Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Sprinter Pascal Mancini – 14 Jahre nach Doha viel entspannter

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In Glasgow bestreitet Pascal Mancini am Freitag seine zweite Hallen-Weltmeisterschaft. Der Freiburger Sprinter ist in Form und reist entspannt nach Schottland, wo er den Einzug in den Finallauf nicht ausschliessen will.

Rang 17 in einer Zeit von 6,70 Sekunden – 2010 bestritt Pascal Mancini seine erste und bisher einzige Hallen-Weltmeisterschaft. 14 Jahre nach Doha und als bald 35-Jähriger bestreitet der Freiburger am Freitag in Glasgow seine zweiten interkontinentalen Indoor-Meisterschaften über die 60 m. Was ist das Geheimnis seiner sportlichen Langlebigkeit? «Das liegt einerseits an meiner für den Sprint vorteilhaften Genetik, andererseits am Training. Ich denke, dass ich eine für mich gute und passende Trainingsmethodik entwickelt habe», erklärt der bullige Sprinter der FSG Estavayer. Einige Jahre schon ist Mancini sein eigener Coach. «Ich höre auf meinen Körper und kann deshalb gezielt trainieren.» Er mache nur noch Dinge, die für seine Zwecke nützlich seien. «Ich schaue, was mich schneller macht, und vergeude nicht mehr unnötig Energie. Insgesamt habe ich mein Training ganz einfach verfeinert.»

Vom Coaching profitiert

Dass weniger manchmal mehr ist, musste auch Mancini über die Jahre und mit zunehmender Erfahrung lernen. «Diesen Winter habe ich zum Beispiel nicht wie ein Verrückter trainiert.» Überhaupt hat sich seine Einstellung gegenüber dem Sport in den letzten Jahren verändert. «Als junger Sprinter lief ich meist verkrampft und war dennoch schnell. Das Problem daran ist, dass man glaubt, es reicht auch so und wenn man Fehler macht.» Erst später habe er verstanden, dass man mit kühlem Kopf und einem entspannten Körper noch schneller laufen könne. «Du wirst als Athlet schlicht reifer. Und natürlich gibt es auch noch anderes im Leben, das erlaubt es, zu relativieren und ein wenig Abstand vom Sport zu gewinnen. Das tut gut.»

Am 17. Februar wurde Pascal Mancini zum siebten Mal Schweizer Hallen-Meister über 60 m.
Bild: Keystone

Zuträglich für die persönliche und sportliche Entwicklung Mancinis ist überdies, dass er seit 2018 selbst Athleten trainiert. «Zu Beginn meiner Arbeit als Trainer dachte ich weniger an meine eigene Karriere und mehr ans Coachen. Mein eigenes Training absolvierte ich eher aus Freude, und ich sah mich nicht wirklich mehr auf einem hohen Niveau», sagt Mancini. Durch die Trainerarbeit habe er dann vieles erst so richtig verstanden. «Wenn du deinen Athleten etwas übermitteln willst, dann musst du dir darüber völlig im Klaren sein. Und wenn ich eine Übung vorzeige, dann will ich das möglichst perfekt machen. Dadurch ist die Konzentration noch höher, als wenn ich allein trainieren würde.» So habe er sein Niveau noch einmal verbessern können, neue Trainingsmethoden erlernt und Rekorde gebrochen.

Noch nie so ein gutes Gefühl

So wie zuletzt 2023 in Magglingen, als er bei den Schweizer Hallen-Meisterschaften die 60 m in 6,58 Sekunden in einem neuen Schweizer Rekord lief und damit die WM-Limite für Glasgow unterbot. Vor wenigen Tagen holte er am selben Ort seinen siebten Schweizer Meistertitel seit 2008. Nachdem er im Halbfinal in 6,63 Sekunden eine nationale Saisonbestleistung realisiert hatte, lief er im Final in 6,66 Sekunden zu Gold. «Ich bin selbst ein wenig überrascht von meiner Form. Eben habe ich das Training in Magglingen beendet, und ich hatte wohl noch nie so ein gutes Gefühl wie eben, als ich aus dem Startblock kam», sagte Mancini am Montag. Er sei zudem ziemlich entspannt. Vor einem Jahr verpasste der Freiburger an der Hallen-EM in Istanbul den Final um fünf Hundertstelsekunden, damals habe er sich zu sehr unter Druck gesetzt. «Das war zu viel Stress. Diesmal bin ich auch im Kopf bereit. Ich weiss, dass ich schnell laufen kann. Ich werde auch mich selbst überraschen lassen.» Wenn er eine Zeit um seinen Schweizer Rekord laufen könne, könne es für den Finaleinzug reichen. «Aber das hängt auch vom Niveau der Gegner ab.» Blickt man auf die Startliste über 60 m in Glasgow, sind 22 Sprinter heuer schon schneller gelaufen als Mancini. Angeführt wird die Liste vom sechsfachen Weltmeister Noah Lyles (USA).

