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Saatzucht ist spannend wie ein Krimi

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Landwirte, die Saatkartoffeln oder Saatgetreide produzieren, haben einen spannenden, aber auch aufreibenden Berufsalltag: So viele verschiedene Details müssen zwischen dem Moment der Aussaat bis zum Erntetag stimmen, um am Ende ein gutes Jahr zu haben. Gestern blickte die Saatzuchtgenossenschaft Düdingen mit 111 ihrer Genossenschafter in Bösingen auf das letzte Produktionsjahr zurück.

Präsident Fritz Herren sah in seiner Begrüssung vor allem auch die dunklen Wolken über dem künftigen Saatgut-Himmel. Er erwähnte etwa die schier unlösbare Aufgabe der Produzenten, jedes Jahr reichlich, qualitativ gutes und möglichst billiges Saatgut zu produzieren und dabei die steigenden Anforderungen etwa in Bezug auf den Pestizid-Einsatz einzuhalten. Auch in der neuen Agrarreform sah er grosse Schwierigkeiten auf die Landwirte zukommen.

Blattläuse verbreiten Viren

Nicht das Coronavirus macht den 192 Produzenten der Saatzuchtgenossenschaft Düdingen Sorgen, sondern jene Viren, die meist durch Blattläuse übertragen werden und ihre Kulturen schwächen oder gar vernichten. Denn nur einwandfreies Saatgut kann bei den Kartoffel- und Getreidebauern abgesetzt werden.

Gründe für einen vermehrten Befall, zum Beispiel mit Mosaik- oder Blattrollviren, gibt es mehrere: Einige Kartoffelsorten sind an sich anfälliger als andere. Und je nach Wetter gedeihen jene Blattlauspopulationen besser, welche die Viren übertragen. Aber auch die Nähe zu befallenen Feldern und die Handhabung des Landwirts beim Anbau können Einfluss auf den Befall haben, wie Geschäftsleiter Oswald Perler ausführte.

Ein stetes Auf und Ab

Bei den Pflanzkartoffeln fing das Jahr gut an. Das Pflanzgut konnte Ende März in kalte, aber trockene Böden gebracht werden. Anfangs Mai überraschte ein Schneefall mit Frost, der die Kulturen bremste. Die Temperaturen waren in den folgenden Wochen tiefer, doch im Juni war es wieder sehr heiss. «Auch dies ist nicht förderlich für die Kulturen», sagte Oswald Perler. Auch Wasser fehlte im letzten Jahr, im Juli gab es kaum Regen. Die Temperaturen passten dem Kartoffelpflanzenvirus, bei den Proben stellte man die drei- bis vierfache Belastung gegenüber den Vorjahren fest (siehe auch Kasten). Trotzdem resultierte am Ende eine gute Saatkartoffel-Ernte, auch wenn sie schlechter war als im Vorjahr.

Beim Saatgetreide fällt die Schlussbilanz erfreulich, aber auch hier nicht so gut wie in den beiden aussergewöhnlichen Vorjahren aus. Wegen des trockenen Wetters gab es hier zwar weniger Krankheiten als in vergleichsweise nassen Jahren. Trotz guten Erträgen – bei der Gerste sogar rekordmässig gut – fiel die Ausbeute weniger gut aus. «Der Wassermangel verhinderte eine gute Kornausbildung», erklärt der Geschäftsleiter.

Finanziell gutes Jahr

Trotz dieses Auf und Abs blicken die Saatgutproduzenten auf ein finanziell gutes Geschäftsjahr zurück. Der Nettoerlös liegt bei 19,76 Millionen Franken, 445 000 Franken mehr als im Vorjahr, wie Rechnungsführerin Gabriela Bula ausführte. Die Genossenschaft weist einen Bruttogewinn von 2,648 Millionen Franken und einen Jahresgewinn von 260 640 Franken aus.

An der Versammlung in Bösingen hat die Genossenschaft langjährige Züchter geehrt und ein neues Mitglied aufgenommen. Zudem wurde Bruno Hayoz verabschiedet. Er war 39 Jahre lang bei der Saatzucht Düdingen tätig, seit 1997 als Verkaufsleiter. Ende 2019 ging er in Pension.

Zahlen und Fakten

Vor allem Saatgetreide und Pflanzkartoffeln

Die Saatzuchtgenossenschaft Düdingen zählt 192 Mitglieder. 139 produzieren Saatkartoffeln, auf den Feldern von 141 Produzenten wächst Saatgetreide. Eiweisserbsen produzieren 39 Landwirte, 9 Sojabohnen und 3 Gras- und Kleesamen. Insgesamt wurde auf 1594 Hektaren Saatgetreide angebaut. 10 288 Tonnen Getreide wurden dabei geerntet. Im letzten Betriebsjahr sind zudem auf 374 Hektaren Pflanzkartoffeln gewachsen. Die Pflanzungen auf 14 Hektaren wurden aus Qualitätsgründen oder wegen Virenbefall aberkannt. Gesamthaft hat die Saatzuchtgenossenschaft 5852 Tonnen Saatkartoffeln produziert. Der Durchschnittsertrag von 163 Kilogramm pro Are Pflanzgut liege unter dem langjährigen Mittel, wie Geschäftsleiter Oswald Perler an der Versammlung vom Donnerstag in Bösingen ausführte.

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