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Tafers-Freiburg entgleitet der Meisterpokal

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Trotz des Sieges von Alex Dunn und Céline Burkhart im Mixed reicht es Tafers-Freiburg nicht zum Meistertitel.
Corinne Aeberhard

Tafers-Freiburg muss weiter auf seinen ersten Titelgewinn in der NLA warten: Nach dem 4:4 im Hinspiel des Playoff-Finals gegen Uzwil verlor die Union das Rückspiel mit 2:6. Uzwil feierte seinen fünften Meistertitel, für die Freiburger gab es nach 17 Jahren zumindest wieder einmal Silber.

Was haben Freiburg-Gottéron und die Badminton-Union Tafers-Freiburg gemeinsam? Beide gehören seit vielen Jahren in ihrer Sportart zur Schweizer Elite, beide warten sehnlichst auf ihren ersten Titelgewinn – und beide müssen sich noch mindestens eine weitere Saison gedulden, bis sich ihr Traum verwirklicht. Während die Drachen in dieser Saison dem EV Zug den Vortritt lassen mussten, so stand den Freiburger Federballartisten am Wochenende der BC Uzwil vor der Sonne. Nach dem 4:4 im Hinspiel am Samstag verloren die Freiburger am Sonntag das Rückspiel vor eigenem Anhang mit 2:6. Für die Freiburger, die vor 37 Jahren ihr Debüt in der NLA gegeben hatten, gab es am Ende nur die Silbermedaille. Die Belohnung für die äusserst starke Saison mit dem souveränen Qualifikationssieg blieb aus – so wie schon 1995, 2004 und 2005.

Zwei unterschiedliche Badminton-Welten

War Tafers-Freiburg über die gesamte Saison gesehen das konstanteste Team der Liga, so war Uzwil doch der logische Sieger. Der Titelverteidiger steht zum fünften Mal innerhalb der letzten acht Jahre zuoberst auf dem Podest. Uzwil darf durchaus als Badmintonhochburg der Schweiz bezeichnet werden. Nirgends boomt der Sport mit Shuttle und Racket so wie in der Ostschweiz. Gemeinsam mit Fussball und Eishockey gehört Badminton zu den drei grossen Sportarten der Region.

Uzwil und seine Anhänger feiern vor der Turnhalle in Tafers ihren Meistertitel.
Corinne Aeberhard

Der Club erfreut sich nicht nur einer grossen und erfolgreichen Nachwuchsförderung, er verfügt auch über die nötigen finanziellen Mittel, um erfolgreich zu sein. «Bei Uzwil sind alles Vollzeitspielerinnen und -spieler engagiert. Jeder Match, den sie bestreiten, kostet den Verein ein kleines Vermögen», sagte Union-Spieler Benedikt Schaller nach der Finalniederlage. «Bei uns verdient bis auf die beiden Ausländer niemand etwas, und anders als bei Uzwil, wo die Spieler in die Halle kommen, ihren Match machen, ihr Honorar nehmen und wieder heimgehen, legen wir bei jedem Match Hand an, organisieren alles, helfen beim Aufstellen und Abräumen. Dass wir trotzdem so nahe dran waren an Uzwil, ist grandios.» Für Benedikt Schaller war darum klar: «Wir haben Silber gewonnen, nicht Gold verloren.»

Ausgerechnet das Frauendoppel

Nahe dran war Tafers-Freiburg insbesondere am Samstag, als es sich auswärts mit einem 4:4 eine vielversprechende Ausgangslage für das Rückspiel geschaffen hatte. Allerdings war auch klar, dass die Freiburger am Sonntag mindestens einen zusätzlichen Exploit benötigen würden, um mindestens 5:3 zu gewinnen und den Titel zu holen. Mit zwei Wechseln – Oliver Schaller kam im zweiten Einzel anstelle von Julian Lehmann zum Einsatz und Andrin Wäfler anstelle von Roger Schmid im zweiten Doppel – versuchten sie, diesen zusätzlichen Sieg zu holen. Voraussetzung war allerdings auch, dass Tafers-Freiburg auch jene Spiele erneut gewinnen würde, die schon im Hinspiel zu ihren Gunsten ausgegangen waren. Doch genau daran scheiterte es schliesslich.

Nicole Schaller/Céline Burkart, die in Uzwil noch Nervenstärke bewiesen und das Doppel in fünf Sätzen gewonnen hatten, kamen diesmal gegen Milena Schnider und die Holländerin Cheryl Seinen überhaupt nicht in Schwung. Mit 10:12, 9:11, 4:11 verloren sie so hoch wie noch nie in dieser Saison. Die beiden Punktegarantinnen, die der Union in dieser Saison so viele wichtige Siege beschert hatten, gingen ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt leer aus. «Am Samstag haben wir eine unglaubliche Leistung rausgehauen und dadurch gewonnen; das war eher eine Überraschung, als dass es die wahren Stärkeverhältnisse widerspiegelt», bilanzierte Céline Burkart. «Sie sind beide Nationalspielerinnen und trainieren täglich, wir nur noch zweimal pro Woche.» Angesichts des deutlich höheren Trainingsaufwands entspreche der Sieg der Uzwilerinnen einer gewissen Logik.

