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Selber denken! Selber handeln!

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Selber denken! Selber handeln!», steht auf einer Covid-Broschüre, die ich zugesandt bekommen habe. Wer selber denkt, so die Autorinnen und Autoren, könne nur so denken und handeln wie sie. Sonst gäbe es keine Hoffnung.

«Der Mensch denkt, Gott lenkt!», ist auf einer alten Postkarte zu lesen, die mein Grossvater im Grippejahr 1918 vom Aktivdienst nach Hause schrieb. Die Menschen drückten damals auf diese Weise ihre Ohnmacht aus – und ihren Glauben. Sie harrten der Dinge, die da kamen und an denen sie nichts ändern konnten, in der Hoffnung, dass ihre schwierige Situation nicht sinnlos ist und es trotz allem gut kommt.

Wir leben heute in einer anderen Zeit. Die meisten von uns sind an einen verlässlichen Alltag gewöhnt und gehen selbstbestimmt durchs Leben. Jedenfalls bis das Virus kam. Von der alten Vorstellung ist nur ein Zerrbild geblieben. «Der Mensch denkt, Gott lenkt», dachte ich, als ich schweren Herzens meine Studienreise wegen der Pandemie absagen musste. «Willst du Gott zum Lachen bringen, erzähle ihm von deinen Plänen», soll Blaise Pascal einmal frustriert gesagt haben. Aber ist Gott wirklich ein grüner Kobold, der Freude daran hat, vorausschauenden Menschen einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen?

Zugegeben, bei manchen Projekten bin ich nicht unglücklich, dass sie gescheitert sind, aber die abgesagte Reise bedauere ich bis heute. Doch für geplatzte Pläne einfach Gott (oder das Karma, den Teufel, u.s.w.) verantwortlich zu machen, das halte ich für gefährlich. Als ob Handeln nichts nütze, da es sowieso anders komme. Diese Opfermentalität raubt Energie und verhindert Lösungen. Die letzten Monate haben mich gelehrt, dass in solchen Fällen eine Suche nach Schuld (bei mir oder anderen) nicht hilfreich ist. Das berühmte Gebet von Reinhold Niebuhr bringt es auf den Punkt: «Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.»

Es ist nicht leicht, gleichzeitig Unabwendbares zu akzeptieren und Notwendiges anzupacken. Und je auswegloser eine Situation erscheint, umso schwieriger wird es. Dieses Spannungsfeld wird durch Hoffnung erträglich, wie Grossvaters Gruss von 1918 zeigt. Die Zuversicht, trotz allem in Gottes Hand geborgen zu sein, entlastet und hilft, sich gelassen auf das Machbare zu konzentrieren: selber denken und handeln.

zvg

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