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Schumacher AG: «Wir haben keine Lösung mehr gefunden»

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Die Schumacher AG in Schmitten hat Konkurs angemeldet – es ist das Ende des 184 Jahre alten Traditionsunternehmens. Rund 40 Mitarbeitende verlieren ihre Stelle. Verwaltungsratspräsident Gilles Gautier nimmt im FN-Interview Stellung, wie es dazu kommen konnte.

Am Montagmorgen lag ein grosses Fragezeichen in der Luft. Wie den FN bekannt geworden war, hatte die Geschäftsleitung die ganze Belegschaft der Buchbinderei Schumacher AG kurzfristig zusammengetrommelt. Die Mitarbeitenden befürchteten wohl das Schlimmste, nicht ohne Grund: Denn das mehr als 180 Jahre alte Traditionsunternehmen kämpft bereits seit einiger Zeit um seine Existenz.

2019 stand es kurz vor dem Ende und hat allen Mitarbeitenden vorsorglich gekündigt, jedoch konnte es 2020 durch neue Investoren wieder aufatmen und schien vorerst gerettet. Aber schon vorher hat es immer wieder gekriselt beim Schmittner Unternehmen (siehe Kasten). 

Unbekannter Grosskunde geht

Die traurige Gewissheit ist: Das Traditionsunternehmen geht Konkurs, wie die Schumacher AG später am Montag in Form einer Medienmitteilung bekannt gibt. Hauptgrund für den Konkurs sei der Verlust des grössten indirekten Kunden gewesen, wie Gilles Gautier, Verwaltungsratspräsident der Schumacher AG, auf Anfrage der FN sagt. Um wen es sich dabei handelt, will die Firma nicht bekannt geben. In der Mitteilung steht nur, dass dieser aus ökologischen Gründen seine Zukunft ohne Papier plane.

Laut Gilles Gautier sind 35 Vollzeitstellen betroffen, rund 40 Mitarbeitende verlieren ihre Stelle, darunter auch langjährige Mitarbeitende. Das Konkursamt nehme nun Kontakt auf mit dem Amt für den Arbeitsmarkt, das den Mitarbeitenden helfen werde, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, so Gautier.

Im Rahmen des Konkursverfahrens werde nun ein Insolvenzverwalter bestellt, der die Verwaltung und Abwicklung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der Gesellschaft übernehme, heisst es in der Mitteilung. Dieser werde auch die Kündigungen aussprechen, so Gautier. Auch Olivier Curty, Vorsteher der Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion, bedauert gegenüber den FN den Konkurs des Unternehmens und spricht von einem «riesigen Verlust»

«Wir haben unser Bestes versucht»

Als Grund für den Konkurs gibt die Schumacher AG finanzielle Schwierigkeiten und «unüberwindbare wirtschaftliche Herausforderungen» an. In den letzten Monaten seien «alle möglichen Massnahmen ergriffen worden, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten», heisst es in der Mitteilung. Um zu erfahren, was das genau bedeutet, haben die FN bei Gilles Gautier nachgefragt.

Sie sprechen von unüberwindbaren wirtschaftlichen Herausforderungen. Was heisst das genau?

Der Markt in der Buchbinderei-Branche verkleinert sich, das heisst, es gibt immer mehr Konkurrenz. Und die Konkurrenz definiert sich über Beziehungen und über den Preis. Wir können dem Preis nicht mehr folgen, weil wir wirklich am Limit waren.

Wir hätten hohe Investitionen in neue Maschinen machen müssen, um die Buchbinderei automatisieren zu können.

Gilles Gautier
Verwaltungsratspräsident Schumacher AG

Wir haben es versucht, aber niemanden gefunden, der dieses Businessmodell hätte versuchen wollen. Wir haben einen vorsichtigen Businessplan gemacht, aber die Investoren wollten auch mit diesem nicht investieren.

Sie haben Massnahmen erwähnt. Welche waren das? 

Seit 18 Monaten haben wir versucht, die Produktion aufs Äusserste zu standardisieren und zu reorganisieren. Aber durch den Wegfall eines Grosskunden haben wir 25 Prozent des Umsatzes innerhalb von zwei Monaten verloren. Die Massnahmen waren so nicht mehr hinreichend, und wir haben keine Lösung mehr gefunden. Wir hatten in der Vergangenheit den Betrieb bereits mehrere Male reorganisiert, indem wir das Personal reduziert haben.

Haben Sie etwas falsch gemacht?

Sicher hätte man vieles anders machen können. Aber wir haben unser Bestes versucht. Im Nachhinein ist man immer gescheiter.

Wir wussten, dass wir mit diesem grossen Kunden ein Risiko haben, aber wir haben immer gehofft, dass es weitergeht.

Gilles Gautier
Verwaltungsratspräsident Schumacher AG

Sie haben das Personal am Montagmorgen über den Konkurs informiert. Wie waren die Reaktionen?

Es ist natürlich ein Schock. Aber einige Angestellte haben verstanden, dass die Bestellungen des Grosskunden nicht mehr kommen, und waren nicht sehr überrascht.

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