Nach einigen Corona-bedingt schwierigen Ausgaben hat der Slow-up wieder Tausende an den Murtensee gelockt. Es war die 22. Ausgabe des beliebten Anlasses.
Als er begann, im Zusammenhang mit der Expo.02, war der Slow-up ein Event, das für eine moderne Mobilität werben sollte: Nur mit Muskelkraft – das war ein revolutionäres Konzept – statt motorbetrieben eine Strecke bewältigen. Eine Tour auf abgesperrten Strassen rund um den – dafür tatsächlich auch sehr gut geeigneten – Murtensee. 36 Kilometer von Deutschfreiburg über das Waadtland und durch die Weinberge des Vully wieder zurück ins Zähringerstädtchen. Und seit jeher gilt: Man kann überall ein- und wieder aussteigen. Das damals einzigartige Konzept findet heute Nachahmer in einer Reihe von fast zwei Dutzend Anlässen während des ganzen Sommers an fast allen Ecken und Enden des Landes.
Es gibt Fahrzeuge, die gibt es gar nicht, wie man am Slow-up sieht.
Marc Reidy… eben, hauptsächlich muskelbetrieben…
Marc ReidyAuch Inlineskaten lässt sich variieren.
Marc ReidyMitmachen ist auch hier alles. Hauptsache, man kommt irgendwie rundherum – und wenns dann auch noch Spass macht, umso besser.
Marc ReidyEs kommt auch nicht auf die Grösse der Räder an.
Marc Reidy33 Kilometer, so lang ist die Standardstrecke. Mit den Inlineskates und im Gegenwind ist das mitunter eine Herausforderung.
Marc ReidyDie Schutzausrüstung war nicht immer montiert, hier aber wenigstens zum Teil.
Marc Reidy
Das Original, der Slow-up Murtensee, es gibt es noch. Die 33 Kilometer lange Strecke um den See war wie üblich für den motorisierten Verkehr gesperrt. 32’000 Bewegungswillige aus nah und fern kamen laut einer Mitteilung der Organisatoren an den Murtensee. Und während zu Beginn vor allem Velofahrer und vereinzelte Inline-Skaterinnen das Bild geprägt haben, ist heuer Diversity angesagt. Zwar waren Velos am Sonntag wie üblich die Mehrheit, doch wer genau hinsah, erkannte auch Inlineskater mit Kinderwagen, Familien, die neben Kind und Kegel im Anhänger auch deren Laufräder transportierten, und einige E-Trottis, die sich auch in den Tatzelwurm des Slow-up eingereiht hatten. Skateboards, Fünfertandems mit zumeist eher untätigen Passagieren, Einräder, Rikschas, Eilige, die die weniger Eiligen als bewegliche Slalomstangen benützten, Liegevelos, kurzum, die ganze Palette «beräderter» Mobilität.
Regelmässigen Teilnehmenden fiel der hohe Anteil an elektrisch betriebenen Zweirädern auf. Die meisten hielten sich an die Aufrufe der Organisatoren und passten sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen – die Fahrgeschwindigkeit darf nicht mehr als 25 Kilometer pro Stunde betragen – an. Doch die vielen Verhaltensregeln entlang der Strecke und die Gesamtentwicklung der Teilnehmenden zeigen: Die Organisatoren müssen sich mit der Frage auseinandersetzen, wie viel Motorisierung der Slow-up noch erträgt.
Die Verantwortlichen des zweiten Slow-up in der Region dieses Jahr, jenem in der Broye vom 23. Juli, sprechen schon nur noch von einer «Rundfahrt ohne Auto».
Kommentar (1)
Die Frage der Motorisierung stellt sich generell bei dem Anlass, sämtliche Parkplätze und Parkhäuser in Murten ausgebucht und überfüllt, ebenso in Muntelier und Avenches… solche Anlässe machen schlichtweg keinen Sinn, die Leute sollen lieber freiwillig mal das Auto an einem Samstag/Sonntag stehen lassen und von Zuhause aus aufs Velo steigen….
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