Autor: Hannes Währer
Es ist ein Erbe der speziellen Sorte, um das sich das neue Stück der «Theater-Lüüt» Seebezirk dreht. Der Besitzer des heruntergekommenen Bauernhofs «Chratzlialp» hat das Zeitliche gesegnet und hinterlässt nun seinen Hof.
Bauern wie zu Gotthelfs Zeiten
Allerdings mit einer Bedingung: Wer ihn übernimmt, soll exakt so bauern, wie es sein Vorgänger getan hat. Und damit sein Wunsch auch in Erfüllung geht, hat er per Testament Professor Ludwig Habergrütz als Kontrolleur auf den Hof bestellt.
Nun könnte alles gemütlich seinen Lauf nehmen. Aber den Erben, Vater und Mutter Iseli und ihren drei Töchtern, ist das Bauern wie zu Gotthelfs Zeiten schnell einmal verleidet. Um die Last des urtümlichen Bauerngewerbes zu mildern, ist nun List gefragt.
Und plötzlich kommt Bewegung in den Betrieb, denn Ludwig Habergrütz ist auch nur ein Mensch. Und einer von der Sorte, dem Geld keine Rolle spielt, was den Übergang von der Gotthelf-Idylle ins 21. Jahrhundert enorm beschleunigt.
Keine Beisshemmungen
«Kein Problem für Ludwig», heisst das fulminante Stück von Josef Brun, das sich mit witzigen Dialogen und spritzigen Pointen über vier Akte hinzieht. Die zwölf Schauspielerinnen und Schauspieler haben keine Beisshemmungen und geben manchen scharfen Witz zum Besten.
In der heutigen Zusammensetzung existieren die «Theater-Lüüt» seit drei Jahren. Erstmals auf der Bühne dabei sind Urs Andrist und Markus Graf. Weil die Regie kurzfristig ausgefallen ist, sprang Franziska Kohler in die Lücke, die zudem auch als Schauspielerin mitwirkt.