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Ueberstorf diskutiert über 3,7 Mio. Franken für neue Sportanlagen

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Die Bürgerinnen und Bürger von Ueberstorf haben am Mittwoch einem Kredit von 3,7 Millionen Franken für die Erneuerung und Erweiterung der Aussensportanlagen gesprochen. Die Meinungen waren geteilt, der Beschluss mit 76 Ja- zu 32 Nein-Stimmen am Ende aber klar.

Trotz des WM-Fussballmatchs haben am Mittwoch 123 Bürgerinnen und Bürger an der Gemeindeversammlung von Ueberstorf teilgenommen. Darunter waren auch viele Vertreterinnen und Vertreter von Sportclubs, allen voran vom FC Ueberstorf. Nicht das Budget war für sie von Interesse und auch nicht die Kredite für die beiden Gebäudehüllen (siehe Kasten), sondern das fünfte Traktandum «Optimierung der Aussensportanlagen».

Für Freizeit und Begegnung

Konkret ging es darum, den in die Jahre gekommenen Allwetterplatz zu ersetzen. Auf einem Teil des Geländes soll ein neuer Hartplatz für diverse Sport- und Freizeitangebote – zum Beispiel ein Verkehrsparcours, ein Schach- und Mühlespiel – entstehen, auf einem anderen Teil soll eine Begegnungszone, ein Beachvolleyfeld und eine Skating-Bowle sowie eine Spielfläche für Basket, Handball, Volleyball, Streetball und Rollhockey entstehen.

Damit der alte Allwetterplatz aufgehoben werden kann, braucht der Fussballclub eine allwettertaugliche Trainingsmöglichkeit. Deshalb soll in einer ersten von drei Phasen über drei Jahre einer der beiden Fussballplätze – das Trainingsfeld – mit einem Kunstrasen versehen werden.

So sieht das Projekt der Sportanlagen Ueberstorf aus.
Aus den Gemeindeunterlagen

Nein der Finanzkommission 

Das «Tauschgeschäft» Allwetterplatz gegen Kunstrasen, die hohen Kosten von 3,67 Millionen sowie die Tatsache, dass das Trainingsfeld in der Buchhaltung immer noch einen Abschreibungswert von 405‘000 Franken hat, sorgten an der Versammlung für längere Diskussionen. Die Finanzkommission stellte sich gegen den Antrag des Gemeinderats. Dies vor allem aus finanziellen Bedenken. «Künftige Budgets werden langfristig mit einem zusätzlichen Aufwand von 219‘000 Franken belastet», sagt Sprecher Fabian Stuber. Ammann Hans Jörg Liechti zeigt Verständnis für diese Argumentation. «Ja, es ist finanziell eine ziemliche Bürde», sagte er:

 Der Gemeinderat ist aber auch der Meinung, dass wir uns das leisten können, weil es ein Projekt ist, das vielen etwas bringt.

FC unter Beschuss

In der langen Diskussion stellten einige Bürgerinnen und Bürger die Notwendigkeit des Kunstrasenfeldes infrage. «Solche Spässe können wir uns nicht leisten», so ein Votum. Andere hätten lieber zuerst den neuen Hartplatz realisiert gesehen, und wieder andere sahen den FC als bevorzugten Verein in diesem Projekt.

Syndic Hans Jörg Liechti wies zum einen darauf hin, dass der Fussballclub mit 170 Mitgliedern und 95 Juniorinnen und Junioren viel für das Dorf tut. Zum anderen, dass der Verein bereit ist, rund 70‘000 Franken durch Arbeit oder Geld zum Projekt beizutragen und dass es Subventionen von bis zu 290‘000 Franken geben wird.

Eines der beiden Fussballfelder in Ueberstorf bekommt einen Kunstrasen.
Aldo Ellena

Aufteilen oder abspecken?

