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Sibylle Matter Brügger ist eine Pionierin im Schweizer Sport: Die Ex-Olympionikin hat die Monatsblutung salonfähig gemacht

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Die 50-jährige Nidwaldnerin befasst sich seit 25 Jahren mit Frauenthemen im Leistungssport. Die bekannteste Sportärztin der Schweiz und ihr visionärer Weg rund um Menstruation, Verhütung und Schwangerschaft. 

Früher waren Frauen im Sport nichts anderes als kleine Männer. Zumindest wurden sie in der Trainingslehre bis vor kurzem so behandelt. Fachliteratur und Trainerausbildung unterschieden in ihren Empfehlungen nicht nach Geschlechtern. Und weil sich die Erkenntnisse der Wissenschaft während vieler Jahrzehnte auf Untersuchungen von männlichen Sportlern stützten, blieben Athletinnen nicht viel mehr als ein Anhängsel.

Sportmedizinerin Sibylle Matter Brügger ist eine Pionierin beim wissenschaftlichen Blick auf den Frauensport. Sie brachte Themen wie Menstruationszyklus, hormonelle Verhütung, Schwangerschaft oder Beckenboden auf die Agenda. Seit knapp zwei Jahren ist die 50-Jährige als erste Health Performance Managerin bei Swiss Olympic Anlaufstelle für Leistungssportlerinnen.

Die gebürtige Nidwaldnerin aus Hergiswil bringt nicht nur den akademischen Blick auf den Sport und den menschlichen Körper mit. Als langjährige Spitzensportlerin weiss sie aus eigener Erfahrung, mit welchen Herausforderungen Frauen bei Training und Wettkampf konfrontiert sind. Im Jahr 2000 nahm Sibylle Matter Brügger als Triathletin an den Olympischen Spielen von Sydney teil. Später gewann sie zweimal den Ironman Switzerland in Zürich und erreichte am legendären Ironman in Hawaii einen Platz in den Top 10.

Aus dem Ironman entstand die Ironwoman

Vielleicht lag es an der knapp bemessenen Erholungszeit im Kontext der Doppelbelastung Spitzensport und Studium, vielleicht auch ein wenig am Titel ihres Wettkampfmodells («Ironman»), dass sich die Leitende Ärztin im Sport Medical Center Medbase Bern früh der Frauenförderung im Spitzensport verschrieben hat. Den medizinischen Background erarbeitete sie sich bereits während der Spitzensport-Karriere. Von 1993 bis 1999 studierte sie Medizin an der Uni Bern.

Zu Beginn der Nullerjahre fand Sibylle Matter Brügger mit einer Teilzeitstelle am sportärztlichen Institut in Magglingen den idealen Nährboden für ihr Spezialgebiet. Sie baute das damals kaum beachtete Fachgebiet auf, hielt noch während der Karriere Vorträge bei Athletinnen, bei Fachveranstaltungen und in Trainerkreisen.

Über ihre Dissertation fand sie den Einstieg in die Thematik. «Vieles machte ich in meiner Freizeit», sagt Sibylle Matter Brügger. «Ich realisierte schnell, dass es selbst in Magglingen viel zu wenig Wissen gibt. So war ich schnell einmal eine gefragte Person für Vorträge.»

Eine international gefragte Expertin

Auch als der Dachverband Swiss Olympic 2019 eine Projektgruppe «Frau und Spitzensport» ins Leben rief, war die heute im Bernbiet wohnhafte Innerschweizerin von Anfang an im Lead bei medizinischen Themen. Sibylle Matter Brügger ist auch international gut vernetzt und gilt in Fachkreisen über die Landesgrenzen hinaus als ausgewiesene Expertin für Frauenthemen im Leistungssport. Gemeinsam mit der Leiterin der Projektgruppe sowie dem Institut für angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig organisiert sie für eine Gruppe von Fachleuten von Sportorganisationen aus rund 15 Ländern zwei bis drei Meetings pro Jahr.

In der aktuellen Funktion der Health Performance Managerin unterstützt sie Spitzensportlerinnen in allen frauenspezifischen Belangen der Sportmedizin und bietet wöchentliche Sprechstunden an. Ziel des Engagements ist die nachhaltige Leistungsentwicklung von Athletinnen.

Sportlerinnen melden sich entweder direkt bei Sibylle Matter Brügger oder sie werden von ihren Verbandsärzten bei spezifischen Herausforderungen an die Expertin überwiesen. Durch ihre diversen sportärztlichen Mandate ist das Kontaktnetz der 50-Jährigen seit Jahren gross. Die zweifache Mutter engagiert sich neben der Funktion als Chefärztin im Triathlonverband auch in den Sportarten Schwimmen, Rad und Leichtathletik als Verbandsärztin.

Einbau der Thematik in die Ausbildung von Trainern

Rund einen halben Tag pro Woche wendet Sibylle Matter Brügger als Health Performance Managerin auf, dazu berät sie wöchentlich bis zu vier Athletinnen in der Sprechstunde. Es sensibilisiert nicht nur Sportlerinnen, sondern auch Sportärzte. «Diese neue Funktion hat sicher etwas bewirkt. Viele Mediziner bekommen mit, dass es ein solches Angebot gibt. Und das Thema wird dadurch auch bei Trainerinnen und Trainern viel präsenter», sagt Sibylle Matter Brügger. Auch entstehen an verschiedenen Orten Netzwerke zu frauenspezifischen Themen.

Die Sportmedizinerin entwickelt parallel zur Sprechstunde weitere Aufgabenstellungen, die für die Unterstützung der Athletinnen zentral sind. Mit der Projektgruppe «Frau und Spitzensport» unterstützt und fördert sie die Aufnahme der Thematik in die Ausbildung von Trainerinnen und Trainern und ist bereits seit vielen Jahren in der Ausbildung der Sportmedizin tätig.

Und auch der Blick auf die rechtlichen Aspekte darf nicht fehlen. Die Ausarbeitung von Arbeits- und Sponsoring-Verträge beispielsweise. «Wie ist eine Schwangerschaft der Athletin dort geregelt?», fragt Sibylle Matter Brügger. Die Projektgruppe hat auch hier viel Informationsmaterial erarbeitet und auf ihrer Homepage zugänglich gemacht.

Auch im Jahr 2024 weiter eine Pionierin

Und sie bleibt auch im Jahr 2024 eine Pionierin. Denn selbst wenn die Situation nicht mehr mit früher vergleichbar ist, erhalten Aspekte wie der Einfluss des weiblichen Zyklus auf die Leistungsfähigkeit im Spitzensport noch längst nicht überall die Beachtung, die sie verdienen.

Diese Themen an die Frau, respektive an den Mann zu bringen, bleibt herausfordernd. «Es sind ja längst nicht nur negative Auswirkungen. Wenn man sich aktiv mit dem Thema befasst, erkennt man schnell einmal die Chancen in der Trainingsplanung von Frauen. Aber man muss es auch angehen und nicht nur hinnehmen.»

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