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Songs aus Kellerraum Nr. 2

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Songs aus Kellerraum Nr. 2

Neue CD von «Inbetween»

Die Sensler Band «Inbetween» hat in ihrem Übungskeller eine CD eingespielt, welche den Hut zieht vor einer Zeit, als Musik noch mit Herzblut und zum Zuhören gemacht wurde.

Von UELI STRASSER

Wenn Journalisten den Stil einer Newcomer-Band anhand arrivierter Gruppen einzonen, hat dies nicht unbedingt mit der Einfallslosigkeit der Neulinge zu tun. Eher steckt der Wunsch dahinter, das potenzielle Publikum mit bekannten Koordinaten auf eine interessante Neuerscheinung aufmerksam zu machen. So ist es auch bei der CD «Kellerraum Nr. 2» von «Inbetween», deren Referenzen hauptsächlich in den 70er-Jahren liegen.

Abseits der Hauptstrasse

Achtung, anschnallen! Die CD beginnt buchstäblich mit einem Paukenschlag und leitet über in einen waschechten Popsong mit Sing-along-Refrain. Stefan Aebischers markante Stimme erinnert des öfteren an REM-Sänger Michael Stipe (den jungen) oder in ihrer Gebrochenheit zuweilen auch an Vic Chesnutt. In seiner simplen Eingängigkeit ist «She’s» indes ein Einzelfall. «Inbetween» zweigen nämlich gerne von der Hauptstrasse ab, wechseln überraschend den Rhythmus, wie im zweiten Song «The one I was» oder lassen wie in «Shadow Searcher» nach einem sanften Intro im Zwischenteil plötzlich den Tiger raus.

Und damit nicht genug: Gerade wenn man denkt, dass die Gitarren explodieren werden, schiebt sich zuerst ein scheues Cello ins Rampenlicht um die Bühne fürs furiose gemeinsame Finale vorzubereiten. In den meisten Songs stecken mehr Ideen und Variationen als andere, renommiertere Bands in ihrer ganzen Karriere zusammenstiefeln.

Aufnahme mit Live-Atmosphäre
Seit 2000 wird im Sensebezirk unter dem Label «Inbetween» Musik gemacht, aber die aktuelle Bandbesetzung existiert erst seit rund einem Jahr. Die Saiteninstrumente bedienen die Gebrüder Maurin und Jordi Pürro sowie Lukas Riedo. Am Keyboard ist Daniel Binz, am Schlagzeug und an der Trompete Marius Gruber zu hören. Für den Ton ist als siebtes Bandmitglied Ivan Hörler zuständig.

Aufgenommen haben «Inbetween» ihre CD in Eigenregie im Übungskeller Nummer 2 in St. Antoni (daher der Titel). Die Aufnahmen haben einen frischen, «garagigen» Einschlag, welcher der Live-Atmosphäre sehr nahe kommt.

Anstatt technischer Perfektion dominiert auf Album-Länge umwerfender Ideenreichtum und der Reiz der Gegensätze: Der fragile «Lovesong» wäre wohl auf keiner (frühen, psychedelischen) Genesis-Platte abgefallen, während «Hey» im treibenden Pearl- Jam-Style losgeht. «Lyars» beginnt als organistische Doors-Referenz mit mystischem Spoken Word-Intro und mutiert während eines Besuchs bei Bob Dylans «Watchtower» zum Rockteufel.

Hier, wie auch in den anderen Stücken ist immer wieder Platz für ein Solo, sei es für die Gitarren, das Keyboard oder für eine Trompete wie in «No one remembers», das sich von der opulenten Ballade in einen trabenden Reggae-Gockel verwandelt.

Die letzten beiden Stücke, «Heaven under earth» (Part 1 und 2) haben ihre Mauer gleich neben Pink Floyd errichtet. Teil 1 baut mit den Stimmen-Einspielungen und den Halleffekten eine bedrohliche Atmosphäre auf, welche das Schlussstück mit dem wunderschön perlenden Klavier und dem gefühlvoll arrangierten Ende wieder neutralisiert.

Mit «Kellerraum Nr. 2» haben «Inbetween» die Messlatte für ein nächstes Album auf eine beachtliche Höhe gelegt. Und dass sie diese auch unter professionelleren Bedingungen bringen könnten, steht wohl ausser Zweifel.

CD «Kellerraum Nr. 2» mit 9 Songs. Bezugsquelle: lukas_riedo_@yahoo.com

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