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Seinen Platz im Leben finden – immer wieder neu

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Endlich erfüllte ich mir einen lang gehegten Wunsch: Ich verbrachte ein paar Tage in der Stille einer klösterlichen Gemeinschaft.

Seit über dreissig Jahren sprach ich davon, mich einmal in die Ruhe klösterlichen Lebens zu begeben. Wie so oft im Leben kam immer etwas dazwischen, etwas anderes war wichtiger, drängender. Geht es uns nicht so mit vielen Wünschen, und gar zu oft gerade mit denen, die nichts als unsere Zeit beanspruchen?

Es war ein bereicherndes Geschenk, welches ich mir mit dieser Auszeit gönnte, und ich bin nicht die Einzige, die ein paar Tage des Rückzugs in einem geschützten Raum sucht. Der Empfang und die Begleitung ihrer Gäste sind denn auch ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Tuns dieser rund 40 Schwestern aus 13 verschiedenen Ländern und verschiedenen Kirchen. Diese Frauen führen, soweit ich das als Gast wahrnehmen konnte, ein einfaches Leben. Während vieler Stunden sind sie in der Stille, während der Arbeit, den Gebeten, den Mahlzeiten.

Wie seltsam ungewohnt diese Stille anmutet!

Jede Schwester hat ihre Pflichten, berücksichtigt werden ihre persönlichen Eignungen und ihr Alter. Sie fühlen sich berufen, einen Ruhestand gibt es nicht für sie, ihr Gelübde ist für immer.

Mir fiel auf, dass viele Schwestern eine Heiterkeit und Gelassenheit ausstrahlen, die mir in meinem Alltag sonst nur selten begegnen. Die Gesichter einiger der Frauen leuchten geradezu.

Ich beobachtete, wie sie ihren Tätigkeiten nachgingen, ohne Hast, konzentriert und ruhig.

Mit «meiner» Schwester durfte ich mich länger unterhalten. Ich fragte, ob sie bereits als junge Frau wusste, was sie mit ihrem Leben anfangen wolle. Ja, antwortete sie, sie habe immer gewusst, wo ihr Platz ist, und sie ist überzeugt, den Platz auszufüllen, der für sie bestimmt ist.

Wer kann das von sich mit derselben Sicherheit sagen?

Wir neigen dazu, uns zu verzetteln, und ehrlich gesagt, kommen wir da auch nicht leicht drum herum. Unsere Rollen und Aufgaben ändern sich über die Jahre hinweg, zum Beispiel die als Mutter, als Ehefrau oder als Kind.

Wer in seiner Arbeit jedoch gleichzeitig Beruf und Berufung findet, ist wahrhaftig ein glücklicher Mensch. Weder braucht noch will er den Ruhestand.

Dass man seinen Platz unabhängig vom Alter (und womöglich mehrmals neu) finden kann, zeigt das Beispiel des Amerikaners Tom Brown. Nach seiner Pensionierung entdeckte er auf einem Bauernmarkt seine grosse Leidenschaft für alte Apfelsorten. Seither sucht er Obst- und Bergbauern auf, reist quer durchs Land und kultivierte über 2000 Apfelsorten, die vom Aussterben bedroht waren.

Wenn das keine Leidenschaft ist!

Ich kenne Menschen, für die wird der Ruhestand gleichgesetzt mit Aktivität rund um die Uhr. Um nicht zum Stillstand zu kommen, wird alles ausprobiert. Malen, tanzen, Langstreckenlauf, neue Sprachen lernen, kochen, musizieren, reisen … Was sicher alles eine Menge Spass macht. Doch lohnt sich nicht genauso der Blick nach innen? In uns die Ruhe finden und entdecken, was unser Herz erfüllt und wo unser Platz (jetzt) ist? Nehme ich diesen Platz ein, so kann ich achtsam und mit Freude älter werden.

Ich denke, ich habe ihn gefunden – doch davon ein andermal mehr.

 

 

 

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