Indien steht im Zentrum des Monats der Weltmission im Oktober. Daher kamen kürzlich indische Priester und Ordensleute aus allen Landesteilen in Zürich zusammen. Manche sind schon seit Jahrzehnten hier tätig, andere erst ein paar Jahre oder gar nur wenige Monate. Das Treffen stand unter dem Motto «The joys and the challenges to be a missionary in Switzerland» – die Freuden und Herausforderungen, ein Missionar in der Schweiz zu sein.
Gemeinsam war allen Teilnehmern die Herkunft aus dem indischen Subkontinent und ihre Tätigkeit in der Kirche in der Schweiz: als Priester, Katechetin oder im sozialen Dienst. Das Hilfswerk Missio wollte wissen, wie sie ihre «Mission» in der Schweiz erleben, in einem Land und in einer Kultur, die so verschieden sind verglichen mit dem indischen Kontext.
«Wir werden gebraucht»
Generell herrscht eine grosse Zufriedenheit über ihre Arbeit. Als Teil der weltweiten Kirche haben die Inder hier ihren Platz gefunden und werden auch gebraucht. Bei der Arbeit schätzen sie die grosse Freiheit und Unabhängigkeit. Sie fühlen sich gut integriert und akzeptiert. Die flache Hierarchie in der Schweiz ist ungewohnt für sie, eröffnet jedoch neue Möglichkeiten der Arbeit. In der Schweiz haben sie Pünktlichkeit, Ordnung und Sauberkeit schätzen gelernt. «Wie wir mit Migranten umgehen und ihnen die Türen öffnen können, haben wir hier gelernt», meinte ein Ordensmann.
Herausforderung Nummer eins für die Seelsorgerinnen und Seelsorger ist die Sprache, besonders der Dialekt. Hier stossen die meisten an ihre Grenzen, obwohl sie in ihrer Heimat neben ihrer Muttersprache oft noch weitere Sprachen sprechen und natürlich Englisch, die «lingua franca» Indiens. «Wir haben in Indien einen Chapati-Graben. Deshalb verstehen wir auch den Rösti-Graben», brachte es ein Ordensmann mit Hinweis auf das indische Fladenbrot auf einen Nenner.