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Traditionsbewusst neue Ziele anpacken

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Traditionsbewusst neue Ziele anpacken

Landwehr-Familienfest im Zeichen von Herausforderungen für Kultur und Politik

Am Dreikönigsabend des offiziellen Musikkorps von Kanton und Stadt Freiburg haben Politiker die Gelegenheit benutzt, um auf die Notwendigkeit von kulturellen Einrichtungen wie das Gastspielhaus hinzuweisen. Für Grossratspräsident Ackermann ist es gar sein «innigster Wunsch», dass das Projekt an der städtischen Volksabstimmung gutgeheissen wird.

Von WALTER BUCHS

Sekundengenau um 19.00 Uhr hat eine Kleinformation des Landwehr-musikkorps am Samstagabend mit einer nicht überhörbaren musikalischen Einlage den Dreikönigsabend eröffnet. Präsident André Liaudat betonte im zum Bersten vollbesetzten Probesaal des Musikkorps in der Stadt Freiburg, dass es an diesem jährlichen Treffen zwischen den Aktiv-, Passiv- und Gönnermitgliedern, Vertretern aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Kirchen sowie vielen anderen Freunden darum gehe, Freundschaft zu pflegen. «Freundschaft hat die Kraft einer Eiche, ist aber auch biegsam wie Schilfrohr, was es erlaubt, alle Trümpfe einzusetzen, um gemeinsam vorwärts zu kommen», umriss der Präsident den Sinn dieses Familientreffens.

«Nostalgie des verlorenen Paradieses»

Nach dem wie üblich üppigen und nicht gerade cholesterinbewussten Sauerkrautessen folgte zu bereits vorgerückter Stunde das kalorienfreie Dessert: die Ansprachen der Behördevertreter. Die Gedanken von Bischof Bernard Genoud waren wie eine Meditation zum Thema Musik. Musik, die treueste Begleiterin des Menschen von der Geburt bis zum Tod, sei nie vollendet. Mit jeder Interpretation entstehe sie wieder neu. Das wecke in ihm die Nostalgie des verlorenen Paradieses, wirke aber auch wie eine Vorbotin des künftigen Paradieses.

Staatsratspräsident Claude Grandjean fand in seinen Ausführungen tröstende Worte für die Landwehr. Präsident Liaudat hatte in seinem Jahresbericht durchblicken lassen, dass der zweite Platz am vergangenen Kantonalen hinter dem städtischen Korps Concordia bei der Landwehr einen gewissen Ruck ausgelöst habe (siehe auch Kasten). Die vollkommene Perfektion gebe es bekanntlich nicht, bemerkte der Staatsratspräsident hiezu. Aber genau das sei der Ansporn, es immer noch besser machen zu wollen. In diesem Sinne rief Claude Grandjean den Musikantinnen und Musikanten zu, die Kanada-Reise vom kommenden Juli für neue Höhenflüge zu nutzen. Er freue sich, dass die Landwehr wieder eine gute Botschafterin des Kantons im Ausland sein werde.

Für neue kulturelle Infrastruktur

Grossratspräsident André Ackermann unterstrich, dass das im Stadtzentrum geplante neue Gastspielhaus bei der kulturellen Weiterentwicklung in der Agglomeration eine wesentliche Rolle spielen werde. Es sei deshalb sein Herzenswunsch, dass dieses Projekt an der Volksabstimmung auch gutgeheissen werde. Dann werde endlich auch die Landwehr in einem Saal aufspielen können, in dem ihr Können so richtig zum Tragen komme. Im Interesse der Zukunft des Kantons ist es für den Grossratspräsidenten wichtig, dass solche visionären Projekte auch heute eine Chance haben.

Ammann Jean Bourgknecht ergänzte, dass die Stadtbehörden gewillt seien, ihren Beitrag für diese Realisierung zu leisten. Wie die drei Weisen aus dem Morgenland, die mit Geschenken zur Krippe nach Bethlehem kamen, würden auch drei seiner Ratskollegen ihren Beitrag einbringen, nämlich Pierre-Alain Clément als Finanzchef, Claude Masset als Baudirektor und Charles de Reyff als Veranwortlicher für die Kultur. Er gab – immer noch in Anspielung den Dreikönigstag – seiner Hoffnung Ausdruck, dass diese drei Weisen von möglichst vielen Hirten begleitet sein werden, die das Projekt mittragen.

Begeisterung als Schlüssel zum Erfolg

Mit Ungeduld wird am Landwehr-Abend jeweils der Überraschungsgast erwartet. Präsident André Liaudat machte es am Samstagabend bei der Beschreibung der Persönlichkeit besonders spannend, bis der Gast endlich in den Saal geleitet wurde: der 52-jährige Genfer Fussballer und seit 1988 Profi-Trainer Michel Pont. Seit 2001 steht er an der Seite des Fussball-natitrainers Köbi Kuhn.

Der Überraschungsgast hatte wie üblich das Schlusswort. Nicht nur in einer Sportmannschaft, sondern sicher auch in einer Musikgesellschaft brauche es Begeisterung und Leidenschaft, um dann schliesslich in Freundschaft harmonieren zu können, erläuterte Michel Pont. Er richtete dabei einen leidenschaftlichen Appell an die Anwesenden, namentlich an die Verantwortlichen in der Politik, alles zu unternehmen, um die Begeisterung, die Sportteams oder auch Einzelsportler beseelt, auf die jungen Menschen zu übertragen. Dadurch könne man der Jugend wieder neue Perspektiven eröffnen. Dieser feurige Aufruf wurde vom ganzen Saal mit Standing Ovations begrüsst und verdankt.

Auszeichnungen und Diplome

Am 31. Dezember 2005 zählte das Musikkorps «Landwehr» 143 Mitglieder. Präsident André Liaudat gab in seinem umfassenden Jahresbericht am Samstag seiner Genugtuung Ausdruck, dass der Bestand stabil ist. Erfreulich ist aus seiner Sicht auch das Durchschnittsalter, das bei 32 Jahren liegt. Dies ist hauptsächlich der Jugendformation zu verdanken, die vor genau zehn Jahren gegründet wurde und heute 49 Mitglieder zählt. Schliesslich gab der Präsident bekannt, dass 42 Schüler und Aktive Kurse am Konservatorium besuchen.

Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer des Dreikönigsabends von der grossen Zahl der Auftritte und Proben im Laufe des vergangenen Jahres. Dabei blieb die Präsenzquote laut André Liaudat mit 74 Prozent stabil. Wer über 90 Prozent der Aufgebote Folge leistete, wurde belohnt.

Zehn Mitglieder erhielten Auszeichnungen für Dienstjubiläen zwischen 10 und 55 Jahren. Auch von Seiten des kantonalen Musikverbandes gab es ein halbes Dutzend Verdienstmedaillen. Schliesslich ist der Landwehr-Abend immer auch der Anlass, um Gönnerdiplome und Ehrenurkunden zu verleihen. wb

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