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Syndic Alexander Kolly: «Ich höre nicht auf, weil ich den Verleider habe»

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Alexander Kolly,  abtretender Syndic von St. Silvester, hat es nie bereut, vor 20 Jahren in die Gemeindepolitik eingestiegen zu sein.
Charles Ellena

Rein vom Alter her könnte Alexander Kolly noch ein paar Jahre in der Gemeindepolitik bleiben. Doch der 47-Jährige zieht nach 20 Jahren im Gemeinderat, 10 davon als Syndic von St. Silvester, einen Schlussstrich. «Es war eine gute Zeit, doch jetzt ist der Moment gekommen aufzuhören.»

«Ich hatte Interesse an der Politik und dem Weltgeschehen und war gewillt, gewisse Dinge vertiefter anzuschauen», erinnert sich Alexander Kolly an den Moment, als er vor 20 Jahren in die Gemeindepolitik eingestiegen ist. Die Erwartungen, die er damals an das Amt hatte, seien erfüllt worden, erzählt er im Gespräch mit den FN. Im Lauf der Jahre habe er immer mehr Einblick in Abläufe und Zusammenhänge erhalten, die zwischen Gemeinden, kantonalen Ämtern, der Bevölkerung und den Vereinen bestehen. «Das ist sehr spannend», sagt er.

Zeit für die Familie

Deshalb habe er auch nie bedauert, viel Zeit und Herzblut in das Amt gesteckt zu haben. «Ich höre auch nicht auf, weil ich den Verleider habe», hält er fest. Im Gegenteil, ihm habe gefallen, dass er vieles für seine Gemeinde erreichen konnte. «An Energie und Freude hat es nie gefehlt», hält er fest.

Er habe sich aber die Frage gestellt, ob das Amt zeitlich noch drin liege – aus beruflicher, aber auch aus privater Sicht. «Ich bin Vater von zwei Kindern im Alter von sieben und zwölf Jahren und möchte noch etwas von ihnen haben.» Er nimmt an, dass künftige Gemeinderäte und Syndics noch mehr Zeit für ihr Amt werden einsetzen müssen. «Das Bauwesen, die Abläufe und die interkommunale Vernetzung – alles wird immer komplizierter.»

Finanziell gesund

St. Silvester habe in den letzten zehn Jahren einiges investiert und die Infrastruktur laufend aktualisiert, sagt Alexander Kolly, seit zehn Jahren Syndic der Oberland-Gemeinde. Besonders stolz ist er darüber, dass die Gemeinde es trotzdem geschafft hat, finanziell zu gesunden. Vor einigen Jahren lag die Pro-Kopf-Verschuldung noch bei rund 5000 Franken. «Heute haben wir keine Schulden mehr.» Das stimme optimistisch für die künftigen Herausforderungen, die auf die 1000-Einwohner-Gemeinde warteten.

Eine dieser Hürden ergibt sich durch die Lage der Gemeinde. «St. Silvester liegt nicht an einer Verbindungsachse, sondern am Rand des Bezirks. Es wird eine Herausforderung sein, dafür zu sorgen, dass die Gemeinde zum Beispiel in Bezug auf die öffentliche Verkehrsanbindung und die räumliche Entwicklung nicht abseits zu stehen kommt», so der Syndic. Angesichts der laufenden Bestrebungen, immer mehr regional zu organisieren, müssten kleine Gemeinden schauen, dass sie nicht auf der Strecke blieben.

Alexander Kolly ist nicht der Typ, der das Syndic-Amt übernommen hat, um sich zu profilieren. Er kann Klartext reden, wenn es nötig ist, er ist aber eigentlich ein eher ruhiger Typ. Er habe an den Gemeinderatssitzungen nie auf den Tisch hauen müssen, sagt er denn auch. «Wir waren ein gutes Team. Wenn man 20 Jahre alle zwei Wochen am Montag mit den gleichen Leuten an einem Tisch sitzt, dann gibt es alles, harte Diskussionen und lustige Momente.»

