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Schwarzsee-Sieger Fabian Staudenmann bleibt makellos

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Topfavorit Fabian Staudenmann gewann am Sonntag das Schwarzsee-Schwinget trotz einem gestellten Schlussgang und bleibt in dieser Saison damit ungeschlagen. Lario Kramer holte den einzigen Freiburger Kranz.

Seit 84 Jahren empfangen die Freiburger beim Schwarzsee-Schwinget die Berner Rivalen – und mussten zuletzt immer wieder Siege der Gäste mit ansehen, wie zuletzt jenen vom aktuell verletzten Florian Gnägi, der im Vorjahr in Schwarzsee jubelte. Als letzter Einheimischer triumphierte Hans-Peter Pellet im Jahr 2006 beim Bergheimfest der Freiburger. Auch am Sonntag waren wieder die Berner, angeführt vom Guggisberger Saisondominator Fabian Staudenmann, sowie die Nordwestschweizer mit Joel Strebel und Co. zu favorisieren. Die Freiburger jedoch hatten im Feld der total 17 Eidgenossen bessere Argumente für einen Exploit zur Hand als auch schon. Mit Lario Kramer (Galmiz), Benjamin Gapany (Hauteville) und Romain Collaud konnten sich drei Eidgenossen durchaus leise Hoffnungen auf den ganz grossen Erfolg machen.

Kramer scheitert am Festsieger

Der grosse Favorit vor den 4050 Zuschauern in Schwarzsee aber war Staudenmann, der in dieser Saison noch ungeschlagen (42 Kämpfe, 37 Siege) und mit drei Kranzfestsiegen in dieser Saison den kurzen Weg von Guggisberg in den Schwarzsee unter die Räder nahm. «Auch Fabian ist nur ein Mensch, der mal einen schlechten Tag einziehen kann», sagte der ehemalige Schwingerkönig Adrian Käser, heute Experte beim Schweizer Fernsehen, vor Festbeginn. «Aber klar, er hat einen Lauf, und es wird hart, ihn zu stoppen.» Wie schwer das Unterfangen ist, musste Kramer, wie schon beim Mittelländischen Schwingfest, in Schwarzsee im 4. Gang erneut am eigenen Leib erfahren. Der Galmizer und Staudenmann hatten die Zwischenrangliste bei Tageshälfte mit einer makellosen Bilanz und je 30 Punkten angeführt. Wenig überraschend liess das Kampfgericht die beiden Führenden nach dem Mittag aufeinander los. Bei einem ersten Angriff konnte sich Kramer noch retten, doch kurz darauf wurde er am Boden festgenagelt. Nach gut zwei Minuten drückte ihn Staudenmann mit dem Rücken ins Sägemehl. 

Fabian Staudenman (dunkles Hemd) musste gegen Adrian Walther auch heikle Momente überstehen.
Jean-Baptiste Morel

Der Schlussgang war für Kramer trotz dieser Niederlage noch möglich, und er erfüllte dann im 5. Gang mit dem platten Sieg gegen Michael Moser (Biglen) die dafür erforderliche Pflicht bravourös, die benötigte Schützenhilfe blieb indes aus. Adrian Walther (Habstetten) zog mit seinem fünften Sieg (gegen Lars Voggensperger) in die Endausmarchung ein, wo er – wie sollte es auch anders sein – auf Staudenmann traf. Die Berner Dominanz ist damit ungebrochen, das Warten auf den ersten Freiburger Festsieg in Schwarzsee seit 17 Jahren geht weiter. Letztmals trafen Staudenmann und Walther, die sich aus dem gemeinsamen Schwing- und Athletiktraining bestens kennen, an einem Kranzfest 2022 beim Berner Kantonalen in Thun aufeinander. Damals gewann Staudenmann den Schlussgang, der Festsieg ging aber an Walther. Am Sonntag nun gelang es Walther auch im fünften Anlauf nicht, Staudenmann zu bezwingen. Die beiden trennten sich nach intensiven 12 Minuten mit einem gestellten Gang. Das war für Walther, der im Grunde zwingend siegen musste, nicht genug, für Staudenmann hingegen schon. Einzig wenn Walther als aktiverer Schwinger 9 Punkte und Staudenmann 8,75 Punkte erhalten hätte, wären die beiden im geteilten 1. Rang zuoberst in der Schlussrangliste gestanden.

«Habe mich entschuldigt»

«Diesen kleinen Vorsprung hat er sich im Verlauf des Tages erarbeitet, Fabian ist deshalb sicher ein verdienter Festsieger», erklärte Walther nach dem vierten Schlussgangduell (inklusive Regionalfesten) der Saison. «Ich bin natürlich enttäuscht, dass es nicht funktioniert hat, aber ich habe mein Möglichstes probiert und habe mir nichts vorzuwerfen.» Er habe gewusst, dass es wie im Training auch in diesem Schlussgang gegen Staudenmann ein harter Fight werde. «Ich habe versucht, die Freundschaft so gut es geht auszublenden. Wenn man sieht, wie es Fabian momentan läuft, muss ich zufrieden sein.» Sein Kontrahent zeigte sich derweil überglücklich. «Dieser Sieg hat eine spezielle Bedeutung für mich. Die ersten Erinnerungen habe ich an dieses Fest, als ich als Zuschauer mit meinem Vater oder Götti hierhergekommen bin.»

