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«Wir wollen Gas geben»

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Das Primarschulhaus der Gemeinde Gurmels stammt aus dem Jahr 1924, ist denkmalgeschützt und braucht dringend eine Sanierung. Darüber informierte Gemeinderat Pascal Aeby an der Gemeindeversammlung vom Donnerstagabend. Der Gemeinderat beantragte einen Projektkredit von 2,321 Millionen Franken für die Sanierung des alten Primarschulhauses und für den Ausbau des Dachstocks des Erweiterungsbaus. Mit der Sanierung und dem Ausbau soll es mehr Zimmer geben für Lehrpersonen und Kinder. «Wir haben mit dieser Variante keine Reserven, der Bedarf ist damit schlicht gedeckt», führte Aeby aus. Dem Mehrbedarf an Räumen liegen neue Unterrichtsformen und die steigende Zahl an Schulkindern zugrunde: «1991 waren es 300 Schulkinder, 2015 hat es angezogen.» Für das Schuljahr 2022/23 rechnet Gurmels mit knapp 600 Schülerinnen und Schülern. Der Plan sei, mit dem Projekt zügig vorwärtszumachen, «wir wollen Gas geben und die Arbeiten 2020 oder 2021 während der Ferien ausführen.» Die 80 anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger befürworteten den Projektkredit einstimmig.

Damit die Grossfamilie Sunneblueme in Guschelmuth als Aussenwohngruppe der Stiftung Heimelig in Kerzers weiterbestehen kann, will der Verein Sunneblueme die Liegenschaft in Guschelmuth von der Gründerin und ehemaligen Leiterin Regine Schlaginhaufen kaufen. Der Verein benötigt dafür ein Darlehen von 250 000 Franken. Nun ist vorgesehen, dass die Gemeinden Gurmels und Kleinbösingen, die Reformierte Kirchgemeinde Cordast und die Pfarrei Gurmels je 62 500 Franken des Darlehens übernehmen. Die Reformierte Kirchgemeinde Cordast hatte den Betrag bereits gesprochen (siehe Text unten rechts). Am Donnerstag sagte auch Gurmels einstimmig Ja zu der Unterstützung. Kleinbösingen gab gestern grünes Licht, die Pfarrei Gurmels wird im Frühjahr darüber befinden.

Mit drei Gegenstimmen nahm die Versammlung auch eine Schenkung an die Stiftung Hospiz St. Peter Gurmels in der Höhe von 150 000 Franken an. Mit der Schenkung ist die Auflage verbunden, dass die Stiftung im Dorfzentrum von Gurmels das Projekt Betreutes Wohnen im Alter realisiert. Das Baugesuch lag im Sommer öffentlich auf.

«Wir sagten Stopp»

Gegen die geplante Erschliessung der Parzelle für Alterswohnungen und einer weiteren Parzelle in Privatbesitz mitten im Dorf meldete sich ein Bürger zu Wort. Er hatte bereits an der Versammlung im Frühling seine Zweifel da­rüber geäussert, dass die Gemeinde diese Erschliessung finanzieren solle und ob die Leitungsführung sinnvoll und rechtens sei. Die Frühlingsversammlung hatte sich knapp für einen Kredit von 455 000 Franken für die Erschliessung der beiden Parzellen entschieden. Der Bürger reichte daraufhin Beschwerde beim Oberamt gegen diesen Beschluss ein. Aus diesem Grund prüfte der Gemeinderat die technische und die finanzielle Situation nochmals: «Wir sagten Stopp, wir gehen nochmals über die Bücher», sagte Gemeinderat Manfred Bäriswyl und legte der Versammlung am Donnerstag trotz der Zustimmung im Frühjahr die Erschliessung nochmals vor: Der Gemeinderat beantragte, den Projektkredit vom Mai 2019 aufzuheben und einen Bruttokredit in der Höhe von 420 000 Franken zu genehmigen. Der Betrag ist in 220 000 Franken für die Groberschliessung zulasten der Gemeinde und die Feinerschliessung zulasten der privaten Grundeigentümer in der Höhe von 200 000 Franken aufgeteilt.

Das Projekt habe technisch keine Änderungen erfahren, wie Bäriswyl ausführte: «Es ist noch immer die bestmögliche Lösung.» Der Betrag sei lediglich aufgrund der bereits erfolgten Arbeiten angepasst worden.

Der Bürger, der die Beschwerde eingereicht hatte, machte erneut klar, dass er die Vorfinanzierung der Feinerschliessung durch die Gemeinde nicht richtig finde. Sein Antrag kam jedoch nicht zur Abstimmung, weil sich die Versammlung mit 44 zu 21 Stimmen klar für den vom Gemeinderat beantragten Bruttokredit aussprach.

Der Ersatz von Eternit-Wasserleitungen und Anpassungen am Trink- und Löschwassernetz war unbestritten: Die Gurmelser hiessen einen Bruttokredit von 505 000 Franken einstimmig gut.

Zahlen und Fakten

Pro-Kopf-Schuld von 4000 Franken

Der Voranschlag 2020 der Gemeinde Gurmels sieht bei einem Aufwand von rund 17,46 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von knapp 97 000 Franken vor. Die Gemeindeversammlung Gurmels genehmigte das Budget am Donnerstag einstimmig. Gemeindepräsident Daniel Riedo informierte die Bürger darüber, dass die Pro-Kopf-Verschuldung weiter ansteige: 2020 werde sie rund 4000 Franken betragen. 2015 betrug die Schuld noch 2200  Franken pro Kopf. Die Nettoinvestitionen von Gurmels betragen 2020 voraussichtlich rund 6,22  Millionen Franken. Der Steuerfuss von 80 Prozent werde in den kommenden Jahren kaum sinken, sagte Riedo, unter anderem, weil die Sanierung einiger Strassen anstehe.

Filiale

Die Poststelle Gurmels bleibt unter Bedingungen erhalten

Mit mehr als 4300 Einwohnern gilt Gurmels als Zentrum des oberen See­bezirks. Gegen eine für 2021 geplante Umwandlung der bestehenden Postfiliale in eine Agentur manifestierte sich Widerstand: Über 1500 Personen aus Gurmels und Umgebung unterschrieben im Herbst eine Petition, die neue Verhandlungen zwischen dem Gemeinderat und der Post forderte. Ihr Einsatz zeigt nun Wirkung: «Die Postfiliale bleibt auch nach 2021 erhalten, sofern kein Rückgang der Nutzung stattfindet», informierte der Gemeindepräsident von Gurmels, Daniel Riedo, an der Gemeindeversammlung am Donnerstag. Die Bedingung der Post sei klar: «Das Endergebnis des Jahres 2020 muss gleich sein wie 2019.» Die Post werde die Bevölkerung in diesen Tagen informieren.

Dem Richtungswechsel der Post sei ein Gespräch mit dem Post-Verwaltungsratspräsidenten Urs Schwaller vorausgegangen, erklärte Riedo. Die Petition habe dem Gemeinderat geholfen, das Anliegen einzubringen. Auch habe er Gespräche mit dem Gemeinderat von Giffers geführt, wo die Poststelle bis 2020 gesichert ist. Am Mittwoch habe nun ein erneutes und für Gurmels erfolgreiches Gespräch mit der Post stattgefunden.

 

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