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«Man lernt schnell, erwachsen zu werden» – Junge Gemeinderäte ziehen Bilanz

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Auffallend viele junge Gemeinderätinnen und Gemeinderäte wurden 2021 in ihr Amt gewählt. Mehr als die Hälfte ihrer ersten Legislatur ist nun vorbei – Zeit für ein Fazit.

Sie sind zwischen 23 und 28 Jahre jung und haben eines gemeinsam: Zu Beginn der aktuellen Legislatur 2021 wurden sie zum ersten Mal in den Gemeinderat ihrer Wohngemeinde gewählt. Kurz vor dem Start ihrer politischen Arbeit fragte die FN bei den jüngsten Gemeinderätinnen und Gemeinderäten Deutschfreiburgs nach, warum sie sich für auf politischer Ebene für ihre Gemeinde engagieren wollen und welche Ziele sie sich gesetzt haben. Jetzt ist mehr als die Hälfte ihrer ersten Legislatur vorbei, und der Moment für einen ersten Rückblick ist gekommen.

Was beinahe alle der acht befragten Gemeinderätinnen und Gemeinderäte nach über drei Jahren im Amt sagen: Der zeitliche Aufwand ist gross und wurde im Vorfeld von vielen unterschätzt. «Das Amt bringt mehr Arbeit mit sich als erwartet», sagt etwa die 26-jährige Tanja Buchs, Gemeinderätin in Jaun. Ähnlich klingt es bei Dylan Porchet (23), Gemeinderat in Düdingen: «Das Pensum ist sicherlich höher als erwartet.»

Intensiver Start 

Gleichzeitig schätzen die jungen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte die Möglichkeit, Neues zu lernen und sich in Themenbereiche einzuarbeiten, die ihnen vorher eher unbekannt waren. «Die Themenbereiche, welche im Gemeinderat diskutiert werden, sind sehr breit und vielseitig», sagt die 27-jährige Bösinger Gemeinderätin Victoria Malecki. «Das bietet oft Herausforderungen – aber auf eine positive Art. Herausforderungen, durch die man viel lernen kann.» Noah Fasel (27), Gemeinderat in St. Ursen, beschreibt seine Erfahrung so: «Als junger Gemeinderat kann man nicht auf so einen riesigen Erfahrungsschatz zurückgreifen im Vergleich zu den Kolleginnen und Kollegen, die teilweise schon seit zehn Jahren in diesem Amt sind.» Es bestehe oft ein grosser Wissensrückstand, sagt Fasel. «Diese Lücke muss man mit zusätzlichem Aufwand irgendwie versuchen zu schliessen.»

Gemeindefinanzen als Lehrstück

Zwei der acht jüngsten Gemeinderäte haben in ihrer jeweiligen Gemeinde gleich zum Auftakt das anspruchsvolle Finanz-Ressort übernommen. Beim 26-jährigen Sven Brügger aus St. Silvester fiel der Amtsantritt zusammen mit der Umstellung auf das neue Rechnungslegungsmodell HRM2. «Das hat direkt am Anfang einige Stunden Arbeit gekostet und war aufgrund meiner damals fehlenden Erfahrung recht anspruchsvoll», erinnert sich Brügger. Mittlerweile konnte Brügger schon eine gewisse Routine gewinnen. «Heute weiss ich, dass es sehr wichtig ist, beim Budgetierungsprozess sattelfest zu sein und genau über gewisse heikle Beträge Bescheid zu wissen, damit ich diese der Bevölkerung und der Finanzkommission erklären kann.»

Ebenfalls verantwortlich für die Finanzen seiner Gemeinde ist der Düdinger Gemeinderat Dylan Porchet. Rückblickend auf die erste Hälfte seiner Amtszeit sagt er: «Man lernt sehr schnell, erwachsen zu werden, in einem solchen Amt.» Sein wichtigstes Ziel beschreibt der 23-Jährige so: «In erster Linie sehe ich es als meinen Auftrag, sicherzustellen, dass trotz der anstehenden Investitionen die finanzielle Lage der Gemeinde stabil bleibt.»

Eine Geduldsprobe

Dass politische Prozesse teilweise viel Geduld verlangen, haben ebenfalls viele der jungen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte lernen müssen. Martina Neuhaus (27) aus Plaffeien beschreibt es so: «Was heute entschieden wird, ist nicht morgen umsetzbar, kann aber weiterreichende Folgen haben.» Und auch der Brünisrieder Gemeinderat Lukas Neuhaus (28) stellt fest: «Manchmal braucht man sehr viel Geduld.»

Willkommener Austausch mit anderen 

Einen Aspekt ihres Amtes schätzen die jungen Politikerinnen und Politiker alle: den Austausch mit Ratskollegen und der Bevölkerung. Jonas Aebischer (27), Gemeinderat von Courtepin, sagt: «Ich mag den Austausch mit den Menschen – sei dies mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, um deren Anliegen zu verstehen, oder mit Mitgliedern des Generalrates, um über Projekte des Gemeinderates zu informieren.»

Unbeliebte Entscheidungen

Ein Amt in der Öffentlichkeit auszuführen, kann aber auch bedeuten, dass man plötzlich anders behandelt wird oder sich hin und wieder unbeliebt machen muss. Auch diese Erfahrungen haben die acht jungen Gemeinderäte geprägt. Die Plaffeierin Martina Neuhaus sagt: «Ich hätte nicht damit gerechnet, dass man nach der Wahl von manchen Personen plötzlich anders behandelt wird.» Und Victoria Malecki beschreibt die wertvollste Lektion, die sie bisher gelernt hat, mit folgenden Worten: «Man kann nie alle glücklich machen, aber viele.» Und auch Noah Fasel sagt: «Um Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen treffen zu können, muss man akzeptieren, dass es immer jemanden geben wird, der mit der Entscheidung nicht einverstanden ist. Als junger Mensch mit wenig Lebenserfahrung ist das alles andere als einfach.»

Zusammengefasst könnte man sagen: Es dauert alles länger, kostet mehr Zeit und Geduld als erwartet, und man muss sich daran gewöhnen, es nicht immer allen recht machen zu können. Und: Der eigene Wirkungsbereich ist wohl etwas kleiner als erhofft. Dass sie sich für ihre Gemeinde einsetzen, bereut aber keiner der acht jungen Gemeinderäte. Tanja Buchs fasst zusammen: «Es war bis jetzt sehr lehrreich und intensiv, es fühlt sich jedoch toll an, sich für seine Gemeinde einsetzen zu können.»

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