Doris Trachsels Chancen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sotschi stehen schlecht. Beim Weltcup-Rennen im polnischen Szklarska Poreba belegte die Plasselberin am Wochenende zwar den 22. Rang im Rennen über 10 Kilometer klassisch und erfüllte somit die halbe Olympia-Qualifikation (als Selektionskriterium sind zwei Ränge in den Top 25 festgelegt), nützen dürfte dies Trachsel aber wenig. Denn erstens ist der Selektionsschluss eigentlich bereits vorbei, und zweitens ist ihr 22. Rang vom Wochenende nicht besonders aussagekräftig, da das Rennen bei weitem nicht so stark besetzt war, wie dies im Weltcup üblich ist. So fehlten zum Beispiel die norwegischen, finnischen und schwedischen Läuferinnen, weil sie die nationalen Wettkämpfe bevorzugten.
Hoffen auf letzte Chance
Trachsel hatte sich denn auch mehr erhofft. «Der 22. Rang ist gut und recht. Aber ich bin realistisch genug, um zu sehen, dass ich in einem normalen Weltcup-Rennen nicht in die Punkte gelaufen wäre. Ich bin deshalb nicht wirklich zufrieden mit meiner Leistung.» Erschwerend kam für die Senslerin hinzu, dass sie leicht angeschlagen, nämlich mit einer Erkältung in das Rennen ging. «Das war schade, denn eigentlich stimmt meine Form.»
Ganz hat Trachsel den Traum von Sotschi aber noch nicht begraben. «Es sind Diskussionen im Gang, und die Trainer werden einige Sitzungen abhalten. Es gibt auch noch andere mit einer halben Qualifikation. Ich hoffe, dass wir eventuell in zwei Wochen beim Weltcup-Rennen in Toblach noch einmal die Chance erhalten werden, um das zweite erforderliche Resultat zu schaffen.» Trachsel erwartet einen Bescheid in den kommenden Tagen. Unter anderem wird bei diesen Selektionssitzungen darüber diskutiert werden, wie die Resultate in diesem ausgedünnten Feld zu werten sind. Davon betroffen sind auch Seraina Boner und Bettina Gruber, die im selben Rennen die Ränge 11 und 15 belegten. «Die Chancen stehen nicht so gut. Auf jeden Fall habe ich es nicht mehr in der eigenen Hand», sagt Trachsel zu ihren Olympia-Chancen. fm
