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Tafers verpasst Gold und Silber knapp

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Tafers verpasst Gold und Silber knapp

Olten wurde in Payerne neuer Schweizer Luftgewehr-Mannschaftsmeister

An den Playoff-Finals der Schweizer Luftgewehr-Mannschaftsmeisterschaft in Payerne blieb für Ta-fers I nur die Bronzemedaille. Tafers II musste sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Neuer Schweizermeister wurde Mitfavorit Olten vor Wettingen.

Von PATRICK COTTING

Die Taktik der Taferser scheiterte im Halbfinal am Reglement, an den fehlenden Teamstützen und an Geschehnissen, die man allgemein als «viel Pech» bezeichnen muss.

Von Känel und Burger fehlten

Dabei hatte alles so gut angefangen: In der Vorrunde gewann Tafers II die erste Begegnung gegen Ebnat-Kappel zwar äusserst knapp. Dieser Sieg war allerdings umso erstaunlicher, als Ta-fers auf die Stützen Philippe von Känel und Daniel Burger verzichten musste. Beide weilen zurzeit mit dem Olympiakader in Bangkok. Stattdessen setzte Tafers auf die Junioren Beyeler, Rouiller, Poffet, Loretan und mit Heribert Sturny auf eine Verstärkung aus der ersten Liga. Gleich anschliessend erlebte Ebnat-Kappel auch gegen Tafers I ein Inferno. Beide Formationen hatten damit ihr erstes Sollziel erreicht, den Einzug in den Halbfinal also souverän gemeistert.

Tafers II nahe an Sensation

Im Halbfinal standen sich Tafers II und Olten sowie Tafers I und Wettingen gegenüber. Dass Tafers II gegen Favorit Olten verlieren würde, davon musste man ausgehen. Allerdings wurde die Mannschaft im Verlaufe des Wettkampfes immer stärker. Zum Schluss hätte Junior Pascal Loretan fast die Sensation perfekt gemacht. Eine 10 im letzten Schuss und Olten wäre draussen gewesen. Das spürte auch Loretan. Dreimal setzte er für den alles entscheidenden Schuss an. Vielleicht zu lange; eine 9 zeigte die elektronische Scheibe an: Punktgleichheit 1543:1543. Gemäss Reglement musste das Total der letzten Passe aller acht Mannschaftsschützen entscheiden. Tafers hatte insgesamt 25 Verlustpunkte zu verzeichnen, Olten nur deren 24. Ein Punkt entschied somit für das Weiterkommen der Solothurner.

Entschied falsche Zeitangabe
gegen Tafers?

Nicht viel besser erging es Tafers I. Wettingen legte eine «Wolke» sondergleichen hin. Und dann gab der Speaker die Zeit falsch durch: «Noch zehn Minuten» ertönte es, und Dufaux hatte noch sechs, Heribert Sturny noch acht Schüsse. «Ich dachte, jetzt hat der Verband das Reglement geändert und im Final habe ich also fünf Minuten weniger Zeit. Dort habe ich zwei Punkte verloren», meinte ein konsternierter Pierre-Alain Dufaux, der sich damit unnötigerweise unter Druck gesetzt hatte und eine Zeitlang unkonzentriert war. Aber nicht nur Dufaux hätte den Sieg sicherstellen können, auch Ex-Weltmeister Norbert Sturny: «Ich habe in den letzten fünf Schüssen sechs Punkte verloren! Eigentlich habe ich den Finaleinzug verpatzt.» Sein letzter Schuss, eine Acht, hätte auch nur eine Zehn sein müssen, und schon hätte auch Tafers I gegen Wettingen gesiegt.

Hätten Ausländer genützt?

Allgemein war bei den Senslern nach diesem Playoff-Halbfinal eine grosse Enttäuschung zu spüren. Der kleine Final zwischen Tafers I und Tafers II um Bronze war nur noch Makulatur. Immerhin konnte Tafers I nochmals beweisen, was in der Mannschaft, auch ohne von Känel und Burger, steckt. Die 813,1 Punkte waren ein Traumresultat sondergleichen, das locker zum Titel gereicht hätte … Noch Stunden nach seiner Acht konnte es Norbert Sturny nicht fassen, dass ihm solche Fehler unterlaufen waren. So nahe an Gold und Silber war man noch nie gewesen. Zählte man alle geschossenen Playoff-Runden sowie den Final zusammen, war Tafers I auch am Playoff-Tag die mit Abstand beste Mannschaft. Tafers II hätte im Halbfinal um Haaresbreite den späteren Schweizermeister Olten besiegt. Nur das Reglement entschied bei Punktgleichheit gegen die Sensler.

