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Update: Sensler Pflegeheime und Spitex sollen unter ein Dach

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Die acht Sensler Heime und die Spitex sollen ab Ende 2024 eine neue juristische Trägerschaft erhalten. Dieser Schritt passt zur Strategie des Bezirks, Aufgaben vermehrt regional anzupacken.

Die Pflegeheimlandschaft im Sensebezirk ist in Bewegung. Schon seit einiger Zeit gibt es Diskussionen darüber, ob die heutigen Strukturen noch reichen, um die kommenden Herausforderungen anzupacken. Die beiden Heime im Sense-Oberland in Giffers und Plaffeien stehen unter der Verantwortung von zwei Gemeindeverbänden, haben aber bereits heute eine gemeinsame Heimleitung. Auch die Heime in Tafers arbeiten administrativ zusammen, doch steckt hinter dem Heim St. Martin ein Verband mit drei Gemeinden, während das Heim Maggenberg unter dem Dach des Gesundheitsnetzes ist, dem wiederum alle Sensler Gemeinden angeschlossen sind. Und im Sense-Unterland betreibt die Stiftung St. Wolfgang Pflegeheime in Düdingen, Bösingen, Schmitten und Flamatt sowie das Tagesheim in Düdingen. 

Es fehlen 70 Plätze

Mit 375 Langzeit-, 14 Kurzzeit- und 15 Tagesheimplätzen und rund 660 Mitarbeitenden decken diese Institutionen den Bedarf an Pflegeheimplätzen im Bezirk ab. Doch der Anteil der Pflegebedürftigen unter den rund 45’000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Bezirk steigt. Gemäss der Bevölkerungsentwicklung geht man davon aus, dass im Jahr 2050 mehr als 40 Prozent der Leute über 65 Jahre alt sind. Die Leute werden heute dank guter medizinischer Versorgung zwar älter und brauchen erst später einen Pflegeheimplatz.

Das Pflegeheim in Giffers.
Archivbild Corinne Aeberhard

Doch gleichzeitig gibt es mehr Betagte, weil die geburtenstarken Jahrgänge (Babyboomer) ab 2050 ins Pflegeheimalter kommen. Zudem geht man davon aus, dass etwa acht Prozent der Bevölkerung keine nahestehenden Angehörigen mehr haben, welche die Pflege und Betreuung zu Hause gewährleisten könnten; das sind im Sensebezirk 3600 Personen. Bis 2035 braucht der Sensebezirk gemäss kantonaler Prognose rund 70 neue Pflegeheimbetten. 

Die Statistik zeigt: Die Sensler Bevölkerung wird immer älter.
Grafik zvg

Künftig sollen der Entscheid über den Bau zusätzlicher Heimplätze sowie weitere strategische Entscheide gemeinsam getroffen werden. Das Gesundheitsnetz Sense hat am Mittwoch über die Pläne einer kollektiven Trägerschaft aller Pflegeheime sowie der Spitex Sense informiert. Am Abend vorher sind die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte informiert worden.

Das Pflegeheim Bachtela in Bösingen.
Archivbild Aldo Ellena

Ein längerer Prozess

Dieser Prozess habe schon vor fünf Jahren angefangen, sagt Oberamtmann Manfred Raemy im Gespräch mit den FN. Er ist Präsident der Pflegeheimkommission, in der alle Präsidentinnen und Präsidenten der heutigen Heim-Trägerverbände und der Spitex sowie alle Leitungspersonen dieser Organisationen vertreten sind:

Wir haben in dieser Kommission über die Bettenplanung im Bezirk diskutiert. Da lag es nahe, dass auch die gemeinsame Finanzierung zur Sprache kam.

«Es ist wichtig, dass wir nicht nur über fehlende Betten reden, sondern auch über die Art der Betten», sagt Christine Meuwly, Leiterin des Gesundheitsnetzes. Heute fehle es beispielsweise an spezialisierter Betreuung für Betagte, etwa mit psychischen Problemen, mit Alkoholproblemen oder Verhaltensauffälligkeiten. «Diese Leute brauchen eine spezielle Betreuung, die nicht jedes einzelne Heim gewährleisten kann.» Deshalb brauche es ein Umdenken. Sie sagt: 

Die Platzierung von Betagten wird künftig weniger wohnortgebunden sein.

Viel wichtiger müsse die Frage sein, wo der beste Platz für diesen Menschen und seine speziellen Bedürfnisse sei. So könnten die einzelnen Institutionen sich auf einzelne Bereiche spezialisieren, um allen Personen die bestmögliche Pflege anzubieten.

Das Pflegeheim Düdingen.
Archivbild Aldo Ellena

Neuer Bezirksverband 

Der aktuelle Entscheid für Pflegeheime und Spitex passt zum Veränderungsprozess, der in anderen Bereichen im Sensebezirk am Laufen ist. Ein neuer Sensler Mehrzweckverband soll auf Bezirksebene die Arbeitsbelastung für die Gemeinderatsmitglieder senken und das Milizsystem entlasten. Als Erstes ist die neue Feuerwehr Sense Anfang 2023 unter dieses Dach geschlüpft. Auf 1. Januar 2024 soll die Region Sense und ab Januar 2025 die OS Sense dazukommen. Wie Manfred Raemy ausführte, sind derzeit verschiedene Arbeitsgruppen mithilfe von externen Beratern daran, die heutigen Gegebenheiten auf Ebene Finanzen, Organisation und Infrastruktur aufzuschlüsseln und für den gemeinsamen Weg vorzubereiten.

Als letztes Glied dieser neuen Struktur kommt dann Ende 2025 das Gesundheitsnetz Sense dazu. Mit diesem Schritt wird auch der Status des Pflegeheims Maggenberg geklärt. Da seine heutige Trägerschaft, das Gesundheitsnetz Sense, künftig Teil des Mehrzweckverbands wird, hätte die Verantwortung für diese Institution sowieso neu geklärt werden müssen. 

Die Überführung der Verbände soll bis zum 1. Januar 2026 abgeschlossen sein. Der enge Zeitplan kommt nicht von ungefähr. Der Prozess soll abgeschlossen sein, bevor die laufende Legislatur zu Ende geht. 2026 finden die nächsten Gesamterneuerungswahlen statt.

Noch viel zu klären

Die Rückmeldungen aus den Gemeinden seien gut ausgefallen, sagt Manfred Raemy. «Es ist klar, dass nicht alles problemlos ablaufen wird. Es wird Diskussionen geben und unterschiedliche Auffassungen. Wichtig ist, dass wir am Ende einen konsensfähigen Weg finden.» Die grösste Hürde sei schon genommen worden, nämlich, als es darum ging, alle an einen Tisch zu bringen, mit der Bereitschaft, über die Grenzen der eigenen Gemeinde zu schauen und einen gemeinsamen Nenner zu finden. Auch Christine Meuwly ist zuversichtlich:

Die Botschaft ist angekommen. Wir konnten die Leute für ein regionales Denken begeistern. 

Im November will sich das Gesundheitsnetz bei den Gemeindedelegierten offiziell noch das grüne Licht holen, die eingeschlagene Strategie weiterzuverfolgen. Wie die neue Trägerschaft aussieht, ist noch nicht klar. 

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