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Trockene Sommer werden die Regel

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Nicole JEgerlehner

«Drei Monate Sonnenschein und kein Tropfen Regen: Das ist der Sommer der Zukunft.» Dies sagt Jürg Fuhrer von der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon. Die Trockenheit ist ein Problem für die Landwirtschaft: Ohne Wasser wächst kein Gemüse.

Agroscope hat anhand von Klimadaten von 1980 bis 2006 eine Risikokarte der Schweiz erstellt. Auf dieser wird ersichtlich, welche Gebiete bereits heute immer wieder längere Trockenperioden erleben – beispielsweise Freiburg.

Mehr Bewässerung nötig

Gestern wurde die Studie veröffentlicht. Darin zeigt sich, dass heute nur 38 000 Hektaren der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Schweiz regelmässig bewässert werden. Laut der Studie sollten aber bereits jetzt 400 000 Hektaren künstlich mit Wasser versorgt werden, damit die Landwirte keine Ernteausfälle erleiden.

Jürg Fuhrer geht davon aus, dass künftig noch viel mehr Landwirte ihre Felder bewässern müssen: Laut Klimaszenarien nimmt die Niederschlagsmenge in den Sommern bis ins Jahr 2050 um bis zu zwanzig Prozent ab. «Damit vergrössert sich auch die Fläche des Ackerlands, die häufig von Trockenheit betroffen ist», sagt Fuhrer. Einen Vorgeschmack darauf habe der «Extremsommer» 2003 gegeben: Damals hätten die Landwirte im Schnitt einen Fünftel der Ernte verloren; in manchen Regionen sei sogar die Hälfte der Ernte ausgefallen.

Wasserschloss bedroht

Fuhrer geht davon aus, dass mit dem Klimawandel immer mehr auch die Regionen Rheintal, Ostschweiz, Zentralschweiz und Teile des Juras von Trockenheit betroffen seien. «Im Kanton Freiburg ist es heute schon trocken – trockener kann es kaum noch werden», sagt Fuhrer. Um dann gleich anzufügen: «Der Wasserbedarf der Freiburger Landwirte kann aber in den nächsten Jahren noch steigen.»

Die Schweiz gilt als Wasserschloss. Und doch verfügt sie im Extremfall nicht über genügend Wasser. «Das hat der Sommer 2003 gezeigt», sagt Fuhrer. «Solche Extremjahre werden zunehmen.» Darum müsse diskutiert werden, wie das Wasser in Trockenzeiten verteilt werde. Die Kantone könnten die Studie als Planungsgrundlage für solche Diskussionen nutzen, damit es nicht immer wieder zu Interessenkonflikten komme.

Interessenkonflikte

Christophe Joerin kann davon ein Lied singen: Der Sektionschef Gewässer des kantonalen Tiefbauamts entscheidet während Trockenperioden, ob die Landwirte noch Wasser aus Flüssen entnehmen dürfen, um ihre Felder zu bewässern. Hier stossen die Interessen der Umwelt – im Fluss muss genügend Wasser für die Fische bleiben – mit den Interessen der Landwirte zusammen, die Ernteausfälle befürchten.

Erst im August wieder musste Joerin den Landwirten verbieten, den Flüssen Wasser zu entnehmen. Das löste einigen Unmut aus. Grossrat Ueli Johner-Etter, Gemüsebauer in Kerzers, reichte einen Vorstoss ein: Er wollte wissen, wie in Zukunft die Zusammenarbeit zwischen Wasserbauamt, den Landwirten und Gemüsebauern sowie anderen Involvierten «respektvoller, fruchtbarer und effizienter» gestaltet werden könne.

Regionale Notfallpläne

Sobald die jetzige Trockenheit überstanden sei, werde geprüft, ob regionale Notfallpläne erarbeitet werden sollten, sagt Joerin: Darin würde geregelt, wann und wie lange welche Landwirte wo Wasser entnehmen können. «In solchen Notfallplänen müssten wir die Prioritäten der Bewässerung regeln», sagt Joerin. Solche Notfallpläne würden nur Landwirte betreffen. Geht es um den Wasserkonsum der Privathaushalte, sind die Gemeinden für die Trinkwasserversorgung zuständig.

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