Er habe gewusst, dass ihm ein gestellter Schlussgang zum Sieg reichen würde, «da muss ich nichts anderes behaupten, das ist so. Deshalb habe ich mich bei Adrian auch gleich entschuldigt, es war ein Scheissgang von mir. Wenn ich 8,75 und er 9 Punkte bekommen hätte, wäre es noch besser gewesen.» Walther sei ein Meister seines Fachs, zollte er seinem Freund Respekt. «Jetzt habe ich keine Energie mehr – es war sehr streng», so Staudenmann, der in diesem Jahr in 48 Kämpfen noch nie als Verlierer aus dem Sägemehl gehen musste und nun vier Schwarzseekränze gewonnen hat – eine sensationelle Bilanz.

Und die Einheimischen? Kramer blieb der Trost, dass er schon vor seinem letzten Kampf gegen Michael Ledermann (Mamishaus), der 2019 am Eidgenössischen in Zug noch für den Südwestschweizer Verband antrat, den dritten Schwarzsee-Kranz nach 2018 und 2022 auf sicher hatte. Die Niederlage gegen den letztlich drittplatzierten Ledermann war deshalb am Ende nur noch eine Randnotiz.

Moser fehlt ein Sieg

Währenddessen ging es für Steven Moser im 6. Gang noch um viel. Der Schwinger aus Rechthalten hatte vor seinem abschliessenden Gang drei Unentschieden – unter anderem gegen die Eidgenossen Stefan Gäumann und Thomas Sempach – sowie zwei Siege auf seinem Konto. Gegen Dominik Roth musste eine Zehn her, wollte er den zweiten Kranz nach 2017 in Schwarzsee. Das vierte Unentschieden des Tages reichte für Moser, der so gut begann, nicht.

Benjamin Gapany blieb ohne Kranz.
Jean-Baptiste Morel

Bis zum 5. Gang die Möglichkeit auf den Kranz hatten noch Gapany und der weitere Freiburger Johann Borcard (Villars-sous-Mont), beide kamen jedoch nicht über einen gestellten Gang hinaus. Insbesondere für Gapany, der 2014 und 2022 in Schwarzsee den Kranz gewinnen konnte, verlief das Fest unter dem Strich damit enttäuschend. «Ich habe mich am Neuenburger Kantonalen am Nacken verletzt, was mich heute doch ein wenig handicapiert hat», sagte Gapany, der sich dennoch ärgerte. «Alle meine Gegner heute wären eigentlich schlagbar gewesen.»

Für Romain Collaud war es ein Tag zum Vergessen.
Jean-Baptiste Morel

Für den Jüngsten aus dem Freiburger Eidgenossen-Trio, Collaud, zerschlugen sich die Hoffnungen auf ein erfolgreiches Fest gar noch früher. Bei Tageshälfte war klar, dass der Sieger des Freiburger Kantonalen in Orsonnens seinen zweiten Bergkranz nach dem Rigi-Schwinget 2022 verpassen würde. Nachdem er im Anschwingen gegen den späteren Schlussgangteilnehmer Walther unterlag, kam er in den nächsten beiden Kämpfen nicht über zwei gestellte Gänge hinaus. Damit war er schon raus aus dem Rennen um das Eichenlaub.

Noch schlechter in Erinnerung wird das Fest wohl nur Dorian Kramer (Galmiz) bleiben. Er musste aufgeben, nachdem ihm im dritten Gang die Kniescheibe heraussprang.

In anderer Funktion: Ehemalige geben etwas zurück

Zum Schwarzsee-Schwinget gehört, dass zahlreiche ehemalige Aktive aus der Region dem Bergfest in anderer Funktion verbunden bleiben. Schwinger-Legende Hans-Peter Pellet etwa kümmert sich darum, dass die Kehlen auf den Tribünen nicht trocken bleiben und organisiert den Getränkenachschub, sein jüngerer Bruder Michael Pellet ist zuständig dafür, dass die drei Sägemehlringe immer wieder gewässert werden, und Guido Sturny verteilt in der Mittagspause den Schwingern und Helfern grosszügig Cremeschnitten. Ebenfalls in Schwarzsee war am Sonntag Stefan Zbinden, der für eine TV-Station seine Expertise teilte. «Hier mitzuhelfen, das gehört dazu. Wir konnten lange vom Club und dem Verband profitieren, so können wir jetzt etwas zurückgeben», erklärte der 105-fache Kranzer und vierfache Eidgenosse, der nicht weniger als neun Kränze in Schwarzsee holen konnte.

Dem OK unter die Arme griff mit dem Taferser Nicolas Sturny aber auch ein Aktiver, nachdem er sich am Neuenburger Kantonalen eine Fussverletzung zugezogen hatte. Er war für das Schweizer Fernsehen unterwegs. Sturny war neben Eidgenosse Sven Hofer einer von vielen Freiburgern, die für das Heimbergfest passen mussten – und damit einen Saisonhöhepunkt verpassten.

Denn die Auftritte in den Freiburger Alpen seien immer speziell, hielt Zbinden fest. «Es ist ein Heimfest. Viele Bekannte, Kollegen und Freunde waren jeweils hier, um dich zu unterstützen. Zudem ist es eben ein Bergkranzfest, das Niveau ist hoch und es ist nicht einfach, Kränze zu machen.» Mit den vielen Zuschauern habe es jeweils gekribbelt, so der 45-jährige Oberschroter. «Ich war vor jedem Fest nervös, aber hier war es immer besonders der Fall. Schwarzsee war immer ein spezielles Fest in meinem Kalender, wenn nicht gerade ein Eidgenössisches oder das Unspunnenfest anstand, war es eines der wichtigsten Feste für mich.»

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