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Todesanzeigen sind ihr Hobby

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: karin aebischer

«Manchmal verliere ich mich in meiner Sammlung und merke nicht, wie die Zeit vergeht», erzählt die 58-jährige Ursula Ulrich und blättert in ihren Unterlagen. Darin tauchen Todesanzeigen von Verwandten, Freunden, fernen Bekannten oder auch von ihr unbekannten Personen auf, deren Schicksal sie beschäftigt. Sie schneidet die Todesanzeigen jeweils aus der Zeitung aus, klebt sie auf ein kariertes Blatt Papier und legt sie in einem Mäppchen im Ordner fein säuberlich ab. Sobald in der Zeitung die Danksagung und der Nekrolog erscheinen, legt sie diese hinzu. Ist die verstorbene Person bei einem Unfall ums Leben gekommen, klebt sie auch den in der Zeitung abgedruckten Unfallhergang zur Todesanzeige.

«Ich habe schon ein bisschen ein spezielles Hobby», gibt Ursula Ulrich zu. Es sei ihr niemand bekannt, der wie sie Todesanzeigen sammelt. «Ich kann selber nicht genau sagen, was mich treibt. Aber es würde mir etwas fehlen, wenn ich damit aufhören würde.» Die älteste aufbewahrte Todesanzeige stammt aus dem Jahre 1966. Es ist die ihres Grossvaters. Richtig mit Sammeln angefangen habe sie aber erst 1979, als ihre Schwester im Alter von 27 Jahren verstarb.

Zuneigung zu Betagten

Als ausgebildete Krankenschwester und ehemaliges langjähriges Spitex-Mitglied wird Ursula Ulrich oft mit dem Tod konfrontiert. «Wenn es sich ergibt, spreche ich mit meinen Patienten über den Tod. Er gehört zum Leben», meint sie. Ältere Menschen haben es der Mutter von zwei erwachsenen Söhnen besonders angetan. «Ich mag sie einfach.»

Die Ordner mit den Todesanzeigen sind nicht etwa nur Staubfänger auf Ursula Ulrichs Wohnzimmerregal. Sie seien ihr schon oft zugute gekommen, zum Beispiel wenn sie mit Freunden bei einer Tasse Kaffee auf eine verstorbene Person zu sprechen komme. Dann müsse sie nur den richtigen der nach Jahrgängen erstellten Ordner zücken, und schon kennt sie auch den genauen Todestag dieser Person. Dies findet nicht nur Ursula Ulrich spannend, Interessierten hat sie ihre Ordner auch schon ausgeliehen.

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