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Tests mit neuem Digitalabo im ÖV sind angelaufen – ein Entscheid fällt Ende Jahr

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Seit Mitte Mai können Reisende die neue Tracking-App testen. Ob es zu einer Tarifrevolution kommt, hängt von ihren Rückmeldungen ab.

Es ist die Paradestrecke für Pendler, die Zugfahrt von Zürich nach Bern und retour. Wer hier regelmässig unterwegs ist, hat vermutlich ein Generalabonnement. Doch nicht immer lohnt sich das mittlerweile fast 4000 Franken teure GA. Wer beispielsweise nur zwei Tage pro Woche ins Büro pendelt, sollte eine genaue Rechnung anstellen. Im wuchernden Tarifdschungel ist dies allerdings gar nicht so einfach.

Die Branchenorganisation Alliance Swisspass verspricht jetzt endlich, die Reise mit Zug, Bus oder Tram deutlich zu vereinfachen. Derzeit läuft ein Feldtest für das sogenannte Myride-Modell: Statt einem pauschalen Abopreis errechnet eine neue App, die gleichzeitig die Reise im Hintergrund aufzeichnet, den günstigsten individuellen Tarif. Dabei wird die Reisedistanz pro Tag «rappengenau» abgerechnet. Als Belohnung winkt ein Bonus. Wer öfter den öffentlichen Verkehr nutzt, wird belohnt. Der Preis pro Kilometer sinkt.

Testversuch ist angelaufen

Seit Mitte Mai können interessierte Kundinnen und Kunden das neue Modell testen. SBB und Co. locken mit einem attraktiven Angebot: Wer beispielsweise die Strecke Zürich-Bern zweimal pro Woche nutzt, zahlt mit dem sogenannten Myride-Abo «Smart» deutlich weniger als ein Jahres-GA, das mit 332 Franken pro Monat zu Buche schlägt. Dank eines Bonus werden beim neuen Digitalabo nur Kosten von 233 Franken fällig.

Wie viele Teilnehmer bereits beim «Feldtest» mitmachen, ist nicht bekannt. Aus den ersten Umfragen ergebe sich aber ein «positives Stimmungsbild». Auch die Empfehlungsraten seien erfreulich. Mit dem Prototyp wolle man herausfinden, ob das Angebot einem Bedürfnis entspreche, sagt Susanna Wittwer, Sprecherin bei der Alliance Swisspass. Die Frage, die im Zentrum steht: Hat es das Potenzial, die breite Masse zu erreichen?

Bei der Lancierung des Projekts zeigte sich die Branche überzeugt davon. Die Verkehrsbetriebe möchten bis 2035 ihre Billette fast nur noch über die digitalen Vertriebskanäle verkaufen. Neben Myride hat die Alliance Swisspass deshalb auch das neue «Halbtaxplus» lanciert, ein digitales Guthaben-Abo, das ebenfalls die Reisen erfasst und Vielfahrern Rabatte verspricht.

Trotzdem betont die Branche stets, die Ticketzukunft sei offen. «Wir befinden uns in einem Experiment. Es kann auch völlig anders herauskommen als erwartet», hiess es bei der Pressekonferenz zur Lancierung des Myride-Projekts. Darauf hofft die Stiftung Konsumentenschutz. Sie begleitet das Vorhaben seit Beginn äusserst kritisch. Sie moniert etwa, dass die Preise vor der Abfahrt nicht mehr bekannt seien, Bargeldnutzer diskriminiert würden oder das digitale Tracking die Privatsphäre ritzen könnte.

Branche verspricht langsamen Umstieg

Entscheidend wird sein, wie der aktuelle Test bei der Kundschaft ankommt. «Je nach Resonanz wird der E-Tarif in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden. Die ÖV-Branche wird bis Ende des Jahres entscheiden, ob sie die Idee weiterverfolgen wird», sagt Wittwer. Bis zur Einführung eines neuen Tarifsystems würden ohnehin noch mehrere Jahre vergehen. Die traditionellen Verkaufskanäle wie Billettautomaten blieben bestehen. Die Tracking-App wäre vorerst ein alternativer Vertriebsweg. «Falls es einen Umstieg geben sollte, so würde dieser Schritt für Schritt erfolgen. Es würde keine Big-Bang-Einführung geben», sagt Wittwer.

Für die Verkehrsunternehmen geht es um viel. Sie möchten nach den finanziell schwierigen Covid-Jahren wieder Fahrgäste dazugewinnen. Für viele seien die heutigen Tarifsysteme eine Einstiegshürde, sagte vor einem Jahr René Schmied, Strategiechef bei der Alliance Swisspass, zu CH Media. Seine Vision: «ÖV-Fahren muss so einfach werden wie Autofahren.»

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