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Ueli Remund erzählt in «Spätzünder» aus seinem Leben

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Ueli Remund hat mit «Spätzünder» ein Buch über sein Leben herausgegeben. Er erzählt darin von seiner Arbeit als Lehrer und seiner Liebe zum Theater. Er offenbart dabei auch viel Persönliches.

Mit 17 Jahren der Stimmbruch, mit 35 Jahren der Führerausweis, erste Schreibversuche mit 45 Jahren, mit 55 Jahren Teilzeitredaktor und nach der Pensionierung Autor und Regisseur von mehreren Freilichttheatern. Das ist die Geschichte des ehemaligen Laupener Primarschullehrers Ueli Remund. Nicht ohne Grund heisst sein biografisches Werk «Spätzünder». Es ist vor kurzem im Kulturbuchverlag erschienen. Remund erzählt darin in mehreren Kapiteln über verschiedenste Stationen seines Lebens. So nimmt er seine Leserinnen und Leser mit ins Lehrerseminar, zu seiner ersten Stelle in Brienzwiler und nach Laupen, wo Remund fast 40 Jahre lang als Lehrer tätig war und sich im Theater engagierte.

Vater beging Selbstmord

«Es gibt ein Bündel von Gründen, die mich dazu gebracht haben, dieses Buch zu schreiben», erzählt Remund. Einerseits schreibe er sehr gerne. Andererseits sei es auch eine Art Heilungsversuch für seine Familie. Sein Vater hat Suizid begangen. «So etwas prägt einen, und es führt dazu, dass man Dinge hinterfragt.» Das gehe nur über die Erinnerungen, die er nun auf Papier gebracht hat. Die Floskel «Man muss nach vorne schauen» sei eben falsch.

Wie reich ein Leben war, merkt man erst, wenn man zurückschaut.

Ueli Remund
Autor

Zudem habe er etwas für seine Familie und seine neun Geschwister tun wollen. Mit ihnen habe er immer noch ein sehr gutes Verhältnis. «Besonders gefreut hat mich, dass acht von neun Geschwistern an meiner ersten Lesung des Buchs anwesend waren.»

Autor gibt Persönliches preis

Remund schreckt in seinem Buch nicht davor zurück, sehr ehrlich über Vergangenes zu schreiben, und gibt auch viel Persönliches preis. «Wenn man nicht bereit ist, Intimes über sich mitzuteilen, muss man ein solches Buch nicht schreiben.» Der Leser erfährt zum Beispiel viel über die Unsicherheit Remunds in seinen jungen Jahren oder wie er auf einer Städtereise nach Paris seine sexuelle Unschuld bei einer Prostituierten verliert. «Ich habe keine Mühe dabei, meine persönlichen Erfahrungen mitzuteilen.» Er hätte es schade gefunden, solche wichtigen Ereignisse auszublenden, nur weil sie intim sind. «Es kratzt nicht an meinem Bild, wenn die Menschen solche Details von mir kennen.» Er selbst habe aber nicht ein spektakuläreres Leben gehabt als andere. «Ich glaube, jedes Leben bietet genug Stoff für ein Buch.» Die Frage sei nur, ob man so etwas überhaupt könne und wolle.

Erinnerungen sind latent da

Bei der Lektüre des Buchs überrascht es, wie detailgetreu Remund Situationen beschreibt, die Jahrzehnte zurückliegen. So schreibt er beispielsweise über die strenge Zeit im Lehrerseminar und die konservative und verschlossene Gesellschaft in den 1950er-Jahren. Ausgiebig beschreibt er auch seine erste Reise ans Meer nach Frankreich, die er mit seinem Bruder Kurt und zwei Seminarkollegen mit dem Velo in Angriff nahm. «Kurt konnte die Reise aus seinem Lehrlingslöhnchen berappen, während ich, wenn ich mich recht erinnere, sechzig Franken von den Eltern bekam», schreibt Remund.

