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Synchronfassung oder Untertitel?

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Soll James Bond seinen Martini auf Deutsch oder Englisch bestellen? Mit dieser Frage setzen sich die Betreiber der Open-Air-Kinos auseinander, wenn sie ihr Programm zusammenstellen. Roland Röthlisberger, Programmverantwortlicher des Open-Air-Kinos Murten, hat sich dieses Jahr für den deutschsprachigen James Bond entschieden: «Skyfall» ist in Murten zweimal in der Synchronfassung zu sehen.

Vom Publikum verlangt

Dies, obwohl synchronisierte Filme für Röthlisberger lange keine Option waren. «Persönlich ziehe ich Originalfassungen mit Untertiteln vor. Das hat sich lange auch in meiner Filmauswahl fürs Open-Air-Kino niedergeschlagen»,sagt er. Doch seit rund zwei Jahren sind in Murten vermehrt Synchronfassungen zu sehen. Zum Umdenken haben Röthlisberger die Rückmeldungen seiner Billettverkäuferinnen und -verkäufer gebracht. «Sie sagten mir immer wieder, dass die Leute keine Untertitel, sondern deutsche Fassungen sehen wollen.» Er habe lange gedacht, diesen Wunsch hege nur eine Minderheit. «Doch als ich selber an der Kasse arbeitete, musste ich einsehen, dass dem nicht so ist.» Viele Leute hätten sich gegen den Kinobesuch entschieden, weil der gewünschte Film nur mit Untertiteln lief. «Ich habe sogar erlebt, dass Leute ihr Billett zurückgaben, weil sie den Film nicht in einer Fremdsprache sehen wollten.»

Umfrageresultat überrascht

 Dass sich die FN-Leser in der Online-Umfrage (siehe Kasten) klar für Originalfassungen ausgesprochen haben, überrascht Röthlisberger. «Das widerspricht dem aktuellen Trend.» Dass dieser gegenläufig sei, zeige sich zum Beispiel im Kino Pathé Westside in Bern. «Dort laufen fast alle Filme in deutscher Synchronfassung, Originalversionen gibt es nur in den kleinen Sälen.» Das Westside ziehe mit dieser Strategie mehr Publikum an als die Stadtberner Kinos, die eher auf Originalsprache setzten. Auch bei den Open-Air-Kinos setzt laut Röthlisberger eine Mehrheit auf synchronisierte Filme. «Für einige meiner Kollegen sind Originalfassungen schon gar kein Thema mehr.»

Warum die Leute Filme lieber synchronisiert sehen, ist laut Röthlisberger schwierig zu sagen. Ein Aspekt sei wohl, dass die Leute den Film geniessen und nicht noch Untertitel lesen wollten. Der Faktor «Bequemlichkeit» greife aber zu kurz. Eine Rolle spielten auch das Erzähltempo und die Schnittfrequenz der Filme, die viel schneller sei als früher und das Lesen der Untertitel anspruchsvoller mache. «Und die Lesewilligkeit der Leute nimmt wohl eher ab.» Das Synchronfilm-Phänomen sei nicht auf eine Altersgruppe reduzierbar, sondern bei Jung und Alt erkennbar. «Auf Originalfassung setzen vor allem noch Kinofans, die oft ins Kino gehen.» Diese seien aber nicht die typischen Open-Air-Besucher.

In Murten sind aber nach wie vor viele Filme in Originalsprache und mit Untertiteln zu sehen. «Ich entscheide jeweils je nach Film», so Röthlisberger. Filme mit viel Sprachwitz versucht er zumindest einmal in Originalsprache zu zeigen. Als Beispiel im diesjährigen Programm nennt er «Hitchcock». Actionfilme laufen im Gegensatz dazu meist in der Synchronfassung. In Murten sei die Originalsprache mit französischen Untertiteln auch wichtig, damit das Kino auch für welsches Publikum attraktiv ist.

Umfrageresultat

FN-Leser ziehen Originalfassungen klar vor

«Sollen Open-Air-Kinos Filme in Originalversion oder in deutscher Sprache zeigen?» Diese Frage haben die Freiburger Nachrichten ihren Leserinnen und Lesern vom 1. Juli bis gestern Dienstag auf der FN-Webseite gestellt. In dieser Zeitspanne haben insgesamt154 Personenan der Online-Umfrage teilgenommen. Das Resultat der Umfrage fiel dabei klar und deutlich aus:66 Prozent(101 Stimmen) der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer sprachen sich für die Originalfassung mit Untertiteln aus, nur34 Prozent(53 Stimmen) bevorzugen im Open-Air-Kino deutsche Synchronfassungen ohne Untertitel. Die FN-Leserinnen und Leser widersprechen damit klar dem allgemeinen Trend zu Synchronfassungen, der sich auf den Leinwänden unter freiem Himmel aber auch in normalen Kinosälen immer mehr durchsetzt (siehe Haupttext).luk

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