Der FC Kerzers musste sich nach acht 2.-Liga-Spielen ohne Niederlage wieder einmal geschlagen geben. Trotz einer guten Leistung beim formstarken Aufsteiger Cugy verloren die Seeländer auf bittere Art und Weise mit 1:2.
Ein Punkt gegen Cugy-Montet-Aumont-Murist – dem besten Rückrunden-Team der 2.-Liga? Das hätten die Verantwortlichen beim FC Kerzers vor der Begegnung ohne zu zögern unterschrieben. Nach rund 86 Minuten lag dieser Zähler für die Seeländer im Stade des Abattoires tatsächlich in Griffnähe, bis ein Freistoss des eingewechselten Luca Collomb das Heimteam doch noch auf den Siegerpfad brachte.
Ausgerechnet der sonst so starke und verlässliche Kerzers-Goalie Lars Eicher machte beim entscheidenden Gegentreffer keine gute Figur. Bei nassen Verhältnissen rutschte dem 20-jährigen Schlussmann die Kugel unglücklich durch die Handschuhe. «Ich war gedanklich schon beim langen Auskick, weil es ein einfacher Ball war. Dann ging es schnell, gerade bei Regen – und dann war der Ball schon hinter mir», schilderte der ehemalige Prishtina-Torwart die vermaledeite Szene.
Umbau der Startelf
Trotz des bitteren Ausklangs kann der FC Kerzers, der in der Rückrunde wie Cugy ebenfalls blendende Werte aufweist, viel Positives in die entscheidende Phase im sehr engen Abstiegskampf mitnehmen. «Ich bin im Hinblick auf die fünf letzten Spiele sehr zuversichtlich. Dass wir gegen einen solchen starken Gegner bestehen können, zeigt, dass wir Substanz haben», erklärte Kerzers-Trainer Rolf Rotzetter, der seine Startelf im Vergleich zum Gumefens-Spiel gehörig umbauen musste.
Mit Königstransfer Manuel Schwarz, Abwehrpatron Noël Elia Hurni, Team-Topskorer Michael Fuchs und dem Mittelfeldstrategen Florian Cloux fehlten den Seeländern gleich vier Teamsäulen wegen Gelbsperren. Zudem rückte Milo Schwander als Linksverteidiger für den abwesenden Ivo Ruben Gonçalves Rodrigues ins Line-up. Der 22-Jährige symbolisierte mit seiner soliden Leistung neben den anderen Nachzüglern (Kevin Hubacher, Fabrizio Iandolo, Jannick Zwahlen) die funktionierende Breite im FC Kerzers. Haudegen Lukas Etter kehrte derweil nach seiner Absenz wieder ins Team zurück.
Starker Beginn
Der FC Kerzers fand mit der neu formierten Aufstellung aber gleich bestens in die Partie. Allen voran Nicola Aerschmann setzte sich auf dem linken Flügel gleich mehrmals gekonnt in Szene. Erst bediente der Winterneuzugang im Zentrum mustergültig Fabrizio Iandolo, der den Ball aus guter Lage übers Tor spedierte (13.), und später scheiterte er nur knapp am stark reagierenden Cugy-Goalie Simon Torche (17.)
Von Cugy war zunächst nur wenig zu sehen, es schlug dann aber mit seinem 2.-Liga-interregional-erprobten Sturmduo um Kevin Correia (Farvagny) und Gzim Dalipi (Stade Payerne) gleich gnadenlos zu. Dalipi war es letztlich, der den ersten schönen Angriffsvortrag des Heimteams zur Führung abschloss (22.). In der Folge kamen die Überflieger der Rückrunde allmählich besser in die Partie und hätten durch den 17-Tore-Mann Correia vor der Pause beinahe nachlegen können (38.).
Unerbittlicher Abstiegskampf
Auch nach dem Seitentausch agierte die Elf des Trainergespanns von Dardan Osmanaj und Steve Gamba zunächst etwas aktiver, auch wenn die wirklich gefährlichen Raumvorstösse ausblieben. «In der zweiten Halbzeit wollten wir nicht zu früh aufmachen. Insgesamt haben wir solidarisch und gut verteidigt», lobte Rotzetter seine Mannen, die in der 58. Minute ähnlich aus dem Nichts wie zuvor Cugy reüssierten. Iandolo war es, der nach der Vorarbeit von Enea Rostetter die Nerven behielt und zum 1:1 ausglich.
Bis zum Schluss blieb es eine hart umkämpfte Angelegenheit, die in einer kleinen Schlussoffensive der Broyebezirkler mündete. Zuvor hatte Zwahlen die goldene Gelegenheit zur Führung verpasst (76.). Fünf Cugy-Ecken entschärften die Kerzerser zunächst problemlos, bis ein fataler Freistoss in der 86. Minute die erste Seeländer Niederlage in der Rückrunde einläutete.
Der unerbittliche Abstiegskampf, der die halbe Liga auf Trab hält, geht für das neuntplatzierte Kerzers nächsten Samstag auswärts gegen Schlusslicht Villars-sur-Glâne weiter.
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