Bradley Lestrade ist einer der Schützlinge von Pascal Mancini – und zugleich ein Kollege in der Schweizer 4×100-m-Staffel.
Archivbild: Alain Wicht

Der Traum von Paris

Die Hallen-WM in Schottland soll für Mancini jedoch nur eine Zwischenetappe auf seinem Weg zu seinem ganz grossen Ziel sein: den Olympischen Spielen in Paris. «Ich war noch nie bei Olympia dabei, das möchte ich in meiner Karriere unbedingt noch erreichen.» Der Freiburger setzt dabei aber nicht auf sich allein, sondern auf die Schweizer 4×100-m-Staffel. «Schnell für die Staffel zu sein, ist meine grosse Motivation. Ich bin gleichzeitig der Trainer von Bradley Lestrade, der dem Quartett ebenfalls angehört. Insofern trage ich für die Hälfte der Staffel die Verantwortung», schmunzelt Mancini. Wer die zwei anderen Läufer sein werden, ist noch offen. «Aber wir haben viele gute Sprinter. Wir müssen einfach gesund bleiben und zum richtigen Zeitpunkt in Form sein.» Der richtige Zeitpunkt, das ist die Staffel-WM vom Mai auf den Bahamas, wo sich die 14 besten Teams für die Sommerspiele in Paris qualifizieren werden. «Wenn alle in Form sind, ist ein Platz unter den Top 14 möglich», ist Mancini, der mit einer Olympia-Teilnahme seine Karriere krönen würde, überzeugt.

Audrey Werro schaut von Rennen zu Rennen

Neben Pascal Mancini ist mit Audrey Werro eine weitere Freiburger Athletin bei der Hallen-WM in Glasgow am Start. Die frisch gebackene dreifache Schweizer Indoor-Meisterin über die 800 m versucht, ihre erste Hallen-WM bei den Erwachsenen gelassen anzugehen. «Ich freue mich in erster Linie, meine zweite Weltmeisterschaft bestreiten zu können», so die 19-Jährige, die letztes Jahr bei der Freiluft-WM in Budapest im Vorlauf gescheitert war. Grosse Hallen-Meisterschaften sind für Werro indes kein Neuland, zuletzt verpasste sie in Istanbul an der EM das Podest als Fünfte mit sechs Hundertstelsekunden nur knapp. «Diese Erfahrung wird mir in Glasgow eine Hilfe sein. Es wird zwar noch mehr Leute in der Halle haben, aber zu wissen, wie das alles aussieht, ist zuträglich.»

Taktisch gefordert

Von den für Glasgow gemeldeten 800-m-Läuferinnen lief Werro in 2:00,80 Minuten heuer die elftbeste Zeit, ihre Bestmarke liegt bei 2:00,57 Minuten. Was liegt für die Freiburgerin angesichts dieser Ausgangslage in Schottland drin? «Mein Trainer schaut mehr auf diese Statistiken, ich probiere mich nicht zu sehr darauf zu fokussieren.» Sie habe gewusst, dass sie die elftbeste Zeit gelaufen habe, mehr nicht. «Ich werde Rennen für Rennen nehmen und versuchen, so weit wie möglich zu kommen, damit ich stolz auf mich sein kann.» Bestenfalls wäre das der Final vom Sonntagabend. Am Freitag stehen die Vorläufe auf dem Programm, am Samstag die Halbfinals.

Audrey Werro reist als dreifache Schweizer Indoor-Meisterin über 800 m nach Glasgow.
Bild: Keystone

Taktisch wird sich die junge Freiburgerin in Glasgow anpassen müssen. Werro läuft vorzugsweise gerne vorneweg, bei dieser internationalen Top-Konkurrenz wird das kaum möglich sein. Mitten im Feld oder hinterherrennen zu müssen, liegt ihr deutlich weniger. «Es wird aber immer besser, zuletzt konnte ich diesbezüglich bei Meetings in Frankreich Erfahrungen sammeln. Es ist eine Erfahrungssache, trainieren kann man diese Rennsituationen nicht.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema