Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Strafe bleibt – Acht Jahre

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Untertitel: Kantonsgericht:Totschlag von Vauderens

Autor: Von CHRISTIANSCHMUTZ

Die Geschichte hatte im Jahr 2003 Wellen weit über den Kanton Freiburg hinausgeworfen. Nach monatelangen Streitereien und Schlägereien war das Ganze am 14. Juni ausgeartet. Nachdem zwei betrunkene 16-Jährige mit einem 14-jährigen Mädchen in Streit geraten waren, wollte sich der Freund des Mädchens, der damals 18-jährige Glanebezirkler, an den beiden 16-Jährigen rächen. Er zerschlug eine leere Flasche auf dem Kopf eines der beiden, holte sein Messer hervor und stach viermal zu. Er tötete so den ersten Widersacher und verletzte den zweiten. Die Eltern und Freunde des Opfers gründeten die Vereinigung «Les Amis d’Olivier», um auf die wachsende Gewaltbereitschaft im Bezirk hinzuweisen.

Wandlung vom Saulus zum Paulus

Vor dem Bezirksgericht der Glane war im April 2004 der junge Mann wegen Totschlag, leichter Körperverletzung und Schlägereien zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Er hatte auch nach seiner Verhaftung keine Reue gezeigt und sich stattdessen – ähnlich wie zuvor in Schule und Lehre – heftig gegen das Gefängnispersonal gewehrt. Im psychiatrischen Gutachten war eine leicht eingeschränkte Verantwortlichkeit und eine grosse Rückfallgefahr diagnostiziert worden.

Die Anwälte des jungen Mannes, Nicolas Riedo und der Genfer Jacques Barillon, hatten in erster Instanz auf eine Einweisung in ein Arbeits-Erziehungsheim statt ins Zuchthaus plädiert. Diesen Antrag zogen sie vor dem Kantonsgericht zurück. «Er war wie eine Bestie, wild, entwurzelt und entsozialisiert», sagte Barillon in einem feurigen Plädoyer. «Jetzt aber ist er in Bellechasse integriert und kann Verantwortung übernehmen.» Barillon war selbst überrascht, wie sich der heute 20-Jährige in nur sechs Monaten gewandelt habe: Er arbeitete seit anderthalbMonaten als Informatiklehrer für andere Gefängnis-Insassen und besuchte selbst Kurse. Er wolle Sprachen lernen und eine Informatik-Fernausbildung machen, um dann im Berufsleben wieder Fuss fassen zu können. Gleichzeitig unterziehe er sich freiwillig einer psychotherapeutischen Behandlung, die bis zum Ende seiner Strafzeit gehe, sagte der junge Mann vor dem Kantonsgericht.
«

Meistgelesen

Mehr zum Thema