Zwei verlorene Schlüsselspiele

Der Fehlstart der Union vor 350 Zuschauern war perfekt, als danach Oliver Schaller/Alex Dunn das zweite Schlüsselspiel verloren. Hatten die beiden am Vortag Robin Tabeling/Iztok Utrosa im Doppel noch in fünf Sätzen geschlagen, so verloren sie die Revanche mit 14:15 im Entscheidungssatz. Knapper kann eine Niederlage nicht ausfallen. Bitter für die beiden Union-Spieler: Bei 7:10 im fünften Satz wehrten sie drei Matchbälle ab, hatten dann ihrerseits dreimal Matchbälle, standen am Ende aber doch mit leeren Händen da. «Wenn ein Spiel im Entscheidungssatz mit 15:14 endet, dann kann man nicht sagen, dass der eine besser und der andere schlechter gewesen ist», sagte Headcoach Oliver Schaller schulterzuckend. «Am Samstag hatten Alex und ich das Glück auf unserer Seite, diesmal die anderen.»

Zwischen Freude und Enttäuschung: Die Spielerinnen und Spieler von Tafers-Freiburg gratulieren sich zur Silbermedaille.
Corinne Aeberhard

Als danach auch Benedikt Schaller sein Einzel in vier und Andrin Wäfler/Andreas Zbinden ihr Doppel in drei Sätzen verloren, sah es ganz bitter aus für Tafers-Freiburg. Die restlichen vier Spiele mussten alle gewonnen werden, um zumindest ein 4:4 zu erreichen und damit ein Entscheidungsspiel zu erzwingen.

Die Hoffnung lebte

Die 28-jährige Nicole Schaller besiegte mit einer absoluten Willensleistung das acht Jahre jüngere Nachwuchstalent Milena Schnider in drei Sätzen. Dann verkürzten Alex Dunn und Céline Burkart auf 2:4. Wie schon am Vortag mussten sich die beiden ihren Mixed-Erfolg in einem Fünf-Satz-Krimi hart erarbeiten. Bei Uzwil liefen erneut Cheryl Seinen und Nicolas A. Müller auf. Dass der Einzelspezialist ausgerechnet im Playoff-Final an der Seite der Holländerin zu seiner Mixed-Premiere kam, war überraschend und funktionierte erstaunlich gut. Zum Glück aber nicht gut genug, so dass die in dieser Saison noch ungeschlagenen Burkart/Dunn ihre weisse Weste behalten und dafür sorgen konnten, dass die Freiburger Titelhoffnungen weiterlebten. Die abschliessenden beiden Männereinzel mussten die Entscheidung bringen.

Hier geht Alex

Dabei hätte Alex Lane zum Helden des Playoff-Finals werden können, indem er den hochfavorisierten Kim Bruun bezwungen hätte. Am Samstag wurde Lane vom Dänen in drei Sätzen regelrecht vorgeführt und eigentlich glaubte kaum einer wirklich daran, dass der Engländer gegen den momentan besten Einzelspieler in der Schweiz etwas würde ausrichten können. Doch Alex Lane zeigte ein fantastisches Spiel, trotzte dem Favoriten unter den rockigen Klängen von «Hier kommt Alex» von den Toten Hosen, die während der Seitenwechsel in der Turnhalle aus den Boxen dröhnten, alles ab. Am Ende reichte es mit 11:8, 3:11, 14:15, 9:11 doch nicht zum Sieg.

Der Engländer Alex Lane verabschiedet sich mit einer starken Leistung von Tafers-Freiburg.
Corinne Aeberhard

Immerhin konnte sich Lane mit dieser Leistung ehrenvoll von Tafers-Freiburg verabschieden, nachdem er in dieser Saison doch einige Male enttäuscht hatte. Nach drei gemeinsamen Jahren haben sich die Freiburger entschieden, den Vertrag mit dem Briten nicht zu verlängern. «Ich bin müde und enttäuscht, dass ich dieses Spiel nicht gewinnen konnte», sagte Lane nach dem Match, mit hochrotem Kopf am Boden sitzend. «Ich hatte in Tafers drei wunderbare Jahre, das Team ist so nett und ich hätte ihm zum Abschied so gerne einen Sieg geschenkt.» Der 26-Jährige beendet nun seine Karriere und wird in England als Trainer arbeiten.

Nach Lanes Niederlage war der Final entschieden, Oliver Schaller spielte sein Einzel nicht mehr zu Ende, die Union-Spieler bekamen eine Silbermedaille umgehängt, die sie allesamt nach der Zeremonie gleich wieder ablegten, und Uzwil stemmte den Pokal in die Höhe. «Es war ein grandioser Final, spannend und hochstehend», bilanzierte Headcoach Oliver Schaller. «Wir sind mit dem Erreichten vollkommen zufrieden. Nächstes Jahr nehmen wir einen erneuten Anlauf, vielleicht klappt es ja dann mit dem ersten Meistertitel für Tafers-Freiburg.»

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