Offen und sachlich

Auch wenn ein Geschäft mal kontrovers besprochen worden sei, so sei ihm doch wichtig gewesen, die Sache in den Vordergrund zu stellen und nicht das Persönliche. «Das ist gerade in kleinen Gemeinden wichtig, nicht nur im Gemeinderat, sondern auch in der Bevölkerung. Man muss als Syndic alle Meinungen respektieren und versuchen, offen und sachlich darüber zu sprechen.» Nur so gewinne ein Gemeinderat das Vertrauen der Bevölkerung.

Denn damit eine Gemeinde gut funktioniere, sei es wichtig, dass Projekte und Ideen breit abgestützt seien, ist er überzeugt. «Damit die Bevölkerung am gleichen Strang zieht wie der Gemeinderat.» Deshalb war es ihm ein Anliegen, jeweils transparent zu kommunizieren. «St. Silvester ist zu klein, um innerkommunale Streitereien auszutragen. Das hat einfach keinen Platz.» Damit es einer Gemeinde gut gehe, brauche es die Abstützung durch die Bürger, einen gut funktionierenden Gemeinderat, aber auch die Vereine. «Sie sind gesellschaftspolitisch sehr wichtig. Wir sind in St. Silvester stolz darauf, mehr als 20 Vereine zu haben.» Er hoffe, dass diese nach Ende der Corona-Pandemie das Dorfleben wieder gleich aktiv wie vorher mitgestalten.

Lehrreiche Zeit

Natürlich könne man es nicht allen recht machen, und nicht alle Entscheide, die getroffen werden, seien für alle gleich gut akzeptierbar, hält er fest. Er habe gelernt, damit umzugehen. Auch damit, dass man als Syndic einer Gemeinde eigentlich rund um die Uhr im Einsatz sei. «Der eine macht hier auf ein Problem aufmerksam, der andere macht dort eine Anregung.» Manchmal müsse man sofort handeln, manchmal vor allem zuhören.

Er empfinde die Zeit im Gemeinderat deshalb als sehr lehrreich. «Da ich vieles erlebt habe, lernte ich mit der Zeit auch, mit anspruchsvollen Situationen umzugehen und das Beste daraus zu machen. Das ist in jeder Führungsposition so», sagt der Bereichsleiter Logistik in der Transportfirma Andrey. Eine dicke Haut helfe dann auch im «richtigen» Leben. Ab und zu hätten ihn gewisse Gemeindeangelegenheiten beschäftigt, aber nicht so, dass er schlaflose Nächte gehabt habe.

Die Amtszeit von Alexander Kolly endet in wenigen Tagen. «Ich gebe am 30. April die Schlüssel ab und werde wieder zum normalen Bürger.» Er könne gut loslassen. «Zwischendurch ein Wechsel tut einer Gemeinde gut. Das bringt neue Ideen und frischen Elan.» Er sei überzeugt, dass die neuen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte die Dossiers gut weiterführen werden. «Da habe ich keine Bedenken, sie sind jung und motiviert.» Er stehe zwar für Auskünfte zur Verfügung in der Übergangszeit. «Doch ich werde mich hüten, dem neuen Gemeinderat Tipps geben zu wollen und Einfluss zu nehmen.»

Nachhaltig wachsen

Für St. Silvester wünscht sich Alexander Kolly, dass es sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln kann. Derzeit gebe es eine gewisse Bautätigkeit, es entstünden neue Wohnungen und Einfamilienhäuser. «Ich wünsche mir, dass die Gemeinde nachhaltig wächst und nicht zum Ballenberg verkommt.» Da eine gute Infrastruktur vorhanden sei, sei er überzeugt, dass St. Silvester auch in zehn Jahren gut funktioniere. «Wir haben die Schule, die Bank, einen Laden, Restaurants und reichlich Wasser – es sieht also gut für uns aus.»

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