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Sesselrücken in der Bluefactory AG

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Der Vertreter der Stadt Freiburg, Syndic Thierry Steiert, tritt aus dem Verwaltungsrat der Bluefactory AG aus, wie Recherchen der FN ergeben haben. Derweil gehen die Querelen um die Vorgehensweise der Bluefactory AG zur Bebauung des strategisch wichtigen Areals weiter.  

Vor fast eineinhalb Monaten, am 1. April, kritisierten der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA), der Bund Schweizer Architekten (BSA), der Freiburgische Verband der Beauftragten des Baugewerbes (FVBB) sowie der Freiburger Baumeisterverband (FBV) die Vergabe von Bauland durch die Bluefactory AG in einem offenen Brief an den Kanton und die Stadt Freiburg (die FN berichteten). Sie bemängelten nicht nur die Vergabeabsichten an einen Grossinvestor ohne vorgängigen Ideenwettbewerb für das strategisch wichtige Bauland mitten in der Stadt. Sie störten sich auch daran, dass die Jury nicht unabhängig sei und weder der Stadt- noch der Kantonsarchitekt Einsitz hätten. 

Antwort lässt auf sich warten

Bis am Freitag haben die Autoren des offenen Briefes von den Adressaten keine detaillierte Antwort erhalten, sagt SIA-Präsidentin Muriel Rey auf Anfrage: «Wir haben eine Erhaltsbestätigung von der Bluefactory AG bekommen und eine Einladung für ein Treffen, allerdings ohne konkreten Termin.» Dem widerspricht der Verwaltungsratspräsident der Bluefactory AG, Jacques Boschung: «Wir haben die Antwort am Dienstag abgeschickt, sie müsste am Mittwoch oder Donnerstag angekommen sein. Vielleicht ist sie im bürokratischen Dickicht der Vereine verschwunden.» Am Freitag vor einer Woche meinte Boschung noch, die Antwort sei gleichentags rausgegangen. Heute sagt er: «Das war eine Fehlinformation.» 

«Nicht viel verstanden»

Über den konkreten Inhalt der angeblichen Antwort wollte Boschung vor einer Woche und diesen Freitag nichts sagen. Nur soviel: «Die Argumente der Kritiker gehen so weit an der Sache vorbei, dass wir nicht möchten, dass sie ihr Gesicht verlieren. Sie haben vom Prozess nicht viel verstanden.»

Dem schliesst sich auch der Direktor der Bluefactory AG, Philippe Jemmely an: «Wir werden das diesen Leuten erklären.» Gemäss vertraulichen Informationen der FN haben Mitglieder des Verwaltungsrats eine Expertise erstellt, die zum Schluss gekommen sein soll, dass das Vorgehen der Gesellschaft rechtens sei. Diese Meinung soll allerdings nicht vom ganzen Verwaltungsrat mitgetragen worden sein. 

Verfahren nicht gestoppt

Gemäss Jemmely läuft der Vergabeprozess jedenfalls weiter. «Wir haben sechs Kandidaten ausgewählt, mit denen wir nun in die zweite Phase gehen.» Darunter seien sowohl Investoren aus der Schweiz wie aus dem Kanton Freiburg. «Gegen Ende Jahr werden wir uns für einen Investor entscheiden.» Wer die Freiburger Unternehmen sind, wollte Jemmely nicht sagen. Gesichert ist nur, dass die Freiburger Kantonalbank, das Bauunternehmen JPF und der Immobilieninvestor Anura nicht dabei sind, wie eine nicht abschliessende Umfrage der FN bei potenziellen Investoren ergeben hat.

Thierry Steiert steigt aus

Bestätigt ist auch, dass es an der Generalversammlung der Bluefactory AG vom 29. Juni zu einem Wechsel im achtköpfigen Verwaltungsrat kommen wird. Thierry Steiert tritt nach sechs Jahren aus dem Gremium aus. Für ihn soll die Grünen-Gemeinderätin Mirjam Ballmer in den Verwaltungsrat gewählt werden. «Das gehört zum üblichen Management der städtischen Aufgabenverteilung», sagt Steiert zu seinem Austritt. Der Wechsel sei nichts Besonderes. Ist die Blue Factory also nicht mehr Chefsache? «Das lasse ich Sie interpretieren, wie Sie möchten.» Weitere Fragen blockt Steiert mit dem Satz ab: «Zu diesem Dossier gebe ich keinen Kommentar ab.»

Der grüne Anstrich

Gemäss Boschung hat der anstehende Wechsel im Verwaltungsrat nichts mit dem offenen Brief zu tun. Steiert habe einen riesigen Beitrag zur Entwicklung der Bluefactory AG geleistet. «Ich kann nachvollziehen, dass er sich nun zurückzieht.» Boschung begrüsst zudem den Neuzugang einer Grünen-Politikerin. «In einer Phase, in der nun städtebauliche Entscheidungen anstehen, braucht es eine grüne Ausprägung der wirtschaftlichen Ziele.»

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