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Staatsrat: Milchwirtschaft für AOP-Käse und fehlende Nachfrage erschweren Ausbau der Biofläche

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Der Staatsrat erklärt sich den tiefen Anteil an biologischer Landwirtschaft in Freiburg mit dem hohen Anteil an Milchproduzenten und einem schwierigen Markt mit tiefer Nachfrage. Ausserdem konkurrierten die Labels AOP und Bio.

Laut dem Bundesamt für Statistik bewirtschafteten die 241 Biobetriebe im Kanton Freiburg 2022 nur 9,2 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt von rund 18 Prozent fällt dieser Anteil gering aus. Mit einem parlamentarischen Vorstoss wollte die Grossrätin Regula Hayoz Helfer (Grüne, Bärfischen) vom Staatsrat wissen, wie er sich diesen Umstand erklärt und welche Schritte der Kanton generell unternimmt, um die Bio-Landwirtschaft zu fördern.

Schwieriger Umstieg bei der Milchproduktion

Der Staatsrat führt die geringe Biofläche im Kanton in seiner Antwort einerseits auf die generell hohe Milchproduktion, andererseits auch auf einen schwierigen Biomarkt zurück. Die Tatsache, dass sich einige Produktionszweige weniger für Bioanbau eignen, erschwere ausserdem einen kantonalen Vergleich. In Ackerbaugebieten behindern laut dem Staatsrat technische Einschränkungen die Entwicklung hin zu mehr Biolandwirtschaft.

Die Milchproduzenten für den traditionsreichen Freiburger Käse haben ausserdem Labels in ihrer Wertschöpfungskette, welche mit Bio konkurrieren. Zwei Drittel der Produkte tragen das Prädikat AOP, das ebenfalls mit erheblichen Auflagen verbunden ist, den Landwirten und Landwirtinnen aber auch einen angemessenen Mehrwert beschert.

Da das derzeitige Angebot die Nachfrage nach Biokäse deckt, sieht der Staatsrat für die Landwirte und Landwirtinnen wenig Anreize für die Umstellung. Erschwerend komme bei der Milchwirtschaft hinzu, dass die Milchproduzenten, welche Bioanbau betreiben wollen, ihre Milch auch bei einer Biokäserei absetzen müssen. Diese wiederum muss auf einem kleinen Gebiet auf eine ausreichende Anzahl Bio-Milchproduzenten setzen können.

Generell sei die Nachfrage nach biologischer Landwirtschaft entscheidend. Erst die Garantie für ausreichend Einnahmen rechtfertigt für die Produzenten den riskanten und schwierigen Umstieg auf eine weniger produktive Anbautechnik, so der Staatsrat. Er weist darauf hin, dass in den Bereichen, in denen die Nachfrage vorhanden ist, auch in Freiburg vermehrt biologisch bewirtschaftet wird: Im Weinbau sind es 37 Prozent der Fläche, bei der Seeländer Gemüseproduktion immerhin mehr als ein Viertel.

Aktionsplan eingestellt

In ihrem Vorstoss kritisiert Hayoz auch das geringe Wachstum der Biofläche. 2012 habe ein Aktionsplan das Ziel festgesetzt, diese bis 2022 zu verdoppeln. In diesem Zeitraum sei der Anteil an Bio-Landwirtschaft jedoch nur um 4 Prozent gestiegen. Der Staatsrat stellt in seiner Antwort klar, dass das damalige Ziel eine Steigerung der biologisch bewirtschafteten Fläche um 50 Prozent gewesen sei. Ausserdem hatte der Aktionsplan eine Marke von 220 Biobetrieben bis 2020 gesetzt.

Beide Ziele konnten laut dem Staatsrat übertroffen werden: 2020 wurden 227 Biobetriebe gezählt, die Nutzfläche mit Bioanbau stieg um 80 Prozent – oder von 3600 Hektaren im Jahr 2012 auf 6500 Hektaren 2020. Trotz der Erhöhung wurde der Aktionsplan angesichts eines gesättigten Marktes mittlerweile verworfen.

Kanton setzt auf Ausbildung und Förderung

Der Staatsrat betont, dass er nicht in den Markt eingreifen kann oder will. Er unterstützte die Landwirtschaft jedoch mit Produktförderungen wie durch Terroir Fribourg oder durch die Vergabe von Preisen. Ausserdem tätige der Staat Investitionen in Projekte zur Förderung von Bioprodukten. Auch in der Ausbildung junger Landwirtinnen und Landwirte nehme der Aspekt der biologischen Landwirtschaft an Bedeutung zu, unterstreicht die Kantonsregierung abschliessend.

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