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Schöne Songs, plattgemacht

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Autor: Ueli Strasser

DüdingenGrosse Ereignisse werfen halt ihre Schatten: Mogwai hatten angesagt, nach ihrem eigenen Gig im Fri-Son für das The-New-Year-Konzert im Bad Bonn aufkreuzen zu wollen, woraufhin dessen Beginn kurzum auf Mitternacht hinausgeschoben wurde. Schlag Geisterstunde erschienen die Postrock-Heroen tatsächlich und adelten die amerikanischen Indierocker mit ihrer Anwesenheit – aber alles der Reihe nach …

Der zweite Mogwai-Effekt könnte nämlich gewesen sein, dass sich für die Vorband nur ein sehr überschaubares Publikum eingefunden hatte: The Ramblin’ Bombers aus La Chaux-de-Fonds.

Fünf Introvertierte

Genretypisch haben die Songs Zeit zum Atmen – viiiiiel Zeit. Jedes Instrument hat mindestens einmal die Gelegenheit, ein Sound-Muster vorzugeben, worauf die andern nach und nach folgen und sich das Geräuschding so lange entwickelt, bis einem die Ohrläppchen wackeln.

Es ist nicht so, dass die Band schlecht wäre. Leider stehen da fünf Introvertierte auf der Bühne, und keiner von ihnen scheint etwas mit dem Publikum zu tun haben wollen. Und nur selten glaubt man in der Musik so etwas wie ein eigenes Profil heraushören zu können. Das sind die Momente, wenn sich die Ungetüme zu Songs wandeln und der mehrstimmige Gesang darüber erblüht.

Freundlicher Applaus

Einfach gemacht hat es Chris Brokaw seinen Zuhörern noch nie. Anfangs der Neunziger (genau: um Nirvana und so!) hatte er mit Come eine mächtig gelobte Band am Start, der mangels Hitpotenzial nicht viel mehr blieb als eine Ehrenmeldung und der Preis als Kritikers Lieblingskind. Seit einiger Zeit ist er nun Teil (bzw. Sänger und Gitarrist) des Projektes The New Year, das von den Gebrüdern Kadane vor rund zehn Jahren ins Leben gerufen wurde.

Und das Problem ist wieder dasselbe: Meist schöne Songs, aber es bleibt selten etwas hängen. Verschärft wird dies dadurch, dass die Musik live eine ganze Ecke rauher dargeboten wird als auf der CD und die lieblich blühende Seite der Stücke inklusive Gesang des Öfteren von drei Gitarren einem Tieftöner und dem Schlagzeug plattgemacht wird.

Den Jungs von Mogwai scheints trotzdem zu gefallen und auch das in der Zwischenzeit von Freiburg nach Düdingen migrierte Publikum nimmt die 45-minütige Show mit freundlichem Applaus zur Kenntnis. Zwar lässt sich die Band noch zu einer ausgiebigen Zugabe erweichen, aber irgendwie wird man den Verdacht nicht los, dass sich alle darauf freuen, die schottischen Ehrengäste mit Cardinal bekannt zu machen.

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