Blieb also die Frage nach den Gründen. Hätte man die beiden fehlenden Teamstützen von Känel und Burger durch Ausländer ersetzen sollen, wie dies u. a. Riedern-Glarus und Gossau am Playoff-Tag machten? Olympiasieger und Weltrekordhalter Debevec wäre gekommen, war sich Pierre-Alain Dufaux sicher. Für den Freund des Hauses Dufaux wäre es eine Ehre gewesen, Tafers zum Meistertitel zu verhelfen. Trotzdem verzichtete man in Tafers bewusst darauf. «Wir setzen lieber unsere Junioren ein, die damit wichtige Finalerfahrungen sammeln können», meinte Präsident Othmar Baeriswyl. Eine Einstellung, die auch der Coach von Olten, Walter Vonäsch zu schätzen wusste: «Ich gratuliere Tafers für diese sportliche Einstellung. Damit habt ihr Grösse bewiesen.» Eine Grösse, die man in Zukunft wieder zu goldenem Edelmetall umsetzen möchte. Oder wie Othmar Baeriswyl als Fazit des Tages meinte: «Ich wäre von der Tribüne hinuntergesprungen, wenn wir dieses Glück gehabt hätten. Aber so schlimm ist es nicht. Das war das erste Mal, dass eine zweite Mannschaft fast den späteren Schweizermeister besiegt hätte.» Zum Glück für ihn ist er nicht gesprungen. Die Tribüne war immerhin vier Meter hoch …

Die Resultate

Vorrunde 1: Wettingen – Ebikon 1546:1526. Ebnat-Kappel – Tafers II 1520:1522. Vorrunde 2: Olten – Wettingen 1536:1534. Tafers I – Ebnat-Kappel 1552:1528. Vorrunde 3: Olten -Ebikon 1560:1539. Tafers I – Tafers II 1559:1543. Rangliste. Gruppe A: 1. Olten 4; 2. Wettingen 2; 3. Ebikon 0. Gruppe B: 1. Tafers I 4; 2. Tafers II 2; 3. Ebnat-Kappel 0.
Halbfinals: Olten – Tafers II 1543:1543. Tafers I – Wettingen 1552:1553.
Final Platz 3: Tafers II – Tafers I 800,2 : 813,1. Tafers I: Irène Beyeler 103,3; Simon Beyeler 103,2; Norbert Sturny 102,6; Andreas Christe 102,4; Brigitte Beyeler 101,4; Beat Müller 100,1; Markus Andrey 100,1; Pierre-Alain Dufaux 100,0. Tafers II: Sandra Monney 102,5; Natascha Rumo-Currat 101.0; Nicolas Rouiller 100,9; Marco Poffet 100,4; Patrick Cotting 99,6; Pascal Loretan 99,4; Heribert Sturny 98,9; Tobie Vonlanthen 97,5.
Final um Titel: Wettingen – Olten 796,4:804,3.
Auf/Abstiegsrunde NLA/NLB. Gruppe A: 1. Thunersee 4. 2. Ruggell 2. 3. Oberburg 0. – Gruppe B: 1. Gossau 4. 2. Riedern-Glarus 2. 3. Pratteln 0. – Entscheidungsrunden: Region Thunersee – Riedern-Glarus 800,0:794,3. Gossau – Ruggell 799,2:784,9. – Gossau steigt in die NLA auf. – Riedern-Glarus steigt in die NLB ab. – Thunersee bleibt in NLA. – Ruggell, Pratteln und Oberburg bleiben in NLB.
Stimmen zum Scheitern

Insgesamt waren die Meinungen zum Scheitern der Titelverteidiger von Tafers schnell gefasst. Alle konnte man folgenden Begründungskategorien zuordnen:
Zeitangabe: «Die falsche Zeitangabe war schuld. Die hat Tafers und insbesondere Dufaux Punkte gekostet.»
Fehlendes Glück: «In einer Begegnung muss eine Mannschaft 160 Schuss abgeben. Wenn man bedenkt, dass nur je einer dieser 160 Schüsse um einen halben Millimeter besser hätte sein müssen, damit Tafers I und Tafers II im Final um Gold und Silber gestanden wären . . . also weniger als ein halbes Prozent mehr Glück hätten gereicht.»
Fairplay: «Tafers wollte einfach wieder einmal die anderen Mannschaften gewinnen lassen. Zum ersten Mal im neuen Jahrtausend heisst der Schweizer Meister nicht Tafers. Das macht den Schiesssport spannender.»
Musik: «Wir hatten in Tafers mit Radio 105 und DRS3 geübt. Niemand konnte vorausahnen, dass die Orga

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