichzeitig die Zusammenarbeit mit Institutionen professionalisieren, während ehrenamtliche Mitarbeiter auf Gemeindeebene ebenfalls gefördert werden sollten.

Ideen für die Zukunft der Krankenpastoral gibt es viele. Amherdt plädierte dafür, die sogenannte Caring Community stärker zu sensibilisieren – mit Botschaften am Krankensonntag, mit Feiern, mit Katechese für Erwachsene und mit aktiver Beziehungspflege. In der Tradition sieht er die Stärke der katholischen Kirche. Sie helfe den Kranken ganzheitlich.

Wie offen kann Tradition sein?

Auch Spitalseelsorgerin Valeria Hengartner sieht eine Stärke in der Tradition. In ihrem Workshop über Kon­zepte der Krankenseelsorge sagte sie: «In unserer Tradition haben wir Geschichten und Bilder, auf die wir zurückgreifen können.» Sie fügte allerdings aus, dass man im Umgang mit Kranken auf keinen Fall aufdringlich werden sollte.

Sie erlebe oft eine defensive Haltung bei Patienten, die bei Seelsorgenden mit Missionierungsversuchen rechnen. Da müsse man demütig sein, offen bleiben und sich selbst immer wieder hinterfragen, riet Hengartner. Offen müsse man auch sein für andere Arten der Spiritualität.

Individuelle Bedürfnisse

Doch wie kann sich katholische Seelsorge einerseits auf Tradition berufen und andrerseits trotzdem für andere Wege offen bleiben? Hengartner hat im Spitalalltag für sich eine pragmatische Antwort gefunden. Beim Krankenbesuch gehe es ihr in erster Linie um die unmittelbaren, individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten.

Gegensätze aushalten

Im Gespräch wolle sie Raum für Heilung schaffen. «Dann lasse ich das Reich Gottes einfach geschehen.» Solche Gegensätze müsse man in der pluralistischen heutigen Gesellschaft aushalten. Eine Einstellung, die ihr angesichts der bevorstehenden Herausforderungen zwischen Vernetzung, Professionalisierung und Caring Community bestimmt noch in manch schwieriger Situation helfen wird.

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