Dass sich der Autor nach so vielen Jahren noch an solche Details erinnert, habe nichts mit seinem Gedächtnis zu tun. «Das ist nicht besonders gut.» Es gebe aber Inseln der Erinnerung. «Es gibt Dinge, die ich noch genau weiss, und es gibt aber auch viele Dinge, die ich vergessen habe.» Das gehe wohl jedem Menschen so. Dass er sich an bestimmte Dinge in seiner Jugend so gut erinnere – wie zum Beispiel die Veloreise nach Frankreich – habe damit zu tun, dass diese Erlebnisse so besonders und erstmalig gewesen seien. Zudem seien beim Schreiben viele Erinnerungen wieder hervorgekommen. «Viele Erinnerungen sind latent immer noch da und können reaktiviert werden.»

Theater begleitet ihn

Ein weiteres wichtiges Thema im Buch ist das Theater, das Remund sein ganzes Leben begleitet hat. Er beschreibt, wie er bereits in jungen Jahren im Lehrerseminar die Kraft des Theaters spürte. Als er im Jahr 1963 in Laupen die erste Inszenierung des Kellertheaters sah, habe er sofort gewusst, dass er dazugehören wolle.

Beim Schlussapplaus wusste ich: Da will ich mitspielen.

Ueli Remund
Autor

Remund blieb dem Theater treu. Nach vielen Jahren als Schauspieler bei der Tonne in Laupen begann er später, auch selbst Theaterstücke zu schreiben und Regie zu führen. «Das ist meine Welt», sagt Remund noch heute.

1968er, aber kein Extremist

Remunds persönliche Alltagsgeschichten sind mehr als nur eine Biografie. Das Buch zeigt auch auf, wie konservativ, traditionell und militaristisch die damalige Gesellschaft auf dem Land war, und bildet somit ein Stück Sozialgeschichte. Remund beschreibt, wie er sich als Teil der 1968er-Bewegung gegen veraltete Strukturen auflehnte und tradierte Vorstellungen infrage stellte. So begann er, als Lehrer die Krawatte abzulegen, das Gebet vor dem Unterricht auszulassen und lange Haare und einen Bart zu tragen. Diese Veränderungen seien schleichend gekommen. Er selbst habe sich aber nie als Eiferer oder Extremist gesehen und sei schon gar nie ein Hippie gewesen. «Das hätte ich als Lehrer in Laupen und als Oberturner auch nicht gewollt.»

Verbunden mit Laupen

Aufgewachsen in Allenlüften, beschreibt Remund in «Spätzünder» auch seine Verbundenheit mit Laupen. Diese habe verschiedene Gründe. Er habe Freude an der Geschichte und lebe gerne an einem traditionsreichen Ort. So beschreibt er in seinem Buch seine Wohnung am Kreuzplatz, wo er seit Jahrzehnten mit seiner Frau Mariett lebt. Zudem habe es stets eine kulturelle Offenheit und eine Meinungsvielfalt gegeben in Laupen. «Ich hatte nie das Gefühl, ich sei hier ein Aussenseiter.»

Zur Person

Lehrer, Schauspieler und Regisseur

Ueli Remund wurde 1942 im Dorf Allenlüften in der Gemeinde Mühleberg als drittes von insgesamt zehn Kindern geboren. Nach dem Lehrerseminar in Hofwil war er zunächst für kurze Zeit Lehrer in Brienzwiler. 1963 zog er nach Laupen, wo er bis 2002 als Primarlehrer tätig war. 1964 trat er dem Kellertheater Die Tonne bei, wo er als Schauspieler, Bühnenbildner, Texter und Regisseur tätig war. Seit seiner Pensionierung hat er an verschiedenen Freilichttheatern mitgewirkt. 2013 ist sein Buch «Kurze Hosen» erschienen, in dem er über seine Kindheit in Allenlüften schreibt. Remund ist verheiratet und lebt in Laupen. nj

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