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Trotz Umsatzsteigerung läuft bei Coop und Migros nicht alles rund

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Der Detailhändler Coop hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz geschrieben. Damit ist er nicht alleine: Auch die Migros dürfte um Hunderte Millionen Franken zulegen. Doch diese Zahlen trügen: Viele Läden kämpfen – und Aldi und Lidl expandieren kräftig weiter.

Bei Coop läuft es rund: Diesen Anschein erweckt die am Donnerstag verschickte Mitteilung des Basler Detailhändlers. Im Jahr 2023 habe er den Umsatz um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Das entspricht einer Zunahme um 495 Millionen auf 34,7 Milliarden Franken. Den Gewinn gibt Coop erst am 15. Februar bekannt.

In den Supermärkten und im Online-Shop legte der Händler um 2,4 Prozent auf 11,8 Milliarden Franken Umsatz zu. Der Onlineshop wuchs um 8,7 Prozent. In den Läden dürfte das Plus deshalb kleiner gewesen sein. Eine Zunahme war zu erwarten: Die Inflation hat auch bei Coop Teile des Sortiments verteuert, was tendenziell zu einer Umsatzsteigerung führt.

Allerdings schauten die Kundinnen und Kunden vermehrt aufs Geld: Die Billiglinie Prix Garantie legte im zweistelligen Prozentbereich zu. Gleichzeitig konnte Coop aber auch den Umsatz mit den oft teureren Bio-Produkten erhöhen. Die Eigenmarke Coop Naturaplan steigerte die Erlöse um 8,7 Prozent.

Melectronics, Interdiscount und Co. kämpfen

Weniger rosig sah es letztes Jahr bei den Fachformaten von Coop aus. Zwar hätten die Warenhäuser von Coop City «entgegen der allgemeinen Marktentwicklung» die Erlöse gesteigert, und auch die Apotheken von Coop Vitality seien weiter gewachsen, schreibt Coop. Werden allerdings die Supermärkte, der Onlineshop und die Fachformate zusammen betrachtet und die Treibstoffe herausgerechnet, die Coop an Tankstellen verkauft, nahmen die Umsätze im Bereich Detailhandel nur um 1,0 Prozent zu.

Das deutet darauf hin, dass einige Coop-Fachformate den Umsatz kaum steigern konnten oder sogar Umsätze verloren haben. In diese Kategorie gehören könnten die Elektronikhändler Interdiscount und Fust, der Möbelhändler Livique und der Baumarkt Jumbo. Ihre Umsatzentwicklung wird von Coop in der Mitteilung nicht erwähnt.

Während die Eigenmarke Coop Naturaplan die Erlöse steigern konnte, schweigt Coop bei den Umsatzzahlen des Elektronikhändlers Interdiscount.
Archivbild: Vincent Murith

Mit ähnlichen Problemen kämpft auch die Migros. Deren Elektronik-Tochter Melectronics musste zuletzt mehrere Filialen schliessen. Wie das Portal «Inside Paradeplatz» kürzlich berichtete, sei auch der Sporthändler SportX in einer «desolaten Lage» und der lange profitable Möbelhändler Micasa drohe in die Verlustzone zu fallen.

Aldi und Lidl als Gewinner

Beim Gruppenumsatz hat Coop die Erzrivalin Migros bereits vor einigen Jahren überholt, auch dank ihrem Grosshandelsgeschäft etwa mit der Firma Transgourmet, die in vielen europäischen Ländern tätig ist und letztes Jahr deutlich zulegte. Bei den Supermärkten und beim Online-Shop im Inland hingegen war die Migros vorletztes Jahr noch stärker: Den damals 11,6 Milliarden Franken Umsatz von Coop in diesem Bereich standen 12,3 Milliarden Franken der Migros gegenüber.

Die Migros hat ihren Umsatz für das letzte Jahr noch nicht kommuniziert, auch bei ihr dürfte er aber um Hunderte Millionen Franken zugenommen haben. Im November sagte Migros-Chef Mario Irminger dem «Blick», die Gruppe werde umsatzmässig im einstelligen Prozentbereich wachsen.

Seit über einem Jahrzehnt verliere die Migros aber bei den Supermärkten «substanziell Marktanteile», sagt Irminger. Anders sieht es bei der Discount-Tochter Denner aus:

Denner hat viel besser vom Bevölkerungswachstum profitieren können als die Migros.

Mario Irminger
Migros-Chef

Auch Coop behauptete sich in den letzten Jahren bei den Supermärkten besser als die Migros und expandierte schneller: So eröffnete Coop innert zehn Jahren 137 neue Supermärkte und kam Ende 2022 auf 960, während die Migros im gleichen Zeitraum nur um 52 auf 665 zulegte.

Die deutschen Discounter Aldi und Lidl gewannen in den letzten Jahren zunehmend mehr Marktanteile von Coop und Migros.
Symbolbilder: Vincent Murith / Keystone 

Sowohl Coop und Migros verloren aber in den letzten Jahren Marktanteile an die deutschen Discounter Aldi und Lidl. Die Marktforschungsfirma GfK schätzt, dass Aldi mittlerweile jährlich zwischen 2,5 und 3 Milliarden Franken in der Schweiz umsetzt und Lidl zwischen 2 und 2,5 Milliarden Franken. Beide Händler haben in den letzten Jahren regelmässig mehr neue Filialen eröffnet als Coop und Migros und expandierten auch letztes Jahr. Da Konsumenten derzeit stärker auf ihre Ausgaben achten, dürften sie stärker gewachsen sein als Migros und Coop.

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