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Sorgen der Bauern bleiben

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Sorgen der Bauern bleiben

Vor einer Woche wurde der WTO-Rahmenvertrag in Genf unterzeichnet. Das Welthandelsabkommen ist von grosser Bedeutung für die Schweizer Wirtschaft. Für die Schweizer Landwirtschaft, einen kleinen Teil der Schweizer Wirtschaft, ist die Bedeutung eminent. Die Schweizer Landwirtschaft ist bereits durch die Agrarreform, die Sparmassnahmen des Bundes und das Landwirtschaftsabkommen mit der EU stark gefordert.

Als Landwirt ist es für mich befremdend, die Schlagzeilen zu lesen, die den Konsumenten billigere Nahrungsmittel versprechen. In den letzten Jahren sind die Produkterlöse, die der Landwirtschaft zugute kommen, deutlich gesunken. Haben Sie beim täglichen Einkauf im Laden etwas davon gemerkt?

Das Abkommen sieht vor, dass die Exportsubventionen für landwirtschaftliche Produkte abgeschafft werden sollen, der Zeitpunkt wurde allerdings noch nicht festgelegt. Im Bereich Marktzugang wurde vereinbart, dass der Zugang für alle Produkte vereinfacht wird. Höhere Zölle sollen stärker abgebaut und die Zollkontingente erhöht werden. Für sensible Produkte soll es hier Ausnahmen geben.

Reduziert werden soll auch die interne Stützung der Landwirtschaft und die WTO-Mitglieder sollen die Kriterien überarbeiten, nach denen die Inlandstützung der so genannten Green Box zugeteilt wird. In die Green Box gehören etwa die Direktzahlungen der Schweiz.

Der Rahmenvertrag ist nun also abgeschlossen, die Leitlinien sind gesetzt, über die Details werden sich die Unterhändler ab September streiten. Es wird darum gehen, die Abbauformeln (es ist entscheidend, ob man 10-20 Prozent oder 30-40 Prozent abbauen muss), die Bedingungen und die Ausnahmen festzulegen. Hier muss ein Druck der Schweizer Landwirtschaft und ihrer Verbände auf die Verhandlungsdelegation des Bundes weiter ausgeübt werden. Hier fordere ich ganz klar, dass der Bundesrat sich an die Vorgaben des Landwirtschaftsartikels aus der Bundesverfassung hält.

Mir, als Milchproduzent, bereitet es zum Beispiel Sorgen, ob oder in welchem Rahmen die Verkäsungszulage weiter erhalten bleiben kann. Diese Stützung im Käsebereich übt eine positive Wirkung aus, dies auch auf den Preis für Molkereimilch (Hebelwirkung). Die dezentral hergestellten Milchprodukte auf der Basis der silofreien Fütterung leisten einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Bundesverfassung, wie die dezentrale Besiedlung des Landes (Bewirtschaftung des Graslandes, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in den Regionen). Diese Aspekte einer multifunktionalen Landwirtschaft vermochten sich in den WTO-Verhandlungen nicht durchzusetzen. Nicht handelsbezogene Anliegen zählen anscheinend bei der WTO nicht, weder soziale noch ökologische.

Ich spüre auch, dass die Konsumenten hierzulande hohe Erwartungen haben, was die ökologische, ethische und soziale Dimension der Landwirtschaft betrifft. Die Schweizer Landwirtschaft ist auf Rahmenbedingungen angewiesen, die ein Weiterführen ihrer kompromisslosen Qualitätsstrategie ermöglichen, dazu braucht sie aber auch Rahmenbedingungen, die das ermöglichen. Sonst ersetzen immer mehr Importe sukzessive die inländische Produktion.

Ziel muss es sein, dass eine Bauernfamilie mit der Produktion von hochwertigen Lebensmitteln – wie wir Schweizer Bauern sie produzieren – auch in Zukunft ihre Existenz verdienen kann. Eine Bauernfamilie in der Schweiz oder irgendwo auf der Welt.

Der Autor ist Vorstandsmitglied der SMP (Schweizer Milchproduzenten) und der Lobag (Landw. Organisation Bern und angrenzende Gebiete).

Von Peter Andrey, Heitenried

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