Vertreter dieses Vereins wiesen auf die Notwendigkeit einer Trainingsmöglichkeit im Frühling und Herbst hin. Einige Bürgerinnen und Bürger sprachen sich dafür aus, das Projekt aufzusplitten und Teile davon später zu realisieren oder das Vorhaben abzuspecken. Ein Bürger sagte:

Das Ganze scheint mir überladen zu sein.

Er stellte auch die Frage, ob all die neuen Anlagen später auch wirklich genutzt werden. «Jetzt ist der Moment für ein solches Projekt gekommen», argumentierte der Ammann. «Wenn wir es aufteilen, wird es nicht besser.» Der Gemeinderat sei überzeugt, dass das ganze Päckli Sinn mache:

Das ganze Dorf gewinnt. Es ergibt sich ein Mehrwert für Ueberstorf.

Zudem müsse der Allwetterplatz sowieso saniert werden. Dies nahmen auch die FC-Vertreter mehrmals auf. Einer von ihnen lancierte einen Appell, das Projekt anzunehmen und etwas für die Gemeinschaft zu tun. «Seien wir Adler, die weitsichtig schauen, und nicht Enten, die alles ängstlich hinterfragen.» Nach der langen Diskussion fiel das Ergebnis klar aus: Der Kredit wurde mit 76 Ja- zu 32 Nein-Stimmen gutgeheissen.

Weitere Geschäfte

Zuversicht trotz Defizit und vielen Projekten

Die Bürgerinnen und Bürger haben an der Gemeindeversammlung das Budget 2023 mit 120 Ja zu einer Nein-Stimme genehmigt. Es schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 225‘815 Franken – dies bei 10,7 Millionen Franken Aufwand und 10,5 Millionen Franken Ertrag. «Dieses Resultat ist um rund 600‘000 Franken schlechter als letztes Jahr», sagt Finanzchef Bruno Riedo. Er machte eine einfache Rechnung: Die Gemeinde geht von je 300‘000 Franken weniger Einnahmen und mehr Ausgaben aus. Viele Ausgaben könne die Gemeinde nicht selber beeinflussen, etwa für die Feuerwehr oder die Gesundheitskosten. Die Gemeinde rechnet auch mit weniger Einnahmen bei Finanzen und Steuern, weil sie aufgrund der Prognosen nicht mehr mit Vorjahressteuern rechnet. Der Gemeinderat habe intensiv über das Budget beraten, da das Defizit anfangs noch höher gewesen sei. Angesichts dieser Situation verzichte der Gemeinderat vorerst auf eine Steuersenkung, er werde die Lage aber in einem Jahr wieder prüfen. Bruno Riedo betonte: 

Die finanzielle Lage von Ueberstorf ist trotz dieser Zahlen gut. Wir müssen uns keine Sorgen machen.

Die Gemeinde könne mit den Reserven die kommenden Investitionen gut verkraften, da diese von langer Hand geplant gewesen seien.

Das Gebäude der Gemeindeverwaltung soll saniert werden.
Aldo Ellena

Defekte Gebäudehüllen

Zwei Kredite für Gebäudesanierungen haben die Bürgerinnen und Bürger diskussionslos genehmigt. Zum einen muss die Gebäudehülle des Gemeindehauses nach 31 Jahren saniert werden, wie Gemeinderat Markus Riedo ausführte. Es sind Malerarbeiten, Dachreparaturen, Arbeiten an der Baustruktur und der Ersatz der Storen notwendig. Das kostet 200‘000 Franken. Ebenso problemlos passierte der Antrag des Gemeinderats, die Gebäudehülle des Schulhauses für 540‘000 Franken zu sanieren. Dort sind ganz ähnliche Arbeiten notwendig, da nach Wettereinflüssen die Aussenwände und Dächer nicht mehr dicht sind.

Diskussionslose Zustimmung fanden auch die Statuten des neuen Sensler Mehrzweckverbands. Nach Erklärungen von Syndic Hans Jörg Liechti und Gemeinderätin Anne Buri Geissbühler fiel die Abstimmung mit 113 Ja- zu 6 Nein-Stimmen klar aus.

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