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Streitfrage um Windpark La Sonnaz geht in die nächste Runde

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Courtepin und Misery-Courtion fühlen der Bevölkerung auf den Zahn: Ist eine Projektstudie zu Windenergie am Standort Les Collines de la Sonnaz erwünscht? Alle Bezirksparteien sind für eine vertiefte Prüfung. 

Gegen den Bau von Windrädern im Kanton Freiburg hat sich eine breite Widerstandsfront gebildet. Die Argumente der verschiedenen Gegner sind dieselben: Beim Erstellen des kantonalen Richtplans, der mögliche Standorte für Windenergieanlagen festlegt, sei es zu Interessenkonflikten gekommen. An der Meinung der Gegner änderte auch ein Bundesgerichtsentscheid von Ende 2022 nichts. Dieser hatte dem Staatsrat bescheinigt, zu Recht nicht auf die Wiedererwägungsgesuche zum Richtplan von elf Freiburger Gemeinden eingetreten zu sein. Im Richtplan sind sieben mögliche Standorte für Windparks aufgeführt. Einer davon ist die Ebene Collines de la Sonnaz, die sich unter anderem auf dem Boden der Gemeinden Courtepin und Misery-Courtion befindet. Diese beiden messen nun den Puls der Bevölkerung in Sachen Windkraft: Am 12. März steht eine Konsultativabstimmung dazu auf dem Programm. Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können sich zur Frage «Befürworten Sie die Projektstudie zur Errichtung eines Windparks am Standort Les Collines de la Sonnaz?» äussern.

«Fehlerhaft»

Die Abstimmung hat lediglich konsultativen Charakter, und ihr Ergebnis ist für die Behörden nicht bindend. Die Meinung des Gemeinderats von Courtepin ist klar: Der aktuelle Rahmen sei durch «nachweisliche Probleme» im Ausarbeitungsprozess des kantonalen Richtplans fehlerhaft, schreibt der Gemeinderat in einem Beiblatt zu den Abstimmungsunterlagen. Aus diesem Grund habe der Gemeinderat den Staatsrat offiziell aufgefordert, mit der Windkraftplanung nochmals von vorne zu beginnen.

Der Windpark Mont Crosin. 
Charly Rappo/a

In einer Medienmitteilung äussert sich nun die Bezirkspartei Grüne See zu der Konsultativabstimmung: Sie befürwortet «eine gründliche Prüfung des Standorts» und empfiehlt ein Ja zur Projektstudie. Einige Plakate und Beiträge würden jedoch den Eindruck erwecken, es stehe bereits ein fertig geplanter Windpark zur Abstimmung. «Doch es geht um eine Projektstudie zur grundsätzlichen Machbarkeit.» Denn viele Fragen zum Perimeter Les Collines de la Sonnaz seien noch offen.

Die Grünen befürworten diese Prüfung, weil damit eine informierte Diskussion über einen allfälligen Windpark möglich wird.

Potenzial prüfen

Wie stehen die anderen Parteien im Seebezirk dazu? «Wir befürworten ebenfalls die Veranlassung einer Projektstudie für die Windenergieanlage am Standort Les Collines de la Sonnaz», schreibt die SP See auf Anfrage. «Wir müssen rasch in erneuerbare Energien investieren, um von den fossilen Energien Öl und Gas wegzukommen und durch die Senkung der Treibhausgasemissionen gegen die Klimakrise vorzugehen.» Eine Projektstudie werde es erlauben, das mögliche Windenergie-Potenzial am Standort vertieft zu prüfen, gleichzeitig aber auch allfällige Beeinträchtigungen von Natur, Biodiversität und Landschaft zu erheben.

Auch die GLP See ist für eine vertiefte Prüfung des Standorts: «Der Vorstand der GLP See unterstützt eine Studie zu einer möglichen Errichtung eines Windparks am Standort Les Collines de la Sonnaz, damit die erforderlichen Entscheidungsgrundlagen geschaffen werden können», schreibt die Bezirkspartei auf Anfrage.

Die Mitte See zeigt sich im Gespräch mit den FN erfreut über die Konsultativabstimmung: «Die Mitte See befürwortet es stets, wenn der Puls der Bevölkerung gespürt werden kann.» Die Erstellung einer Projektstudie gebe der Bevölkerung die Möglichkeit, sich umfassend über die Errichtung eines Windparks zu informieren. «Die Mitte See empfiehlt deshalb mehrheitlich, die Projektstudie anzunehmen.»

