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Tafers-Freiburg vor bitterer Zukunft

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Tafers-Freiburg hat sich am Sonntag auch in seinem vorerst zweitletzten NLA-Spiel lange gegen das endgültige Relegationsverdikt gewehrt. Nach sechs der acht Spiele stand es noch unentschieden, ehe der Schotte Ben Torrance sein Einzel gegen Iztok Utrosa verlor (13:21, 12:21) und Benedikt Schaller gegen den erst 16-jährigen Julien Scheiwiller in zwei Sätzen (17:21, 17:21) den Kürzeren zog. Der Tabellenzweite Uzwil konnte damit seinen erwarteten Heimsieg doch noch sicherstellen. Und die Union hat nun die traurige Gewissheit, dass die 27. NLA-Saison in Folge die vorläufig letzte ist.

Der Abstieg hat sich indes schon länger abgezeichnet. Verletzungspech, fehlendes Wettkampfglück und teils ungenügende Leistungen brachten die Freiburger bereits in der Vorrunde in Rücklage. Als dann Anfang Jahr der Transfer von Sannatasah Saniru platzte–die malaysische Hoffnungsträgerin sollte nach Weihnachten für die dringend benötigten Punkte sorgen–, steuerte die Union unaufhaltsam in Richtung NLB.

Schaller-Geschwister auf dem Absprung

Vor Saisonstart hatte man sich bei Tafers-Freiburg noch optimistisch gezeigt. Dank der Verpflichtung eines Profi-Trainers (Donovan Cuntapay) waren die Freiburger zuversichtlich, erstmals seit 2011/12 wieder die Playoffs zu erreichen. Anstatt in der Finalrunde steht der Verein nun vor einem Scherbenhaufen. Der Abstieg wird für den Traditionsverein gewichtige Folgen haben.

Die drei Geschwister Schaller sind zu talentiert, um nächste Saison in der NLB zu spielen. «Die Nationalliga B ist für mich keine Option», sagt Oliver Schaller. Der 21-jährige Nationalspieler will seine internationale Karriere weiter vorantreiben und braucht Spielpraxis auf höchstem Niveau. «Ich habe verschiedene Angebote von NLA-Vereinen vorliegen, habe mich allerdings noch nicht entschieden», sagt der Schmittner. «Der Weg und die finanzielle Unterstützung sind zwei wichtige Punkte, die meinen Entscheid beeinflussen.»

Was für Oliver gilt, ist auch massgebend für seinen jüngeren Bruder Benedikt Schaller. «Im Sommer beende ich meine Ausbildung, dann möchte ich ein paar Jahre auf Spitzensport setzen», sagt das bald 19-jährige Nachwuchstalent. «Für nächste Saison suche ich ein gutes NLA-Team, mit dem ich Chancen auf eine Playoff-Teilnahme habe.»

Ungewiss ist die Zukunft von Nicole Schaller, der ältesten der drei Geschwister. Die 22-Jährige hat einen langen Leidensweg hinter sich: Anfang 2014 hatte sie sich einem operativen Eingriff am Hüftgelenk unterziehen müssen, im November 2014 wurde wegen einer Verkalkung im rechten Oberschenkel eine weitere Operation notwendig. Wegen anhaltender Probleme mit der Hüfte musste sich Nicole Schaller im vergangenen September zum dritten Mal innerhalb von 18 Monaten unters Messer legen und verpasste die ganze Saison 2015/16. Galt die Schmittnerin lange als Schweizer Kandidatin für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016, droht ihr nun das Ende als Spitzensportlerin. Ob sich die ehemalige Weltnummer 49 für Spiele in der NLB wird motivieren können, ist fraglich. Ebenso, ob es ihre Gesundheit künftig überhaupt noch zulässt, auf höchstem Niveau den intensiven Badmintonsport zu betreiben. «Ich verliere momentan keine Gedanken ans Badminton», sagt Nicole Schaller. «Ich habe mein Studium wieder voll aufgenommen und lasse mir sicher bis Ende Sommer alle Optionen offen. Dann schaue ich, was mein Körper noch zulässt. Möglich, dass ich es nochmals auf internationalem Niveau versuche. Möglich ist aber auch, dass ich in der NLB oder in einer tieferen Liga spiele–oder ganz aufhöre.»

Zauggs Rückenschmerzen

Mit dem Gedanken an einen Rücktritt befasst sich gelegentlich auch Tiffany Girona, die seit 15 Jahren für Tafers aufläuft und seit 2012 Mitglied des Schweizer Nationalteams ist. «Die Reisen, die Arbeit, das Geld, es ist schwierig, alles in Einklang zu bringen und verlangt viel Opfer. Würde ich diesen Sport nicht so lieben, hätte ich schon lange aufgehört», sagt die 29-Jährige. Wegen Rückenschmerzen musste die Doppel- und Mixedspezialistin diese Saison sechs Wochen pausieren, inzwischen geht es sportlich aber wieder aufwärts, Am Wochenende hatte Girona in Österreich den Viertelfinal erreicht, zudem hat sie sich zusammen mit Celine Burkart für die Europameisterschaft (27. April–1. Mai) in Frankreich qualifiziert. «Mein Fokus liegt momentan auf der EM. Danach werde ich schauen, wie es weitergeht. Alles ist möglich.»

Andrey im Dilemma

In der NLB weitermachen oder den Verein wechseln: vor dieser Entscheidung steht auch Olivier Andrey. «Ich spiele seit fast 20 Jahren für Tafers, der Verein ist mir ans Herz gewachsen», sagt der sechsfache Schweizer Meister. «Einerseits würde ich dem Klub gerne in der NLB helfen, anderseits habe ich für nächste Saison ein Angebot von Yverdon, das mich sehr reizt. Ich würde gerne noch ein Jahr NLA anhängen», sagt der 35-Jährige. Er könne sich auch gut vorstellen, vermehrt im Trainerbusiness Fuss zu fassen, sagt Andrey. Bereits heute vermittelt der Sportlehrer dem Freiburger Nachwuchskader sein Wissen. Spätestens bis zum letzten Interclubspiel in zwei Wochen will er sich über seine sportliche Zukunft im Klaren sein.

 

Telegramm

Uzwil – Tafers- Freiburg 5:3 (11:8)

Männer. Einzel:Artem Pochtarev – Kieran Merrilees 21:15, 17:21, 21:0. Iztok Utrosa – Ben Torrance 21:13, 21:12. Julien Scheiwiller – Benedikt Schaller 21:17, 21:17.Doppel:A. Pochtarev/Nicolas Blondel – Oliver Schaller/B. Schaller 14:21, 15:21. J. Scheiwiller/I. Utrosa – Roger Schmid/Olivier Andrey 17:21, 21:13, 21:17.Frauen. Einzel:Cendrine Hantz – Marie Magnin 21:6, 21:6. Doppel: C. Hantz/Sereina Hofstetter – Tiffany Girona/ Marie Magnin 17:21, 24:22, 18:21.Mixed:Tenzin Pelling/N. Blondel – T. Girona/O. Schaller 19:21, 12:21.

NLA. Rangliste:1. St. Gallen 13/43. 2. Uzwil 13/33. 3. La Chaux-de-Fonds 13/27. 4. Adliswil 13/25. 5. Yverdon 13/24. 6. Uni Basel 13/22. 7. Genf 13/20. 8. Tafers-Freiburg 13/14.–St. Gallen, Uzwil und La Chaux-de-Fonds in den Halbfinals; Tafers-Freiburg steigt in die NLB ab.

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