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Sensler Trachten zwischen Traditionen und Trends

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«Trachte» heisst die neue Wechselausstellung des Sensler Museums und nimmt nicht nur die reiche Tradition der Sensler Trachten unter die Lupe, sondern bietet auch die Möglichkeit für kritische Gedanken.

Bereits zum dritten Mal rückt das Sensler Museum Teile seiner eigenen Sammlung ins Rampenlicht. Unter dem Titel «Trachte» dreht sich in der neuen Wechselausstellung alles um traditionelle und teilweise national bekannte Kleidungsstücke aus dem Sensebezirk. Konzipiert wurde die Ausstellung, die am Freitag offiziell eröffnet wird, vom Museumsleiter Gaëtan Favre. Die Idee für das Thema stand aber schon fest, lange bevor der junge Sensler das Zepter im Museum übernahm. «Und auch wenn ich heute nicht in einer traditionellen Tracht hier stehe, habe ich mich doch ganz bewusst für dieses T-Shirt entschieden», sagt Favre am Mittwochvormittag an der Medienkonferenz in Tafers und schmunzelt. Er zeigt auf die Nähte seines weiss und türkisfarbenen Shirts. «Das T-Shirt habe ich selbst genäht und habe dadurch einen besonderen Bezug dazu – ich trage es mit Stolz und würde zum Beispiel durchaus Geld oder Zeit investieren, um es zu flicken, sollte es ein Loch haben.»

Nachdenken erwünscht

Mit diesem Vergleich zeigt der Museumsleiter anschaulich auf, dass hier nicht einfach eine Sammlung schöner, traditioneller Sensler Trachten zusammengetragen wurde. Die Besucherinnen und Besucher treffen zwar durchgehend auf Darstellungen von verschiedenen Sensler Trachten und natürlich auch auf einige «richtige» Trachten. Wer Lust hat, kann sich aber auch zum Nachdenken und Hinterfragen anregen lassen. Was macht eine Tracht zu einer Tracht? Was ist wichtiger: Traditionen erhalten und bewahren oder sie weiterleben lassen und damit in Kauf nehmen, dass sich Traditionen weiterentwickeln und damit verändern? Kann man eine Tracht «falsch» tragen? Oder kann man Trachten zu «falschen» Anlässen tragen?

Impressionen der neuen Ausstellung.
Foto Sarah Neuhaus
Ein Werk des jungen Sensler Designers Laurent Hermann Progin ist ebenfalls Teil der Ausstellung.
Foto Sarah Neuhaus
Ein Beispiel einer Tracht mit einigen sehr untypischen Elementen.
Foto Sarah Neuhaus

Im Zentrum steht ein Buch

Diese und viele weitere Fragen wirft die neue Ausstellung im Sensler Museum auf, während sie den Besucherinnen und Besuchern einen umfassenden Einblick in die Geschichte der verschiedenen Sensler Trachten bietet. Dreh- und Angelpunkt der Ausstellung ist das Standardwerk «Sensler Trachten» von Moritz Boschung. «Mitte der 1980er-Jahre gab es im Museum die letzte grosse Trachten-Ausstellung zu sehen, das war auch der Startpunkt für die Recherchen von Moritz Boschung», erzählt Gaëtan Favre. Das Buch erschien schliesslich 1994 und bekommt in der neuen Ausstellung viel Aufmerksamkeit.

Das Standardwerk «Sensler Trachten» von Moritz Boschung.
Foto Sarah Neuhaus

Das Museum lebt

«Und als dritter Pfeiler war es uns wichtig, zu zeigen, dass das Trachtenwesen auch heute noch lebendig ist», sagt Trudi Schneuwly, die ebenfalls an der Ausstellung mitgewirkt und das umfassende Rahmenprogramm konzipiert hat. Von Ende August bis Mitte November bekommen deshalb Trachtengruppen und Musikgesellschaften fast jedes Wochenende eine kleine, feine Bühne in Tafers (siehe Kasten). «Das freut mich sehr», sagt Schneuwly. «17 Mal ist etwas los hier im Museum.» Ausserdem besteht die Möglichkeit, das Handwerk rund um die Sensler Trachten hautnah mitzuerleben: Einmal dabei zuschauen, wie das berühmte «Kränzli» gemacht wird, wie man Trachtenhandschuhe filoschiert oder wie die bekannten «Handorgel-Ärmel» gebügelt werden.

Die «Handorgel-Ärmel» als typisches Erkennungsmerkmal der Chränzlitracht.
Foto Sarah Neuhaus
Solche Chränzli werden in Tafers nicht nur ausgestellt, an einzelnen Wochenenden kann man auch dabei sein, wenn so ein Chränzli hergestellt wird.
Foto Sarah Neuhaus
Gleich und doch nicht gleich: Die Unterschiede auf diesen Abbildungen von Trachten zeigen, dass ein Bild nicht unbedingt die Realität zeigt.
Foto Sarah Neuhaus

Zukunftssorgen

Aber die aktuellen Entwicklungen in der Welt der Trachten finden nicht nur im Rahmenprogramm einen Platz. Sie sind auch Teil der Ausstellung selbst. So zeigen aktuelle Bilder, wie zwei Senslerinnen in ihrer Tracht am Berner Frauenstreik mitlaufen, oder wie eine Trachtengruppe während der Coronapandemie die Proben ins Freie verlegte. «Wir wollen auch zeigen, vor welchen Herausforderungen Trachtengruppen heute stehen», sagt Gaëtan Favre. Schwindende Mitgliederzahlen zum Beispiel. Oder immer weniger Menschen, die das Handwerk beherrschen, das hinter den aufwendig gefertigten Kleidungsstücken steckt.

Die Sensler Sonntagstracht.
Foto Sarah Neuhaus

Neue Ausstellung

Wechselausstellung «Trachte»

Die Ausstellung dauert vom 25. August bis zum 19. November.
Die nächsten Veranstaltungen:
Sa., 26. August: Kränzli herstellen mit Esther Schwaller
So., 27. August: Kränzli herstellen mit Esther Schwaller
So., 27. August: Öffentliche Führung mit Trudi Schneuwly
So., 3. September: Trachtengruppe Düdingen: Chor und Alphorn
Sa., 9. September: Tafersmärit, Musikgesellschaft Tafers
So., 10. September: Trachtengruppe Düdingen: Tanz
Das gesamte Programm und weitere Informationen zu den Veranstaltungen gibt es unter www.senslermuseum.ch

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