Kosten und Nutzen

Für die SVP See kann auch die Windenergie zum Strommix gehören, wie die Bezirkspartei auf Anfrage mitteilt. «Die SVP See ist für eine sichere und lückenlose Energieversorgung.» Bei einer Standortwahl für die Windenergie müsse die Wirtschaftlichkeit an vorderster Stelle stehen. Das Verhältnis von Kosten und Nutzen sei genauso eine Nachhaltigkeitsfrage wie andere Punkte. «Gemäss unseren Informationen fehlt zum Standort La Sonnaz eine wirklich unabhängige Projektstudie für einen weiterführenden Entscheid.» Deshalb sage die Partei Ja zu der Frage im Abstimmungstext. Dieses Ja sei aber nicht gleichzusetzen mit einem Ja für eine Windkraftanlage La Sonnaz.

Die FDP See spricht sich laut dem Murtner FDP-Gemeinderat und Leiter Politik der FDP See, Markus Ith, klar für eine Projektstudie aus: «Für die Beurteilung braucht es Messgrundlagen», sagte er auf Anfrage. «Nur so können wir die Informationslücken füllen.» Die FDP See habe sich sowohl mit Gegnern als auch mit Befürwortern ausgetauscht, und es sei wichtig, «dass wir die Fragen nach der Umweltverträglichkeit und auch nach der Nähe zum Siedlungsgebiet stellen». 

Gegner eines Windparks am Standort Les Collines de la Sonnaz tun ihre Meinung kund. Die Aufnahme stammt vom Mai 2022. 
Alain Wicht/La Liberté/a

Verein Suisse Eole

Ein Rekord

Laut Suisse Eole stellten die Schweizer Windenergieanlagen 2022 mit 153 Millionen Kilowattstunden Strom einen neuen Produktionsrekord auf: «Das sind 5 Prozent mehr als 2021», schreibt der Verein in einer Medienmitteilung. Gleichzeitig sei es die höchste Jahresproduktion an Windstrom, die je in der Schweiz erzielt worden sei. «Fast zwei Drittel dieses Windstroms wurden im Winter erzeugt, und das mit unseren 41 Anlagen, deren Masten insgesamt nur zirka 1000 Quadratmeter Bodenfläche beanspruchen.» Um dieselbe Menge an Solarstrom im Winter produzieren zu können, müsste laut Suisse Eole eine Fläche von zwei Millionen Quadratmetern mit Solarmodulen ausgestattet werden. Windenergieanlagen seien Flächenwunder und der ideale Partner für die Solarenergie. «Die Lösung für die Versorgungssicherheit heisst nicht einheimische Solarenergie oder Wasserkraft oder Windenergie. Wir benötigen einen intelligenten Strommix aller erneuerbaren Energien.»

Suisse Eole zählt laut eigenen Angaben rund 150 Mitglieder: Einzelpersonen, Energieversorger, Gemeinden sowie der Windenergie zugewandte Unternehmen. Der Verein wurde 1998 gegründet. Ziele der Vereinigung seien die Verbreitung der Windenergienutzung und die Information der Bevölkerung. emu

Kommentar (1)

  • 02.03.2023-M. Wyrsch

    Am 12.3. findet die konsultative Gemeindeabstimmung statt, ob eine unabhängige Projektstudie zur Errichtung eines Windparks am Standort «Les Collines de la Sonnaz» durchgeführt werden soll.
    Es ginge hauptsächlich darum herauszufinden, ob der Windpark an diesem Standort wirklich genug effizient sein würde, woran ich grosse Zweifel habe.
    Doch die Wirtschaftlichkeit ist nur einer der Faktoren, die berücksichtigt werden müssten.
    Das vorgesehene Waldgebiet bietet einen intakten Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen und ist auch ein Quellwassergebiet. Zusätzlich ist es ein wichtiges Naherholungsgebiet. Auch wird uns in der heutigen Zeit die immense Bedeutung des Waldes immer bewusster. Grüne Energie ja, unbedingt. Aber nicht, indem das Grün des Waldes zerstört wird.
    Die Windräder würden in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten gebaut. Der Abstand zu den Windrädern wäre viel zu klein, was gesundheitliche Risiken für die Menschen mit sich bringt. Zusätzlich käme es zu Lärmbelastungen, Lichtblitzen in der Nacht, Schattenwürfen in den Wohngebieten. Der Wert der Immobilien und die Attraktivität der Wohngebiete würden sinken.
    Die aufgezählten Gründe sprechen derart deutlich gegen einen Windpark, dass ich ein klares Nein stimmen würde und zwar unabhängig von den Resultaten einer allfälligen Projektstudie. Darum auch mein Nein zur Projektstudie, die somit für mich überflüssig ist und erst noch sehr teuer wäre.

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