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Schwarzsee-Schwinget: Mit Fabian Staudenmann muss man rechnen

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Der Favorit für das Schwarzsee-Schwinget vom Sonntag heisst Fabian Staudenmann. Der Saisondominator und künftige Mathematik-Student aus Guggisberg fand zuletzt auch gegen Schwingerkönig Joel Wicki die Lösung.

An drei Kranzfesten ging der 23-jährige Berner Fabian Staudenmann diese Saison bisher an den Start, die er alle gewinnen konnte (Emmentalisches, Mittelländisches und Oberaargauisches Schwingfest). Am Sonntag steigt der zweifache Eidgenosse deshalb als Favorit ins Säegemehl. Im Interview mit den FN erklärt er seinen starken Saisonstart und weshalb er – für einen Schwinger eher ungewöhnlich – Mathematik studieren will.

Fabian Staudenmann, Sie sind ein Zahlenmensch. Wissen Sie, wie viele Kränze und Kranzfestsiege Sie auf Ihrem Konto haben?

Das sind beides praktischerweise runde Zahlen: 40 Kränze und fünf Kranzfestsiege.

Das stimmt natürlich. Vielleicht ein wenig schwieriger: Wie sieht Ihre Saisonbilanz bei den Gängen aus?

Das ist tatsächlich schwieriger. Ich weiss, dass ich fünf gestellte Gänge habe…

Auch das ist korrekt. Von bisher 42 Gängen haben Sie 37 gewonnen und noch keinen einzigen verloren – eine eindrückliche Bilanz.

Ja, sicher, es war bisher wohl nicht grundschlecht. (lacht)

Zuletzt konnten Sie am Oberaargauischen Schwingerkönig Joel Wicki im Schlussgang die erste Niederlage seit seinem Triumph in Pratteln beifügen. Was bedeutet Ihnen dieser Sieg?

Es war sicher ein cooler Tag, die Stimmung und das Wetter waren schön, einfach ein Topfest. Und den stärksten Schwinger des letzten Jahres – den König, der auch heuer wieder super in Form ist – zu schlagen, ist immer ein Highlight.

Sie sind der Schwinger der Stunde. Wie erklären Sie sich den starken Saisonstart?

Erwartet habe ich diesen Start so nicht. Ich konnte im Winter verletzungsfrei trainieren. Ein sauberer Aufbau hilft schon einmal. Anschliessend liefen auch die Vorbereitungsfeste gut. Dass es dann aber gleich so gut weitergehen wird, davon ging ich nicht aus.

Fabian Staudenmann bodigt den Galmizer Lario Kramer.
Keystone

Kann man sagen, dass es bei Ihnen momentan von allein läuft?

Gar nicht. Es ist wichtig, dass solche Gedanken gar nicht erst aufkommen. Im Schwingen ist es so, dass man von den Siegen der letzten Woche oder im Gang zuvor nichts kaufen kann. In jedem Kampf musst du dich aufs Neue beweisen. Natürlich habe ich ein gutes Gefühl, aber ich muss wach bleiben und darf nicht zu locker und damit unaufmerksam werden.

Nach Ihrem Sieg beim Kilchberger Schwinget 2021 mussten Sie letztes Jahr einige bittere Niederlagen einstecken und wurden nicht weniger als achtmal Zweiter, unter anderem auch am Eidgenössischen. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Ich versuche, aus jeder Situation etwas mitzunehmen und zu lernen. Ob die Erkenntnisse dann aber auch umgesetzt werden können, ist die andere Frage. Nach der letzten Saison hat es schon an mir genagt. Ein- oder zweimal Zweiter zu sein, ist okay, aber gleich achtmal? Da habe ich mich schon gefragt, an was es gelegen hat. Seit ich 16 Jahre alt bin, habe ich mir jedoch gesagt, dass ich jede Saison einen Schritt nach vorne machen will – manchmal sind es grössere, manchmal kleinere. Solange ein Prozess stattfindet, ist es doch super. Es gibt noch viele Feste, die da kommen.

Es fällt auf, dass Sie in diesem Jahr im Sägemehl schneller für die Entscheidungen sorgen können als früher noch.

Ich musste jeweils einen Anlauf nehmen und brauchte für die Entscheidung drei, vier, fünf Minuten. Daran habe ich gearbeitet, um Energie zu sparen für den fünften und sechsten Gang. Das gelang mir bisher gut.

Ihre Form stimmt also. Wie wollen Sie diese bis Ende August und dem Saisonhöhepunkt Unspunnenfest konservieren?

Im Athletikbereich arbeite ich mit Matthias Glarner und Roli Fuchs mit zwei Trainern, gerade von der Erfahrung Glarners kann ich profitieren. Mit dem Unspunnenfest gibt es einen zweiten Aufbau. Ich bin in fähigen Händen.

2021 gewann Fabian Staudenmann (l.) zusammen mit Samuel Giger und Damian Ott das Kilchberger Schwinget.
Archivbild Keystone

Wie wichtig ist das Training in dieser Phase der Saison?

Den Grundstein legt man im Winter, das holt man im Sommer nicht mehr auf. Die Schwerpunkte sind jetzt andere. Es geht nun um die Schnellkraft, die Explosivität. Und das Pensum ist anders. Qualität geht klar vor Quantität.

Neue Reize setzen Sie nicht nur im Training, sondern auch für Ihr Gehirn. Neben dem Schwingen arbeiten Sie aktuell nicht als Automatiker, sondern absolvieren die Passerelle, damit Sie ein Mathematikstudium in Angriff nehmen können.

Das geht gut aneinander vorbei. Montag und Dienstag habe ich Schule, daneben gibt es pro Woche 20 Lektionen Selbststudium, die ich flexibel und ortsunabhängig gestalten kann. Ob ich alles unter einen Hut bekommen habe, kann ich aber erst sagen, wenn ich die Prüfungen hatte. (lacht)

Ein Schwinger, der Mathematik studieren will, ist ungewöhnlich. Was fasziniert Sie an dieser Wissenschaft?

Ich hatte Mathematik schon immer gern, sie ist logisch, geradlinig, schwarz und weiss. Es gibt richtig und falsch, nichts dazwischen. Philosophisch betrachtet ist vieles auf dieser Erde Mathematik.

Damit wären wir wieder bei den Zahlen. Wissen Sie, wie gross die Luftlinie zwischen Ihrem Wohnort Guggisberg und Schwarzsee ist?

Das kann ich wirklich nicht sagen…

Es sind gut 5,5 Kilometer. Der Schwinget in Schwarzsee ist auch für Sie als Berner so etwas wie ein Heimspiel.

Tatsächlich. Ich freue mich immer sehr auf Schwarzsee, es ist eines der ersten Feste, die ich als Junge in Erinnerung habe. Ich kam mit meinem Vater als Zuschauer nach Schwarzsee. Und weil es so nahe ist, sind auch immer viele bekannte Gesichter da.

Bisher holten Sie drei Kränze an diesem Bergfest. Mit Blick auf Ihre Saisonbilanz müsste jetzt eigentlich der erste Festsieg in Schwarzsee folgen…

Mein Ziel ist es, immer das Maximum zu geben. Es klingt zwar falsch, aber manchmal sind das Limit und das Maximum nicht an jedem Tag gleich, das kann viele Gründe haben. Ich versuche, die Dinge zu beeinflussen, die in meiner Macht liegen. Wenn ich am Abend nach Hause komme und weiss, dass ich alles gegeben habe, nehme ich die Platzierung so, wie sie ist.

Anschwingen: Alpiger fordert Staudenmann

Die Freiburger Romain Collaud, Benjamin Gapany und Lario Kramer messen sich am Sonntag am Schwarzsee-Schwinget mit 16 weiteren Eidgenossen, fünf aus dem Nordwestschweizer, neun aus dem Berner sowie mit Steve Duplan einem weiteren Eidgenossen aus dem Südwestschweizer Verband.

Kramer (Galmiz) trifft beim Anschwingen ab 8.30 Uhr im Kasernenareal auf Patrick Schenk (Sumiswald), gegen den er 2016 in Schwarzsee verlor (Bilanz total 1:1). Gapany (Hauteville) bekommt es mit Christian Gerber (Siehen) zu tun und Collaud (Vallon) mit Adrian Walther (Worblental). In der absoluten Spitzenpaarung trifft Saisondominator Fabian Staudenmann (Guggisberg) auf Nick Alpiger (Lenzburg), der bereits zwölf Bergkränze auf seinem Konto hat, aber noch keinen aus Schwarzsee.

Nicht dabei sind am Sonntag die weiteren Freiburger Eidgenossen Sven Hofer und Michael Wiget, die verletzungshalber passen müssen. Vor Jahresfrist konnten sich mit Kramer und Gapany zwei Freiburger das begehrte Eichenlauf beim Heimbergfest sichern. Der Sieg 2022 ging an den Aarberger Florian Gnägi, der im Schlussgang den Thuner Curdin Orlik bezwingen konnte.

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